„Preußen muß übern Haufen geworfen werden“ - die Maxime des österreichischen Staatskanzlers Kaunitz vor Beginn des Siebenjährigen Krieges. Die Destruktion und Rückführung Preußens auf den Rang einer Mittelmacht, eingebunden ins Reich - das Ziel aller Wiener Politik, ihrer Verbündeten und schließlich auch des Siebenjährigen Krieges.1
Wurde dieses Ziel erreicht und wie bedeutend war der 1763 geschlossene Friedensvertrag? Wer galt als Gewinner und wer musste sich eine Niederlage eingestehen? Welche Rolle spielte das Reich im Friedensschluss? Kann der Krieg als Weltkrieg bezeichnet werden?
All diese Fragen sollen das Fundament der nun folgenden Arbeit darstellen, denn in den meisten Darstellungen werden Diplomatie und Kampfgeschehen komplex geschildert, der Frieden von Hubertusburg aber leider nur in wenigen Worten abgehandelt. Bei der vorliegenden Arbeit wurde deshalb darauf verzichtet, die machtpolitischen Konstellationen übermäßig ausführlich darzustellen.
Ausführliche Darstellungen zum Siebenjährigen Krieg findet man bereits in Werken aus dem mittleren 19. Jahrhundert von Ramshorn, Gretschel und Von Archenholz. Von Archenholz ist dabei besonders hervorzuheben. Er versucht sachliche und unparteiische Informationen darzulegen, ohne dabei seine Meinung allzu deutlich zu präsentieren. Sein hier paraphrasiertes Werk über den Siebenjährigen Krieg wurde Vorlage für allerlei Nachdrucke und auch für Schulbücher.
Auch in den letzten 15 Jahren wurden immer wieder Arbeiten zum Siebenjährigen Krieg veröffentlicht, was deutlich macht, dass das politische Geschehen der damaligen Zeit noch heute von Interesse für die Geschichtswissenschaft ist.
Wie bereits erwähnt, gibt es zum Hubertusburger Frieden selbst nur wenige ausführliche Werke. Besonders ist aber hier Beaulieu-Marconnay hervorzuheben. Er veröffentlichte seine detaillierte und allseits anerkannte Schrift im Jahre 1871.
Explizit zu erwähnen ist außerdem, dass sich der Freundeskreis „Schloss Hubertusburg e.V.“ 2006 und auch 2008 mit Historikern, Philosophen und Geistlichen zu den Hubertusburger Friedensgesprächen zusammen gefunden hat, um den Frieden von Hubertusburg im Hinblick auf die Friedensverantwortung und Probleme der Friedensbildung heute zu reflektieren.2 Aus diesem Anlass wurde 2007 ein Protokollband veröffentlicht, der die Ereignisse rund um den Frieden ausführlich darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte
- Der Kriegsverlauf
- Der Friede von Paris
- Verhandlungen
- Friedensvertrag zwischen Preußen und Österreich
- Friedensvertrag zwischen Preußen und Sachsen
- Auswirkungen
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit befasst sich mit dem Ende des Siebenjährigen Krieges und dem Frieden von Hubertusburg. Sie analysiert die Verhandlungen, die zum Friedensschluss führten, und untersucht die Auswirkungen des Friedensvertrages auf die beteiligten Mächte. Die Arbeit beleuchtet die Rolle des Reiches im Friedensschluss und diskutiert, ob der Krieg als Weltkrieg bezeichnet werden kann.
- Die Rolle des Friedens von Hubertusburg im Kontext des Siebenjährigen Krieges
- Die Verhandlungen und die beteiligten Mächte
- Die Auswirkungen des Friedensvertrages auf die Machtverhältnisse in Europa
- Die Rolle des Reiches im Friedensschluss
- Die Frage, ob der Siebenjährige Krieg als Weltkrieg bezeichnet werden kann
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Siebenjährigen Krieges und des Friedens von Hubertusburg ein. Sie stellt die Forschungsfrage nach der Bedeutung des Friedensvertrages und den Auswirkungen auf die beteiligten Mächte. Die Vorgeschichte beleuchtet den Kriegsverlauf und die diplomatischen Verhandlungen, die zum Friedensschluss führten. Dabei wird die Rolle der beteiligten Mächte, insbesondere Österreich, Preußen, Frankreich und England, sowie die Bedeutung der Bündnispolitik und der Machtverschiebungen im europäischen Kontext dargestellt. Die Kapitel über die Verhandlungen, den Friedensvertrag zwischen Preußen und Österreich sowie den Friedensvertrag zwischen Preußen und Sachsen analysieren die einzelnen Vertragsbestimmungen und die Hintergründe der jeweiligen Entscheidungen. Die Auswirkungen des Friedens von Hubertusburg werden in einem eigenen Kapitel beleuchtet. Dabei werden die Folgen für die beteiligten Mächte, insbesondere die Machtverschiebungen und die Veränderungen in der europäischen Ordnung, untersucht. Das Fazit fasst die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammen und stellt die Bedeutung des Friedens von Hubertusburg für die europäische Geschichte dar.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Siebenjährigen Krieg, den Frieden von Hubertusburg, die Verhandlungen, die beteiligten Mächte (Österreich, Preußen, Frankreich, England, Sachsen), die Machtverhältnisse in Europa, die Rolle des Reiches, die Auswirkungen des Friedensvertrages und die Frage, ob der Krieg als Weltkrieg bezeichnet werden kann.
- Quote paper
- Nadja Kloß (Author), 2009, Der 7-jährige Krieg und der Frieden von Hubertusburg, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/147195