Diese Arbeit beschäftigt sich mit der mystischen Strömung des Islam, dem Sufismus (arab. Tasawwuf) und den Sufi-Ordens in Deutschland. Das Ziel dieser Studie ist es, den Sufismus verständlicher zu machen. Hierzu versuche ich nachzuvollziehen, wie sich diese Bewegung des traditionellen Islam überhaupt entwickeln konnte. Nur wenn man die Entstehungsgeschichte des Tasawwuf versteht, kann man auch begreifen, wie er sich bis zum heutigen Tage sogar in unserer europäischen Gesellschaft behaupten konnte. Da die Geschichte des Sufismus sehr komplex ist, liegt der Schwerpunkt auf dem frühen und klassischen Sufismus.
Der Hauptaspekt dieser Arbeit widmetet sich dem Thema der Sufi-Orden, dem organisierten Sufismus mit dem Fokus auf Naqschibendi-Orden. Da ich aus der Region Bosnien komme, wo Sufismus lange Tradition und tiefe Wurzeln hat, war es mir noch eine zusätzliche Motivation darüber zu referieren und schreiben. Ich konzentrierte mich aber hierbei auf Sufismus in allgemein und auf Sufi-Orden in Deutschland. Denn auch im christlich geprägten Abendland sind steigende Anhängerzahlen von Sufis zu verzeichnen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Begriff „Sufismus/Tesawwuf“
- 3. Die Lehre(n) des Sufismus
- 3.1. Der Leitfaden eines Muslim im Gottesdienst
- 3.2. Grundsätze
- 3.2.1. Erziehung- und (Be)Reinigung der Seele
- 3.2.1.1. Dhikr/Dhikr Allah
- 3.2.1.2. Zuhd - Askese
- 3.2.1.3. Tazkiyyatu-n-nafs – Reinigung des Selbst (der Seele)
- 3.2.2. Ego-Kontrolle
- 3.2.3. Hizmet
- 3.2.1. Erziehung- und (Be)Reinigung der Seele
- 3.3. Spirituelle Aspekte in historischen Kontext
- 4. Sufismus in Deutschland
- 4.1. Die Geschichte des Islams und Sufismus (Sufi-Orden) in Deutschland
- 4.1.2. Nachkriegszeit
- 4.2. Der „deutsche“ Sufismus in Gegenwart
- 4.1. Die Geschichte des Islams und Sufismus (Sufi-Orden) in Deutschland
- 5. Sufi-Orden in Deutschland
- 5.1. Naqschibendiyya Sufi-Orden
- 5.1.1. Castrop-Rauxel Tekke
- 5.1.1.1. Aktivitäten
- 5.1.1.2. Besonderheiten
- 5.1.1. Castrop-Rauxel Tekke
- 5.1. Naqschibendiyya Sufi-Orden
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, den Sufismus und die Sufi-Orden in Deutschland verständlicher zu machen. Sie untersucht die Entwicklung dieser Bewegung innerhalb des traditionellen Islam und beleuchtet ihre Ausbreitung bis in die heutige europäische Gesellschaft. Der Fokus liegt auf dem frühen und klassischen Sufismus sowie auf den Sufi-Orden, insbesondere dem Naqschibendi-Orden. Die Arbeit basiert auch auf einem Besuch und Interview mit dem Naqschibandi-Orden in Castrop-Rauxel.
- Die Entstehung und Entwicklung des Sufismus.
- Die Lehren und Praktiken des Sufismus.
- Die Geschichte und Gegenwart des Sufismus in Deutschland.
- Die Rolle der Sufi-Orden, insbesondere des Naqschibendi-Ordens, in Deutschland.
- Der Sufismus im Kontext der deutschen Gesellschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Zielsetzung der Arbeit, die darin besteht, den Sufismus und die Sufi-Orden in Deutschland verständlicher zu machen. Sie skizziert den Ansatz, die Entstehung und Entwicklung des Sufismus nachzuvollziehen, um sein Bestehen in der europäischen Gesellschaft zu erklären. Der Schwerpunkt liegt auf dem frühen und klassischen Sufismus und dem Naqschibendi-Orden, motiviert durch die persönliche Herkunft der Autorin aus Bosnien und der wachsenden Anhängerzahl im christlichen Abendland. Die Arbeit beinhaltet einen direkten Einblick durch einen Besuch und ein Interview mit dem Naqschibandi-Orden in Castrop-Rauxel.
2. Zum Begriff „Sufismus“: Dieses Kapitel befasst sich mit der Etymologie des Begriffs „Sufismus“. Es werden verschiedene Herleitungen diskutiert, einschließlich der Verbindung zu „Wolle“ (ṣūf), „Weisheit“ (sophos), und „Reinheit“ (ṣafá). Die Debatte über die islamische Legitimität des Sufismus wird angesprochen, sowie die verschiedenen Einflüsse auf den entstehenden Sufismus im 8. und 9. Jahrhundert, darunter mögliche christliche, buddhistische und hinduistische Einflüsse, sowie die Rolle griechischer philosophischer Gedanken durch arabische Übersetzungen.
3. Die Lehre(n) des Sufismus: Dieses Kapitel beschreibt die Lehren des Sufismus, die über die allgemeinen Vorschriften des Islam hinausgehen. Das oberste Ziel der Sufis wird als die Annäherung an Gott und die Zurücklassung der eigenen Wünsche definiert. Der Leitfaden eines Muslims im Gottesdienst wird anhand von Koranversen und Überlieferungen des Propheten Muhammad erläutert. Die Kernpraktiken des Sufismus werden dargestellt, mit einem Schwerpunkt auf der Erziehung und Reinigung der Seele (Tazkiyyatu-n-nafs), inklusive Dhikr, Zuhd (Askese) und der Bedeutung der Schaykh-Schüler-Beziehung.
Schlüsselwörter
Sufismus, Tesawwuf, Sufi-Orden, Naqschibendiyya, Deutschland, Islam, Mystik, Askese, Dhikr, Tazkiyyatu-n-nafs, religiöse Praxis, interkultureller Dialog, islamische Geschichte, Castrop-Rauxel.
Häufig gestellte Fragen zum Sufismus in Deutschland
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text bietet eine umfassende Übersicht über den Sufismus und die Sufi-Orden in Deutschland. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und ein Stichwortverzeichnis. Der Fokus liegt auf der Geschichte und Gegenwart des Sufismus in Deutschland, insbesondere auf dem Naqschibendi-Orden und dessen Aktivitäten in Castrop-Rauxel. Der Text basiert auch auf einem Besuch und Interview mit diesem Orden.
Was sind die Hauptthemen des Textes?
Die Hauptthemen umfassen die Entstehung und Entwicklung des Sufismus, seine Lehren und Praktiken (einschließlich Dhikr, Zuhd und Tazkiyyatu-n-nafs), die Geschichte des Sufismus in Deutschland, die Rolle der Sufi-Orden (insbesondere der Naqschibendiyya), und der Sufismus im Kontext der deutschen Gesellschaft. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Naqschibendi-Orden in Castrop-Rauxel.
Was wird in Kapitel 1 behandelt?
Kapitel 1 (Einleitung) beschreibt die Zielsetzung der Arbeit: den Sufismus und die Sufi-Orden in Deutschland verständlicher zu machen. Es skizziert den Ansatz, die Entstehung und Entwicklung des Sufismus nachzuvollziehen und sein Bestehen in der europäischen Gesellschaft zu erklären. Die persönliche Motivation der Autorin und der Besuch des Naqschibandi-Ordens in Castrop-Rauxel werden erwähnt.
Was wird in Kapitel 2 behandelt?
Kapitel 2 beleuchtet den Begriff „Sufismus“ und seine Etymologie. Es werden verschiedene Herleitungen diskutiert (z.B. „Wolle“, „Weisheit“, „Reinheit“) und die Debatte um seine islamische Legitimität angesprochen. Es werden auch die verschiedenen Einflüsse auf den Sufismus im 8. und 9. Jahrhundert behandelt, darunter mögliche christliche, buddhistische, hinduistische und griechisch-philosophische Einflüsse.
Was wird in Kapitel 3 behandelt?
Kapitel 3 beschreibt die Lehren des Sufismus, die über die allgemeinen Vorschriften des Islam hinausgehen. Das oberste Ziel wird als die Annäherung an Gott definiert. Der Leitfaden eines Muslims im Gottesdienst wird erläutert. Die Kernpraktiken wie die Erziehung und Reinigung der Seele (Tazkiyyatu-n-nafs), Dhikr, Zuhd (Askese) und die Bedeutung der Schaykh-Schüler-Beziehung werden dargestellt.
Was wird in Kapitel 4 behandelt?
Kapitel 4 befasst sich mit dem Sufismus in Deutschland. Es behandelt die Geschichte des Islams und des Sufismus (Sufi-Orden) in Deutschland, insbesondere die Nachkriegszeit, und den „deutschen“ Sufismus in der Gegenwart.
Was wird in Kapitel 5 behandelt?
Kapitel 5 konzentriert sich auf Sufi-Orden in Deutschland, speziell den Naqschibendiyya-Orden und dessen Tekke in Castrop-Rauxel, einschließlich der dort stattfindenden Aktivitäten und Besonderheiten.
Was sind die wichtigsten Schlüsselbegriffe?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind Sufismus, Tesawwuf, Sufi-Orden, Naqschibendiyya, Deutschland, Islam, Mystik, Askese, Dhikr, Tazkiyyatu-n-nafs, religiöse Praxis, interkultureller Dialog, islamische Geschichte und Castrop-Rauxel.
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- Anonym (Author), 2019, Sufismus und Sufi-Orden in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1430891