Case Management in der sozialen Arbeit ist hierzulande nichts neues mehr.Seit geraumer Zeit wird diese Methode erforscht und in die Praxis umgesetzt,doch fehlt es an einheitlichen Standards, selbst über die Begrifflichkeiten herrscht Uneinigkeit. In der Arbeit mit Menschen mit Behinderung gibt es bisher nur wenig Erfahrungen. Dementsprechend wenig Literatur gibt es zu
diesem Thema. Diese Diplomarbeit stellt den Versuch dar den LeserInnen einen informativen Überblick zum Stand der Dinge zu verschaffen, stellt verschiedene Beispiele aus der Praxis und Instrumente zur Fallbearbeitung vor.
Als erstes erörtere ich den Case Management-Begriff, die historischen und theoretischen Hintergründe und die Rollen der Akteure. Anschließend behandle ich den Begriff der Behinderung. Um den hohen Ansprüchen, die Arbeit mit behinderten Menschen, an die Handelnden stellt, gerecht zu werden ist es unabdingbar den Empowerment-Gedanken zu verinnerlichen und in die tägliche Arbeit zu integrieren. Dieser Umstand hat mich dazu bewegt dieses Thema ausführlich zu beschreiben Im dann folgenden Kapitel beschreibe ich den Einzug von Case Management in die Behindertenhilfe, um anschließend ein praktisches Beispiel anhand der „Assistenzplanung der Ev.Stiftung Alsterdorf“ zu geben. Dann fasse ich die Ergebnisse eines Workshops der schleswig holsteinischen Kreise mit dem Thema „Fallmanagement in der Eingliederungshilfe“ zusammen. Im nächsten Abschnitt beschreibe ich den Ablauf eines Case Managements und statte das theoretische Grundgerüst, mit zum Teil von mir modifizierten, Instrumenten aus. Diese beschreibe ich im abschließenden Kapitel.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Versuch einer Bergriffsklärung
- 2.1 Case Management als neuer Wein in alten Schläuchen?
- 2.2 Case Management und die Beziehungsfrage
- 2.3 Ursprung von Case Management
- 2.4 Verschiedene Modelle
- 2.5. Weiterentwicklung in den 1980ern und 1990ern
- 2.6. Die sechs Faktoren für die Entwicklung von Case Management
- 2.7. Programmatische Grundgedanken Case Managements
- 2.8 Funktionen der Case ManagerInnen
- 3 Behinderung
- 3.1 Definition
- 3.2 Definition nach dem SGB IX
- 3.3 Neuer Begriff der Behinderung
- 4. Das Empowermentmodell
- 4.1 Menschenbild und Wertebasis
- 4.2 Grundsatz der Selbstbestimmung
- 4.3 Grundsatz der kollaborativen und demokratischen Partizipation
- 4.4 Verteilungsgerechtigkeit
- 4.5 Konsequenzen für das professionelle Handeln
- 4.6 Die neue Helferkultur im Empowerment
- 4.7 Handlungsebenen
- 5. Case Management in der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung
- 5.1 Vom Förderplan zur individuellen Hilfeplanung
- 5.2 Individuelle Hilfeplanung als Case Management?
- 5.3 Individuelle Hilfeplanung als Ansatzpunkt für Case Management
- 5.4 Aushandeln statt verordnen
- 5.5 Aufbruch mit Methode
- 6 Case Management in der Praxis am Beispiel der Assistenzplanung der Ev. Stiftung Alsterdorf
- 6.1 Grundlagen des Konzeptes
- 6.2 Inhalte der Assistenzplanung
- 6.3 Funktion der BeraterInnen
- 6.4 Phase der Assistenzplanung
- 6.5 Zur Umsetzung der Planung und zu den organisatorischen Rahmenbedingungen
- 7.Fallmanagement in der Eingliederungshilfe in den schleswig-holsteinischen Kreisen
- 7.1 Ausgearbeitete Begriffsdefinitionen
- 7.2 Standards/Merkmalen der vier Phasen des Fallmanagements
- 7.2.1 Erstberatung
- 7.2.2 Assessment
- 7.2.3Hilfeplanung
- 7.2.4 Prozesssteuerung
- 8. Vorschlag zur Gestaltung eines Case Management-Prozesses
- 8.1 Angebot und Fallaufnahme, Kennenlernphase
- 8.1.1 Ziele und Aufgaben des Erstgespräches
- 8.2 Assessment (Einschätzungsphase)
- 8.3 Hilfebedarf und Entwurf der Unterstützungsleistungen (Planungsphase)
- 8.3.1 Grundsatzziele
- 8.3.2 Rahmenziele
- 8.3.3 Handlungsziele
- 8.3.4 Hilfebedarf und Hilfen entwickeln
- 8.4 Hilfeplanung
- 8.4.1 Hilfeplan vereinbaren
- 8.5 Controlling
- 8.6 Beendigung der Hilfen
- 8.7Evaluation
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit dem Einsatz von Case Management in der Behindertenarbeit. Ziel ist es, die verschiedenen Ansätze und Modelle von Case Management vorzustellen und deren Potenzial für die individuelle Hilfeplanung von Menschen mit Behinderung zu beleuchten.
- Definition und Entwicklung von Case Management
- Das Empowermentmodell als Grundlage für Case Management in der Behindertenarbeit
- Individuelle Hilfeplanung als Ansatzpunkt für Case Management
- Praxisbeispiele für Case Management in der Behindertenarbeit
- Vorschlag zur Gestaltung eines Case Management-Prozesses
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung und einer umfassenden Begriffsklärung von Case Management. Sie beleuchtet die historischen Wurzeln, verschiedene Modelle und programmatischen Grundgedanken. Anschließend wird der Begriff "Behinderung" im Kontext der Arbeit definiert und die Bedeutung des Empowermentmodells für die Behindertenarbeit herausgestellt. Kapitel 5 widmet sich dem Einsatz von Case Management in der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung, wobei die individuelle Hilfeplanung im Mittelpunkt steht. Die Kapitel 6 und 7 liefern Praxisbeispiele für Case Management in der Assistenzplanung und im Fallmanagement in Schleswig-Holstein. Schließlich wird im letzten Kapitel ein Vorschlag zur Gestaltung eines Case Management-Prozesses entwickelt.
Schlüsselwörter
Case Management, Behinderung, Empowerment, individuelle Hilfeplanung, Eingliederungshilfe, Assistenzplanung, Fallmanagement, Prozessgestaltung
- Quote paper
- Diplom Sozialpädagoge Michael Großkopf (Author), 2008, Casemanagement in der Behindertenarbeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/145319