Software-Engineering beschreibt Methoden und Verfahren mit deren Hilfe Softwareprojekte effizient und qualitativ hochwertig hergestellt werden sollen. Um diese Anforderungen zu erfüllen, wurden bereits Anfang der 70iger Jahre Modelle erstellt, welche den Prozess der Softwareerstellung vereinfachen sollten. Diese sogenannten Life-Cycle-Modelle gehen davon aus, dass der gesamte Entwicklungsprozess in Phasen eingeteilt werden kann. Diese werden nacheinander so ausgeführt, dass mit einer Phase erst dann begonnen wird, wenn alle davor liegenden Phasen abgeschlossen sind. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass mit diesen traditionellen Phasenmodellen (z. B. Wasserfallmodell) viele Probleme, die bei einer Software-Entwicklung auftreten, nicht gelöst werden können [SCHÖ90, S. 21]. So ist es bei der Softwareentwicklung oftmals nicht möglich, die Grenzen der einzelnen Phasen exakt festzulegen. Außerdem entstehen bei realen Projekten oft Iterationen zwischen den einzelnen Phasen, die einen sequenziellen Ablauf des Projekts verhindern [RAAS91, S. 413]. Des Weiteren kann sich der Anwender kein Bild von der Software machen, bevor diese fertiggestellt ist. Diese fehlende Einbeziehung des Endnutzers in den Entwicklungsprozess stellt einen Hauptmangel dar. Oftmals ist der Endanwender nämlich gar nicht in der Lage, in der Definitionsphase zu Beginn des Projekts alle Anforderungen explizit und vollständig zu formulieren [BALZ98, S. 114]. Dies führt dann dazu, dass ein Softwareprodukt hergestellt wird, welches noch nicht oder nicht mehr den Anforderungen des Endnutzers entspricht. Eine nachträgliche Änderung oder die Beseitigung von Fehlern kann dadurch sehr teuer werden [SCHÖ90, S. 298]. Aus diesem Grund ist es notwendig geworden eine Methode zu finden, die es ermöglicht, den Endnutzer in den Entwicklungsprozess einzubeziehen. Eine Möglichkeit sind sogenannte Prototypen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Prototypen
- Prototyping
- Exploratives Prototyping
- Experimentelles Prototyping
- Evolutionäres Prototyping
- Einsatz von Prototyping-Verfahren
- Architektur eines Online-Shops
- Einsatz des explorativen Prototypings
- Einsatz des experimentellen Prototypings
- Einsatz des evolutionären Prototypings
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Einsatz verschiedener Prototyping-Verfahren in der Entwicklung eines Online-Shops. Ziel ist es, die Vor- und Nachteile der einzelnen Verfahren aufzuzeigen und deren Anwendbarkeit im Kontext der Online-Shop-Entwicklung zu bewerten. Die Arbeit analysiert, wie Prototyping zur effizienten Gestaltung und Umsetzung von Softwareprojekten beitragen kann, insbesondere in Bezug auf die Einbeziehung des Endnutzers in den Entwicklungsprozess.
- Prototyping-Verfahren im Software-Engineering
- Arten von Prototypen und deren Einsatzmöglichkeiten
- Exploratives, experimentelles und evolutionäres Prototyping
- Anwendungsbeispiele in der Entwicklung von Online-Shops
- Bewertung der Prototyping-Verfahren in Bezug auf Effizienz und Nutzerakzeptanz
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung
Das Kapitel liefert eine Einführung in die Thematik des Software-Engineerings und die Herausforderungen bei der traditionellen Softwareentwicklung. Es wird dargelegt, warum klassische Phasenmodelle wie das Wasserfallmodell in der Praxis oft an ihre Grenzen stoßen und die Notwendigkeit von flexibleren Methoden wie dem Prototyping verdeutlicht. Die mangelnde Einbeziehung des Endnutzers in den Entwicklungsprozess wird als wesentliches Problem identifiziert.
Prototypen
Dieses Kapitel definiert den Begriff „Prototyp“ im Kontext der Softwareentwicklung und stellt verschiedene Arten von Prototypen vor. Es wird zwischen vollständigen, unvollständigen, Wegwerf- und wiederverwendbaren Prototypen unterschieden. Außerdem werden horizontale und vertikale Prototypen erläutert und mit Hilfe einer Abbildung veranschaulicht.
Prototyping
Das Kapitel erläutert den Begriff „Prototyping“ und skizziert die verschiedenen Einteilungen von Prototyping-Verfahren in der Literatur. Es fokussiert auf die Klassifizierung von Floyd, die drei Ansätze des Prototypings unterscheidet: exploratives, experimentelles und evolutionäres Prototyping. Diese werden im Folgenden näher vorgestellt und im Hinblick auf die Entwicklung eines Online-Shops bewertet.
Exploratives Prototyping
Der Fokus liegt auf der Beschreibung des explorativen Prototypings und seiner Funktion in der Spezifikationsphase. Die Bedeutung der Kommunikation zwischen Endnutzer und Entwickler sowie die Herausforderungen, die aus unterschiedlichen Kenntnissen und Vorstellungen beider Seiten resultieren, werden beleuchtet. Es wird gezeigt, wie exploratives Prototyping zur Konkretisierung fachlicher Anforderungen und zur Erhöhung der Nutzerakzeptanz beitragen kann.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Bereiche Software-Engineering, Prototyping, Online-Shop-Entwicklung, exploratives, experimentelles und evolutionäres Prototyping, Benutzerfreundlichkeit, Nutzerakzeptanz und Effizienzsteigerung. Die zentrale Fragestellung ist, wie die unterschiedlichen Prototyping-Verfahren zur erfolgreichen Gestaltung und Umsetzung von Online-Shops beitragen können.
- Arbeit zitieren
- Matthias Pfister (Autor:in), 2002, Einsatz verschiedener Prototyping-Verfahren am Beispiel der Entwicklung eines Online-Shops, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/14477