Im vorliegenden Fallbeispiel „Alina" werden sowohl die schwierigen Entwicklungsbedingungen wie auch die daraus resultierenden psychischen Störungen eines dreizehnjährigen Mädchens, das sich Alina nennt, geschildert. Alinas Entwicklung lässt sich mithilfe des Theoriemodells von Erik H. Erikson analysieren. Nach Eriksons Theorie steht jeder Mensch auf den einzelnen Entwicklungsstufen einem besonderen Konflikt, der sich aus der Spannung zwischen den Bedürfnissen des Individuums und den Anforderungen des sozialen Umfelds ergibt, gegenüber. Wichtig ist hierbei die erfolgreiche Bewältigung der Entwicklungsaufgaben einer Stufe, um sich in der nächsten Stufe weiterbilden zu können. So legen die bewältigten Phasen die Grundlage für die nächsten, wobei die gewonnenen Erfahrungen zur Bewältigung der neuen Identitätskrise genutzt werden können. Erikson unterscheidet dabei acht Stufen der menschlichen Entwicklung, welche durch ihre Kontrastpaare gekennzeichnet sind: 1. Ur-Vertrauen vs. Misstrauen, 2. Autonomie vs. Scham und Zweifel, 3. Initiative vs. Schuldgefühl, 4. Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl, 5. Identität vs. Identitätsdiffusion, 6. Intimität vs. Isolierung, 7. Generativität vs. Selbstabsorption und 8. Integrität vs. Lebens-Ekel (Scheck, 2005, S.27).
Nach seiner Theorie ist der Mensch als soziales Wesen zunächst nur an eine primäre Bezugsperson, hier die Mutter, gebunden (Scheck, 2005, S.8), erweitert seine Perspektive jedoch stufenweise auf einen immer breiteren sozialen Bereich. Die Krise ist für Erikson kein negativer Begriff, sondern ein Zustand, der zur Weiterentwicklung führt, wenn konstruktiv angegangen und die Lösungen dieser Probleme in das Selbstverständnis jedes Einzelnen integriert und vorangetrieben wird. Die menschliche Entwicklung ist daher ein Prozess des Wechselns von Phasen, Krisen und neuen Gleichgewichten, um reifere Stadien zu erreichen. Besonders deutlich wird diese Fallstudie jedoch nur in den ersten fünf psychosozialen Stadien, die im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen sollen. Die letzten drei Stufen von Erikson spielen hier keine Relevanz, da die Protagonistin dieses Fallbeispiels, aufgrund ihres Alters, die sechste Phase noch nicht erreicht hat.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Eriksons Stufenmodell
- Ur-Vertrauen vs. Misstrauen
- Autonomie vs. Scham und Zweifel
- Initiative vs. Schuldgefühl
- Werksinn vs. Minderwertigkeit
- Identität vs. Identitätsdiffusion
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Essay analysiert das Fallbeispiel "Alina" mithilfe des Theoriemodells von Erik H. Erikson, um die schwierigen Entwicklungsbedingungen und die daraus resultierenden psychischen Störungen des dreizehnjährigen Mädchens zu beleuchten. Der Fokus liegt dabei auf der Anwendung der ersten fünf Stufen des Eriksonschen Stufenmodells, um Alinas Entwicklung zu verstehen.
- Die Anwendung des Eriksonschen Stufenmodells auf das Fallbeispiel "Alina"
- Die Herausforderungen, die Alina in ihrer Entwicklungsphase bewältigen muss
- Die psychosozialen Krisen, denen Alina gegenübersteht
- Die Auswirkungen von Alinas Verhalten und ihren psychischen Störungen auf ihr soziales Umfeld
- Die Bedeutung des Vertrauens und der sicheren Bindung für die gesunde Entwicklung eines Kindes
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik des Fallbeispiels "Alina" ein und stellt den theoretischen Rahmen mithilfe des Eriksonschen Stufenmodells vor. Die Einleitung betont die Bedeutung der erfolgreichen Bewältigung der Entwicklungsaufgaben auf jeder Stufe, um sich in der nächsten Phase weiterentwickeln zu können.
Das zweite Kapitel widmet sich der detaillierten Darstellung des Eriksonschen Stufenmodells. Es werden die acht Stufen mit ihren jeweiligen Kontrastpaaren erläutert und die Bedeutung der psychosozialen Krisen für die Weiterentwicklung des Individuums hervorgehoben.
Das dritte Kapitel fokussiert auf die erste Stufe des Eriksonschen Stufenmodells, das Ur-Vertrauen vs. Misstrauen. Es wird erklärt, wie die frühkindliche Bindung zur Mutter einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung des Kindes hat und welche Faktoren zu einem Gefühl von Misstrauen führen können.
Das vierte Kapitel analysiert Alinas Fall mithilfe der ersten Stufe des Eriksonschen Modells. Es werden die konkreten Probleme, die Alina in ihrer Entwicklungsphase erlebt, im Kontext des Ur-Vertrauens vs. Misstrauen analysiert. Die Auswirkungen von Alinas Verhalten auf ihr soziales Umfeld und ihre Beziehungen zu anderen Personen werden beleuchtet.
Schlüsselwörter
Das Fallbeispiel "Alina" fokussiert auf die Herausforderungen und Belastungen, denen Kinder und Jugendliche im Kontext ihrer psychosozialen Entwicklung gegenüberstehen. Es werden wichtige Themen wie die Entwicklungspsychologie, die Theorie der psychosozialen Entwicklung nach Erik H. Erikson, die Bedeutung von Bindung und Vertrauen in der frühen Kindheit, die Entstehung von Ängsten und Misstrauen sowie die Auswirkungen von psychischen Störungen auf das Leben von Kindern und Jugendlichen behandelt.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Entwicklungsbedingungen und psychische Störungen nach Eriksons Stufenmodell, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1493152