Der Eid des Hippokrates, der auch heute noch von Ärzten abgelegt wird, besagt, dass Ärzte Ihren Patienten keinen Schaden zufügen sollen; dieser Eid steht folgender Hausarbeit voran da er eine wesentliche Grundlage ist, die es bei der Betrachtung des Themas „Euthanasie / Sterbehilfe“ in all ihren Ausformungen zu überdenken gilt. Der Arbeit übergeordnet steht die Frage: „Unter welchen Umständen sollte Sterbehilfe erlaubt (oder: verboten) sein?“
Zunächst einmal könnte man vorschnell antworten, dass aus dem Eid hervorgeht, dass dies niemals und unter keinen Umständen geschehen dürfe, da ja selbst die als freiwillig zu bezeichnende Form - „...wenn ich darum gebeten werde...“ - vom Wortlaut her untersagt ist. Nun ist es allerdings so, dass ein allseitiges Verbot hier im Bereich der Medizin, wie auch anderswo, mehr Unheil als Vorteil bringen würde und deshalb ist dieses Verbot nur mit seinen Beschränkungen sinnvoll zu betrachten und zu behandeln und vor allem auch im Bereich der modernen Medizin ein vieldiskutiertes Thema. Sterbehilfe sei in der folgenden Betrachtung zusammen mit ihrem oftmals verpönten Partner Euthanasie synonym zu betrachten und steht in ihrer allgemeinen Bedeutung abgeleitet aus dem Griechischen für „guter Tod“. Bei dieser Übersetzung kann man sich bereits hier die Frage stellen, warum denn dann etwas Negatives daran gesehen werden soll, wenn doch schon die Griechen, denen man bedeutende Entwicklungen die grundlegend für die moderne Zivilisation waren zuschreibt, ihm eine solche Bedeutung gaben. Doch soll dies erst später näher beleuchtet werden.
Die wesentliche Definition von Euthanasie im Hinblick auf diese Arbeit soll allerdings die vom im Folgenden recht oft herangezogenen Referenztheoretiker Peter Singer darstellen, welcher verschiedene Formen der Sterbehilfe kennzeichnet und sich daraus natürlich für die Formen spezifische Probleme ergeben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Klärung der Begrifflichkeiten
- Praktisches Beispiel – Jack Kevorkian
- Die freiwillige Euthanasie und ihre Rechtfertigung
- Schlussbetrachtungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der ethischen Frage, unter welchen Umständen Sterbehilfe erlaubt oder verboten sein sollte. Sie greift dabei auf den Eid des Hippokrates zurück und analysiert die verschiedenen Formen der Sterbehilfe, insbesondere die freiwillige Euthanasie, im Kontext des philosophischen Denkens von Peter Singer.
- Definition und Abgrenzung von Euthanasie und Sterbehilfe
- Der Personenbegriff nach Peter Singer
- Die drei Arten der Euthanasie nach Singer: freiwillig, unfreiwillig und nichtfreiwillig
- Moralische Rechtfertigung der freiwilligen Euthanasie
- Der Fall Jack Kevorkian als Beispiel für die aktive Sterbehilfe auf Wunsch
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Frage nach der Zulässigkeit von Sterbehilfe in den Kontext des Eides des Hippokrates und zeigt die Komplexität des Themas auf. Sie führt die Begriffe „Euthanasie“ und „Sterbehilfe“ ein und präsentiert die Definition von Peter Singer als grundlegend für die weitere Analyse.
Klärung der Begrifflichkeiten
Dieses Kapitel beleuchtet die Definitionen von Euthanasie und Sterbehilfe, wobei der Missbrauch des Begriffs „Euthanasie“ im nationalsozialistischen Regime hervorgehoben wird. Es erläutert den Personenbegriff nach Peter Singer und die Bedeutung von Selbstbewusstsein, Autonomie und Rationalität für die Beurteilung der Euthanasie.
Praktisches Beispiel – Jack Kevorkian
Das Kapitel stellt den Fall von Jack Kevorkian vor, der aktiv und auf Wunsch Sterbehilfe praktizierte. Es zeigt die Problematik der aktiven Sterbehilfe und stellt den Fall in den Kontext der verschiedenen Arten der Euthanasie nach Singer.
Die freiwillige Euthanasie und ihre Rechtfertigung
Dieses Kapitel konzentriert sich auf die freiwillige Euthanasie und ihre moralische Rechtfertigung im Sinne von Peter Singer. Es erörtert die Voraussetzungen für die freiwillige Euthanasie und analysiert die ethischen Aspekte der Entscheidungsfindung für den Sterbewunsch.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Euthanasie, Sterbehilfe, freiwillige Euthanasie, unfreiwillige Euthanasie, nichtfreiwillige Euthanasie, Personenbegriff, Peter Singer, Autonomie, Selbstbestimmung, Leidensminderung, Hippokrates, Jack Kevorkian.
- Arbeit zitieren
- Stefan Wagner (Autor:in), 2009, Unter welchen Umständen sollte Sterbehilfe erlaubt (oder: verboten) sein?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/146660