Der Walpurgisnachtstraum gehört wohl zu den umstrittensten Szenen des Faust I. Dies hängt weniger mit der Interpretation seines Inhalts zusammen, als mit der Frage, wieso Goethe diese Szene, die auf den ersten Blick nicht das Geringste mit der Handlung des Dramas oder auch nur mit den in ihm behandelten Problemfeldern zu tun hat, überhaupt in das Drama aufnimmt. In dieser Arbeit soll zunächst die Entstehungsgeschichte der beiden Fassungen der Szene (oder des Stücks), die schon Ansätze zur Klärung dieser Frage liefert, behandelt werden. Auch in der darauf folgenden kurzen Analyse einiger formaler Kriterien der Szene wird sich zeigen, dass sie, zumindest in Teilen, durchaus auf das Drama zugeschnitten ist. Die Diskrepanz zwischen Rahmen- und Binnenhandlung des Walpurgisnachtstraums wird in der Inhaltsanalyse thematisiert. In diesem Zusammenhang wird auch gezeigt, dass es sich bei den vierundvierzig Strophen nicht um eine bloße Aneinanderreihung spöttischer Äußerungen Goethes handelt, sondern dass der Szene ein bestimmtes kompositorisches Prinzip zugrunde liegt. Im letzten Teil der Arbeit soll dann die Rolle des Walpurgisnachtstraums im Faust I diskutiert werden. Dabei wird sich zeigen, dass es sich bei der Szene nicht bloß um einen zeitkritisch-satirischen Einschub Goethes in das Drama handelt, sondern dass sie durchaus mit den sie umgebenden Szenen in Beziehung steht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entstehung
- Formale Aspekte
- Inhaltliche Aspekte
- Der Walpurgisnachtstraum als Teil des Faust I
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entstehung, dem Inhalt und der Bedeutung des Walpurgisnachtstraums in Goethes Faust I. Sie analysiert die beiden Fassungen der Szene und untersucht, wie sich die formale Gestaltung und die inhaltlichen Schwerpunkte auf das Gesamtwerk beziehen.
- Die Entstehung des Walpurgisnachtstraums und seine Entwicklung von einem eigenständigen Werk zu einem Bestandteil von Faust I.
- Formale Aspekte der Szene, insbesondere die unterschiedlichen Strophenformen und ihre Bedeutung für die Interpretation.
- Die Diskrepanz zwischen Rahmen- und Binnenhandlung des Walpurgisnachtstraums und die kompositorischen Prinzipien der Szene.
- Die Rolle des Walpurgisnachtstraums im Gesamtkontext von Faust I und seine Beziehung zu den umgebenden Szenen.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz und die Problematik des Walpurgisnachtstraums im Faust I dar und skizziert den Aufbau der Arbeit. Das Kapitel Entstehung beleuchtet die Entstehungsgeschichte der beiden Fassungen des Walpurgisnachtstraums und zeigt die Intentionen Goethes auf. Der Abschnitt Formale Aspekte analysiert die verschiedenen Strophenformen der Szene und ihre Verbindung zu den verschiedenen Fassungen. In der Inhaltsanalyse wird die Diskrepanz zwischen Rahmen- und Binnenhandlung thematisiert und das kompositorische Prinzip der Szene untersucht. Das Kapitel Der Walpurgisnachtstraum als Teil des Faust I diskutiert die Rolle der Szene im Gesamtwerk und ihre Beziehung zu den umgebenden Szenen.
Schlüsselwörter
Walpurgisnachtstraum, Faust I, Goethe, Entstehung, Formale Aspekte, Inhaltliche Aspekte, Komposition, Beziehung zum Gesamtwerk.
- Quote paper
- Marcel Klinke (Author), 2010, Der Walpurgisnachtstraum in Goethes "Faust I", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/149390