Der französische Kunsthistoriker Louis Gonse beschrieb 1891 in „L'Art gothique“ vier ausgesprochen bemerkenswerte französische Kathedralbauten (die Kathedralen von Paris, Châtres, Amiens und Reims) als „Die vier Wunder der Gotik“. 50 Jahre später fasst dies der deutsche Kunsthistoriker Sepp Schüller im gleichnamigen Werk zusammen. An diesen beiden Beispielen lässt sich gut erkennen, dass seit mindestens einem Jahrhundert Interesse und Ehrfurcht vor französisch-gotischen Sakralbauten in der Kunstgeschichte besteht. Frankreich gilt als das Vorbild der Gotik und war in fast allen gotischen Erfindungen der Vorreiter. Dies lässt sich unter anderem an der monumentalen Glasmalerei und dem damit einhergehenden style rayonnant verdeutlichen. Heutzutage sind nur noch wenige Monumente der Hochgotik als Ensemble von Architektur und Glasmalerei erhalten. Das wohl schönste und am besten erhaltene Beispiel für diesen Stil ist die aus dem 13. Jahrhundert stammende Saint-Chapelle in Paris. Die ehemals königliche Kapelle vermittelt einen fast ursprünglichen Gesamteindruck des Kirchenraums. An ihrer farbigen Glasfassade lassen sich unterschiedlichste Bildprogramme, Techniken und zeitliche Trennungen, mit der auf der Westseite nachträglich eingearbeiteten Apokalypsenrose (eines der bedeutendsten Arbeiten der Glaskunst des 15. Jahrhundert), feststellen. Die wichtigsten technischen Innovationen, die zur Entwicklung der Glasmalerei in der Saint-Chapelle geführt haben, sollen im Folgenden geklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Glasmalerei der Sainte-Chapelle im Kontext technischer Innovationen
- Resümee
- Anhang
- Literaturverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Abkürzungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den technischen Innovationen der Glasmalerei in der Gotik, am Beispiel der Sainte-Chapelle in Paris. Die Arbeit untersucht die technischen Entwicklungen, die zur Entstehung der prächtigen Glasmalerei der Sainte-Chapelle geführt haben, und setzt diese in den Kontext der technischen Innovationen der Gotik.
- Die Entwicklung der Glasmalerei in der Gotik
- Die technischen Innovationen, die zur Entstehung der Sainte-Chapelle geführt haben
- Die Rolle der Sainte-Chapelle als Vorbild für die Glasmalerei der Gotik
- Die Bedeutung der Sainte-Chapelle für die Kunstgeschichte
- Die Rolle der französischen Monarchie in der Förderung der Glasmalerei
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Sainte-Chapelle in Paris als ein herausragendes Beispiel für die monumentale Glasmalerei der Hochgotik vor und hebt die Bedeutung der technischen Innovationen hervor, die zur Entwicklung dieses Stils führten. Die Arbeit führt den Leser in das Thema ein und stellt den Kontext der Untersuchung dar.
2. Die Glasmalerei der Sainte-Chapelle im Kontext technischer Innovationen
Dieses Kapitel untersucht die technischen Innovationen, die zur Entwicklung der Glasmalerei in der Sainte-Chapelle geführt haben. Die Arbeit analysiert die Skelettbauweise, die Einführung des Maßwerks und die damit einhergehende Ausweitung der Fensterfläche, die im 13. Jahrhundert eine neue Ausstrahlung für gläserne Bilder im Kirchenraum schufen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Glasmalerei, Gotik, technische Innovation, Sainte-Chapelle, Paris, style rayonnant, mittelalterliche Kunst, Architekturgeschichte.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Technische Innovationen der Glasmalerei in der Gotik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1459902