Gewöhnlich spielen skulptierte Konsolsteine unter Kirchendächern eine Nebenrolle innerhalb der Forschungsliteratur, wenn sie sich mit der Ikonographie von mittelalterlichen Fassadenprogrammen auseinandersetzt. Die von fantasievollen Steinmetzen gestalteten Kragsteine treten zwar lediglich in einer kunsthistorisch gesehenen kurzen Zeitspanne auf, sind allerdings zahlreich in mehreren Ländern zu finden. Anhand ihrer Komposition und Themen, ihrer Ausdrucksmittel und Affinität zum volkstümlich-zeitgenössischen Gedankengut ermöglichen es die aus der Mauer hervortretenden, bebilderten Tragsteine auf die vorherrschenden, mittelalterlichen Glaubensvorstellungen zu schließen und ihre eigene Bedeutung zu beleuchten.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE THEMEN
- Tiere
- Fabelwesen und Teufel
- Sonderform: Gargoyle
- Spielleute und Artisten
- Natürliche und künstliche Narren
- Exhibitionisten
- Emotionen wie Schmerz, Angst und Verzweiflung
- Die körperlich Liebenden
- Selbstporträts der Steinmetzen
- ALS TEIL DES HEILSPLANS
- Die Spiegeltheorie
- Ex negativo
- Das Zwei-Staaten-Modell des Augustinus
- Die Fastnacht als Gegenfest
- EXKURS ÜBER KOMIK UND DAS LACHEN
- HÄSSLICHKEIT ALS AUSDRUCKSMITTEL
- DIE AUTORENFRAGE
- ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit untersucht die sogenannte "Marginal Sculptures", Skulpturen an mittelalterlichen Kirchenfassaden in Frankreich, und beleuchtet ihre ikonographischen und symbolischen Bedeutungen im Kontext der mittelalterlichen Glaubensvorstellungen.
- Die Rolle der "Marginal Sculptures" als Ausdruck der mittelalterlichen Kultur
- Die Interpretation der ikonographischen Themen der "Marginal Sculptures"
- Die Funktion der "Marginal Sculptures" im Rahmen des Heils- und Kirchenplans
- Der Zusammenhang zwischen den "Marginal Sculptures" und der mittelalterlichen Gesellschaft
- Die Bedeutung der "Marginal Sculptures" für die kunsthistorische Forschung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel widmet sich der Einleitung und stellt die "Marginal Sculptures" als Forschungsgegenstand vor. Die folgenden Kapitel gehen auf die verschiedenen Themenbereiche der Skulpturen ein, wie Tiere, Fabelwesen, Gargoyles, Spielleute, Narren, Exhibitionisten, Emotionen, körperliche Liebe und Selbstporträts der Steinmetzen. Kapitel 3 beleuchtet die "Marginal Sculptures" als Teil des Heils- und Kirchenplans und untersucht verschiedene Theorien, die ihre Bedeutung im Kontext der christlichen Lehre erklären. Kapitel 4 bietet einen Exkurs über Komik und Lachen, der die grotesken Aspekte der "Marginal Sculptures" im Blick hat. Kapitel 5 behandelt die Hässlichkeit als Ausdrucksmittel und stellt die Bedeutung der grotesken Darstellung in der mittelalterlichen Kunst dar. Schließlich thematisiert Kapitel 6 die Frage nach den Autoren der Skulpturen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter der Arbeit sind: "Marginal Sculptures", mittelalterliche Kunst, Kirchenfassade, Ikonographie, Symbolismus, Glaubensvorstellungen, Heilsgeschichte, groteske Darstellungen, Komik, Hässlichkeit, Steinmetzarbeit.
- Quote paper
- M.A. Corinna Schultz (Author), 2009, Die "Marginal Sculptures" an mittelalterlichen Kirchenfassaden in Frankreich, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/142833