Zusammenfassung
Während die typische Alterszunahme der Gedächtnisspanne von der Kindheit bis ins junge Erwachsenenalter bereits in sehr frühen Untersuchungen dokumentiert ist, hat eine verstärkte entwicklungspsychologische Analyse der Gedächtnisspannen-Aufgabe jedoch erst Anfang der 70er Jahre eingesetzt. Eine wichtige Rolle spielen dabei Kontrollprozesse, die etwa ab dem 3. Lj. stufenweise entwickelt werden. Für die Gedächtnisspanne-Altersdifferenzen werden Entwicklungsveränderungen hinsichtlich strategischer Prozesse, nicht-strategischer Prozesse oder der strukturellen Kapazität verantwortlich gemacht. Als zeitlich dimensionierte Aspekt der strukturellen Kapazität tritt dabei das Phänomen der Artikulatorischen Memorier-Schleife auf. -- Schließlich wird im Schlußteil der Arbeit über Ergebnisse berichtet, inwieweit schlechte Leser eine Störung des Gedächtnisses für Reihenfolgen aufweisen, was mittels sequentieller Gedächtnisaufgaben untersucht wurde.
Schlagworte
Artikulatorische Memorier-Schleife | Denk- und Gedächtnisleistungen | Elaboration | Gedächtnisspanne | Gruppierung | Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit | intentionales Behalten | Kontrollprozesse | Kurzzeitgedächtnis | Legasthenie | Lesen | (Nicht-) zusammenhangsrelevante Schlußfolgerungen | (Nicht-) strategische Prozesse | Rehearsal | Rekodierung | Sequentielle Gedächtnisaufgaben | Sequentielles Gedächtnis | Strukturelle Kapazität | Verbalisierung.
Summary
Although typical age increases of the memory span from childhood to adulthood are documented since more than hundred years ago, studies stressing on the developmental psychology only have started during early seventies. Control processes which are developed from the age of three on are playing an important part in there. Developmental changes concerning strategic, non-strategic proc-esses and the structural capacity are considered responsible for age differences in memory span. In this case the articulatory rehearsal loop occurs as time-limited aspect of structural capacity. -- Fi-nally we inform about results, if and how far retarded readers suffer from lacks in detecting serial memory tasks.
Key-words
articulatory rehearsal loop | control process | elaboration | grouping | Information processing speed | intentional retaining | legasthenia | memory performances | memory span | (non-)strategic proc-esses | recombination | rehearsal | sequential memory | sequential memory tasks | short term memory | structural capacity | verbalization.
Inhaltsverzeichnis
- GEDÄCHTNISSPANNE UND ALTERSVERÄNDERUNG
- Kontrollprozesse
- Altersdifferenzen in der Gedächtnisspanne
- Die Artikulatorische Memorier-Schleife
- SCHLUẞFOLGERNDES DENKEN IM KINDESALTER
- Zwei Arten von Schlußfolgerungen
- SEQUENTIELLES GEDÄCHTNIS
- Sequentielle Gedächtnisaufgaben
- Lesen und Gedächtnis
- Verbaler vs Abstrakter Charakter des Dargebotenen
- Empirische Belege
- Zusammenfassende Schlußfolgerungen der Ensslen-Studie
- LITERATUR
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Entwicklung des Gedächtnisses im Kindesalter und analysiert verschiedene Aspekte, die mit der Gedächtnisspanne, dem schlussfolgernden Denken und dem sequentiellen Gedächtnis zusammenhängen. Der Fokus liegt auf der Untersuchung von Altersdifferenzen in diesen Bereichen und den zugrundeliegenden kognitiven Prozessen.
- Entwicklung der Gedächtnisspanne im Kindesalter
- Rolle von Kontrollprozessen bei der Gedächtnisspanne
- Schlussfolgerndes Denken und seine Entwicklung
- Sequentielles Gedächtnis und seine Bedeutung für das Lesen
- Zusammenhang zwischen Gedächtnis und Lesefertigkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Gedächtnisspanne und ihrer Entwicklung im Kindesalter. Es werden die Kontrollprozesse erläutert, die eine wichtige Rolle bei der Gedächtnisspanne spielen, und die Altersdifferenzen in der Gedächtnisspanne werden analysiert. Das Kapitel beleuchtet auch die Artikulatorische Memorier-Schleife als zeitlich dimensionierten Aspekt der strukturellen Kapazität.
Das zweite Kapitel behandelt das schlussfolgernde Denken im Kindesalter. Es werden zwei Arten von Schlussfolgerungen vorgestellt und ihre Entwicklung im Kindesalter diskutiert.
Das dritte Kapitel widmet sich dem sequentiellen Gedächtnis. Es werden verschiedene Aspekte des sequentiellen Gedächtnisses, wie z.B. sequentielle Gedächtnisaufgaben, die Beziehung zwischen Lesen und Gedächtnis sowie der Einfluss des verbalen oder abstrakten Charakters des Dargebotenen, untersucht. Das Kapitel präsentiert auch empirische Belege und fasst die Ergebnisse der Ensslen-Studie zusammen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Gedächtnisspanne, Kontrollprozesse, Artikulatorische Memorier-Schleife, schlussfolgerndes Denken, sequentielles Gedächtnis, Lesen, Lesefertigkeit, Altersdifferenzen, Entwicklungspsychologie, empirische Forschung und die Ensslen-Studie.
- Quote paper
- Mag. Arno Krause (Author), 2002, Zu Gedächtnisspanne, schlußfolgerndem Denken & sequentiellem Gedächtnis beim Kind, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/147855