Hildegard von Bingen war eine der bedeutendsten Frauen des Mittelalters. Wegen ihrer Visionen und ihrer Erfolge, die sie bei der Heilung von kranken Menschen erzielte, erlangte sie Bekanntheit. Von Bedeutung sind auch heute ihre Werke, da Hildegard neue Herangehensweisen innerhalb der Heilung vertrat. Außerdem geben sie einen Einblick in den naturkundlichen Wissensstand des frühen Mittelalters.
Sie war Seherin, Prophetin, Theologin, Schriftstellerin, Komponistin, Äbtissin, Naturwissenschaftlerin und Heilkundige. Geboren wurde Hildegard im Jahr 1108. Die Zeit, in die sie hineingeboren wurde, war geprägt von Hoffnungen, Reformen und Ängsten. Sie erlebte bis zu ihrem Tod im Jahr 1179 beispielsweise Romzüge unter dem deutschen Kaiser und den Aufschwung des französischen Königtums. Zu ihrer Lebzeit gab es 17 verschiedene Päpste und Gegenpäpste, fünf deutsche Kaiser und Könige sowie sechs Erzbischöfe zu Mainz.
Da Hildegard von Bingen großes Einwirken auf die Klostermedizin hatte, widmet sich das Forschungsinteresse dieser Hausarbeit auf ihre heil- und naturkundliche Arbeit. Dabei wird der Frage nachgegangen, inwiefern sie die Naturheilkunde ausüben konnte. Das Interesse besteht darin, weil es zu den Lebzeiten Hildegards unüblich war, dass eine Frau größeren Einfluss besaß.
Im Folgenden wird zunächst die Klostermedizin definiert. Danach folgt ein kurzes Biogramm von Hildegard von Bingen, um im Anschluss auf ihren Zugang zur Medizin zu sprechen zu kommen. Ihr Zugang zur Medizin ist unterteilt in ihre Vorbilder und Ausbildung, die Ausübung der Heilkunde, Beispiele ihrer PatientInnen sowie die Rezeption ihrer Heilkunst ihrer Zeitgenossen und in der heutigen Zeit. Abschließend wird im Fazit die Beantwortung der Fragestellung vorgenommen.
Als Quelle dienen der Hausarbeit die Vita Hildegardis sowie die Heilkunde von Hildegard von Bingen, diese wurde von Heinrich Schipperges ins Hochdeutsche übersetzt und erläutert. Eine weitere Quelle ist die Naturkunde von Hildegard von Bingen, die von Peter Riehte dargestellt und übersetzt wurde. Weitere Informationen basieren auf den Darstellungen von H. Schipperges, C. Feldmann1 und Ä. Bäumer-Schleinkofer. Ergänzend dazu dienen die Texte von K. Jankrift und M. Kintzinger, K. Bergdolt sowie A. und J.-R. Sieck.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklung der Klostermedizin
- Hildegard von Bingen
- Biogramm von Hildegard von Bingen
- Hildegards Zugang zur Medizin
- Vorbilder und Ausbildung
- Ausübung
- PatientInnen
- Rezeption
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Hildegard von Bingens Wirken auf die Klostermedizin im Mittelalter. Es wird der Frage nachgegangen, inwiefern sie trotz der gesellschaftlichen Einschränkungen für Frauen im Mittelalter die Naturheilkunde ausüben konnte und welchen Einfluss sie hatte.
- Die Entwicklung der Klostermedizin im Mittelalter
- Hildegard von Bingens Leben und Wirken
- Hildegards Zugang zur Medizin: Ausbildung, Praxis und Rezeption
- Die Rolle von Frauen in der mittelalterlichen Heilkunde
- Naturheilkundliche Methoden im Mittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1: Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema ein und begründet die Relevanz von Hildegard von Bingens Arbeit für das Verständnis der mittelalterlichen Klostermedizin.
Kapitel 2: Entwicklung der Klostermedizin: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Klostermedizin vom 8. bis 12. Jahrhundert, ihre Grundlagen in der griechisch-römischen Medizin und die Rolle der Volksmedizin. Es beleuchtet die Klöster als Zentren des Wissens und der Krankenpflege und den Einfluss der Benediktsregel.
Kapitel 3: Hildegard von Bingen: Ein kurzer Überblick über das Leben und Wirken Hildegards von Bingen.
Schlüsselwörter
Klostermedizin, Mittelalter, Hildegard von Bingen, Naturheilkunde, Frauen im Mittelalter, Benediktsregel, Heilpflanzen, Volksmedizin, griechisch-römische Medizin.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2022, Klostermedizin im Mittelalter am Beispiel von Hildegard von Bingen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1509080