Die Bundesgenossen (socii), verschiedene, italische Stämme mit Unterschieden in Sprache, Kultur und Herkunft, hatten gegenüber Rom die Verpflichtung, eigene Truppen im Bedarfsfall für militärische Unternehmungen an die römische Armee anzugliedern. Da die socii aufgrund der Bevölkerungsverteilung oftmals sogar die Mehrheit im Heer stellten, waren sie nicht unwesentlich an der Expansion Roms beteiligt. Die Hausarbeit widmet sich daher der Fragestellung, in welchem Maße die Bundesgenossen durch vertragliche Regelungen eingebunden waren und wie diese zu bewerten sind. Weiterhin wird untersucht, ob die socii in den Diensten der römischen Armee gleichberechtigt waren bzw. ob es Benachteiligungen gegeben hat. Ferner soll geprüft werden, ob der Heeresdienst zur Ausbildung eines gesamtitalischen Gemeinschaftsgefühls beitrug und somit als Integrationsraum fungieren konnte.
Im ersten Teil der Hausarbeit werden ausführlich die vertraglichen Grundlagen im Verhältnis der Italiker zu Rom erörtert. Darüber hinaus liegt der Blickpunkt im zweiten Abschnitt vor allem auf der organisatorischen Aushebung, Aufstellung und Versorgung bundesgenössischer Soldaten. Mit den Ergebnissen beider Teilbereiche soll beurteilt werden, ob diese Arten von Verflechtungsdichte zur Entstehung eines italischen Nationalcharakters beitragen konnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vertragliche Fixierungen im römischen Bundesgenossensystem
- Grundlage und Aushebungsmaßstab - die formula togatorum
- Die Problematik des Aushebungsmaßstabes
- Die italischen Bundesgenossen im römischen Heer
- Organisatorische Realisierung der Aushebung
- Der Sonderstatus der Bundesgenossen im Dienste der römischen Armee
- Der Anteil an den Kriegseinnahmen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit untersucht die Rolle der italischen Bundesgenossen im römischen Heer und beleuchtet die vertraglichen Grundlagen ihrer Einbindung sowie deren Auswirkungen auf die Integration und das Verhältnis zwischen Rom und den Bundesgenossen.
- Die vertraglichen Grundlagen der Einbindung der Bundesgenossen
- Die Organisation der Aushebung und der Sonderstatus der Bundesgenossen im römischen Heer
- Die Bedeutung des Heeresdienstes für die Entwicklung eines gesamt-italischen Gemeinschaftsgefühls
- Die Frage nach der Gleichberechtigung der Bundesgenossen in den Diensten der römischen Armee
- Die Auswirkungen der römischen Hegemonie auf die italischen Bundesgenossen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet die kontroverse Diskussion über die Rolle Roms im italischen Einigungsprozess und thematisiert die verschiedenen Perspektiven auf die Beziehungen zwischen Rom und den italischen Bundesgenossen. Die Hausarbeit stellt die zentrale Fragestellung dar: in welchem Maße waren die Bundesgenossen durch vertragliche Regelungen eingebunden, wie sind diese zu bewerten und welche Auswirkungen hatte der Heeresdienst auf die Beziehungen zwischen Rom und den Bundesgenossen?
Vertragliche Fixierungen im italischen Bundesgenossensystem
Grundlage und Aushebungsmaßstab: die formula togatorum
Dieser Abschnitt behandelt die formula togatorum, ein Register von Wehrfähigen, das als Grundlage für die Aushebung von Soldaten aus den Bundesgenossen diente. Der zeitliche Ursprung der formula togatorum wird diskutiert, wobei verschiedene Quellen und Theorien herangezogen werden. Der Text analysiert auch die Frage, wie die Römer vor der Aufstellung des Registers den Zuzug italischer Truppen regelten und welche Formen von Verträgen (foedus Cassianum, foedus aequum, foedus iniquum) zwischen Rom und den Bundesgenossen üblich waren.
Die Problematik des Aushebungsmaßstabes
Dieser Abschnitt beleuchtet die Problematik des Aushebungsmaßstabes und die Frage, wie die Bundesgenossen in den Diensten der römischen Armee behandelt wurden. Der Text analysiert die rechtlichen und tatsächlichen Unterschiede zwischen römischen Bürgern, lateinischen Verbündeten und den nicht-latinischen Bundesgenossen sowie die Auswirkungen auf ihre Stellung im Heer. Die unterschiedlichen Verträge (foedus aequum und foedus iniquum) und ihre Auswirkungen auf die Kriegshoheit der Bundesgenossen werden ebenfalls thematisiert.
Die italischen Bundesgenossen im römischen Heer
Organisatorische Realisierung der Aushebung
Dieser Abschnitt untersucht die organisatorische Realisierung der Aushebung von Bundesgenossen und beleuchtet die konkrete Umsetzung der formula togatorum. Der Text analysiert, wie die Aushebung ablief, welche Truppenstärken und -arten von den Bundesgenossen gestellt wurden und welche Aufgaben sie im Heer erfüllten.
Der Sonderstatus der Bundesgenossen im Dienste der römischen Armee
Dieser Abschnitt beleuchtet den Sonderstatus der Bundesgenossen im römischen Heer und untersucht, ob sie in den Diensten der römischen Armee gleichberechtigt waren oder ob es Benachteiligungen gab. Der Text analysiert die unterschiedliche Ausstattung, die Bezahlung und die Aufstiegsmöglichkeiten der Bundesgenossen im Vergleich zu römischen Bürgern.
Der Anteil an den Kriegseinnahmen
Dieser Abschnitt analysiert den Anteil der Bundesgenossen an den Kriegseinnahmen und die Frage, ob ihnen der gleiche Zugang zu Kriegsbeute und Reichtümern wie den römischen Bürgern gewährt wurde.
Schlüsselwörter
Römische Republik, italische Bundesgenossen, formula togatorum, foedus Cassianum, foedus aequum, foedus iniquum, Aushebung, Truppenstärke, Kriegseinnahmen, Integration, Gemeinschaftsgefühl, Gleichberechtigung, Benachteiligung.
- Quote paper
- Christian Knape (Author), 2006, Die Rolle der italischen Bundesgenossen im römischen Heer, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/150017