Untersucht werden soll in dieser Arbeit, wie sich Tertullian in seinen Schriften, welche er nach seiner Konversion zum Montanismus geschrieben hat, im Kontext der Neuerungen des Montanismus zur Großkirche verhält. Trotz der Tatsache, dass Tertullians Geburtsjahr und sein Todesjahr unbekannt sind, ist es der Wissenschaft gelungen, diese Schriften auf die Zeit zwischen 197 und 212 n. Chr. einigermaßen genau zu datieren. Aufgrund der Konversion Tertullians zum Montanismus, lassen sich seine Schriften zeitlich in großkirchlich und montanistisch sowie sachlich in apologetisch, kontroverstheologisch und praktisch-asketisch aufgliedern.
Nach einem Überblick über den historischen Kontext der Schriften Tertullians, wird kurz auf die Schriften Adversus Marcionem (um 207 n.Chr.) und Adversus Praxean (um 207 n.Chr.) Bezug genommen, in denen Tertullian sich allgemein gegen die Gnosis wendet. Näher analysiert werden sollen sodann die Schriften, welche im Zeitraum seines Auszugs aus der Großkirche verfasst wurden. Hierzu gehören: Die Schriften De virginibus velandis (vor 207 n.Chr.), De exhortatione castitatis (vor 207 n.Chr.), De pallio (um 210 n.Chr.), De corona (211 n.Chr.), De fuga in persecutione (212 n.Chr.), De pudicitia (nach 212 n.Chr.), De monogamia (um 217 n.Chr.), De ieiunio adversus Psychicos (nach de monogamia), De idololatria( Datierung unklar).
Inhaltsverzeichnis
- Hinführung zum Thema
- Der Montanismus
- Kurzbiographie - Quintus Septimus Florens Tertullianus und sein Wahrheitsanspruch
- Die montanistischen Schriften Tertullians
- Adversus Marcionem und Adversus Praxean. Zwei antignostische Schriften Tertullians am Beginn seiner montanistischen Zeit
- De virginibus velandis
- De exhortatione castitatis
- De pallio
- De corona
- De fuga in persecutione
- De pudicitia
- De monogamia
- De ieiunio adversus Psychicos
- De idololatria
- Die montanistische Askese nach Tertullian
- Das Fasten in den montanistischen Schriften
- Die Einehe in den montanistischen Schriften
- Die Verschleierung der Frau als Forderung der Sittlichkeit
- Die Geisteserfahrung der Montanisten
- Der Paraklet als Lehrer, Beistand und Forderer
- Die ,,Ecstasis\" der neuen Prophetie
- Fünf wörtlich übernommene Sprüche des Parakleten in Tertullians Werken
- Der Paraklet im Verhältnis zu den Organen der Großkirche
- Der Paraklet und die bischöfliche Rechtsgewalt
- Der Paraklet und die bischöfliche Lehrvermittlung
- Der Paraklet und die bischöfliche Lehrentscheidung
- Der Paraklet und der Primat
- Reaktionen der Großkirche
- Warum wurde Tertullian Montanist?
- Der tertullianische Montanismus – Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Zulassungsarbeit untersucht Tertullians Schriften im Kontext des Montanismus und seiner Beziehung zur Großkirche. Die Arbeit analysiert die Schriften, die Tertullian nach seiner Konversion zum Montanismus verfasst hat, und beleuchtet die Neuerungen, die der Montanismus in die christliche Lehre einbrachte.
- Die Schriften Tertullians im Kontext des Montanismus
- Die Neuerungen des Montanismus und deren Auswirkungen auf die christliche Lehre
- Die Auseinandersetzung zwischen Montanismus und Großkirche
- Tertullians Positionierung im Spannungsfeld zwischen Tradition und Neuerungen
- Die Bedeutung des Parakleten in Tertullians Schriften
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Hinführung zum Thema und stellt den historischen Kontext der Schriften Tertullians dar. Anschließend wird kurz auf die Schriften Adversus Marcionem und Adversus Praxean eingegangen, in denen Tertullian sich gegen die Gnosis wendet. Die folgenden Kapitel analysieren die Schriften, die Tertullian im Zeitraum seines Auszugs aus der Großkirche verfasst hat, darunter De virginibus velandis, De exhortatione castitatis, De pallio, De corona, De fuga in persecutione, De pudicitia, De monogamia, De ieiunio adversus Psychicos und De idololatria. Die Arbeit geht dann auf die montanistische Askese nach Tertullian ein, insbesondere auf das Fasten, die Einehe und die Verschleierung der Frau. Im weiteren Verlauf werden die Geisteserfahrung der Montanisten, der Paraklet als Lehrer, Beistand und Forderer, sowie die ,,Ecstasis" der neuen Prophetie untersucht. Abschließend werden die Reaktionen der Großkirche auf den Montanismus, Tertullians Gründe für seine Konversion zum Montanismus und eine kritische Betrachtung des tertullianischen Montanismus beleuchtet.
Schlüsselwörter
Montanismus, Tertullian, Großkirche, Neuerungen, Paraklet, Askese, Fasten, Einehe, Verschleierung der Frau, Prophetie, Ecstasis, Reaktion der Großkirche, Konversion.
- Quote paper
- Marius Schwarz (Author), 2008, Tertullian als Montanist, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/148632