Vom Zeitpunkt seiner Geburt an bis zu seinem Tode ist der Mensch dem biologischen Prozeß des Alterns unterworfen. Jeder Mensch durchlebt die Lebensphasen der Kindheit, der Jugend, des Erwachsenenalters und des Alters. Die Soziologie der Lebensalter beschäftigt sich insbesondere mit der Frage, wie diese Lebensphasen in Abhängigkeit von kulturellen und historischen Faktoren sozial geformt werden. Dabei soll soziologisch erforscht werden, wie die individuelle Biographie eines Individuums oder die Lebensphasen von Generationsangehörigen sich im Wechselspiel mit verschiedenen gesellschaftlichen Faktoren entwickeln. Hierbei interessiert dies insbesondere bezüglich der Lebensphasen Kindheit und Jugend.
Die Soziologie der Jugend arbeitet dabei oft im Spannungsfeld zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen. So benutzt sie z.B. Wissen und Theorieansätze aus der Biologie, der Ethnologie, der Geschichtswissenschaft, aber auch der Pädagogik oder Psychologie um zu verstehen, wie die Lebensphasen von Menschen sozial beeinflußt werden. Auch methodisch bieten sich der Soziologie der Jugend viele unterschiedliche Zugänge zur Klärung ihrer zentralen Fragestellungen. Angefangen vom Einsatz rein qualitativer Methoden der empirischen (experimentellen) Sozialforschung wie z.B. teilnehmender Beobachtung oder der Durchführung von Interviews zur Klärung punktueller Interessen, führt die Bearbeitung von Fragen zu langfristigen Prozessen des Alterns hin zur Anwendung von Methoden der quantitative Sozialforschung. Die geläufigsten Theorieansätze, sind sozialisations-theoretische Ansätze, wobei der Verwendung dieser Ansätzen die Einsicht zugrunde liegt, dass Sozialisation ein lebenslanger Prozess ist, in dem der Mensch immer wieder neue Rollen er- und alte Rollen verlernen muß, um den sich wandelnden Erwartungen seiner sozialen Umwelt gegenüber erfolgreich handeln zu können.
Zur Vertiefung von Fragestellungen zur Identitätsentwicklung und -veränderung von Menschen in konkreten Lebensphasen, zieht die Soziologie der Jugend oft historische Quellen heran, um zu verstehen, wie sich die Gestaltung einer Altersstufe geschichtlich verändert hat.
Inhaltsverzeichnis
- Definition: Jugend der Soziologie
- Allgemeine Erläuterung
- Geschichte der Jugendsoziologie und die daraus resultierenden Probleme
- Jugendsoziologie ab den 60er Jahren
- Jugendsoziologie in den 90er Jahren
- Shell-Studie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die soziologische Perspektive auf Jugend, beleuchtet ihre historische Entwicklung und analysiert die Herausforderungen ihrer Definition und Erforschung. Sie befasst sich mit der Interdisziplinarität des Feldes und den methodischen Ansätzen der Jugendsoziologie.
- Definition und Abgrenzung des Begriffs "Jugend" in der Soziologie
- Historische Entwicklung der Jugendsoziologie und ihre methodischen Herausforderungen
- Der Einfluss gesellschaftlicher Faktoren auf die Jugendentwicklung
- Die Rolle der Jugend in gesellschaftlichen Verhältnissen
- Der Generationenkonflikt und die unterschiedlichen Jugendkulturen
Zusammenfassung der Kapitel
Definition: Die Jugend der Soziologie: Dieser Abschnitt definiert den soziologischen Ansatz zur Jugendforschung, indem er die Jugend als eine Lebensphase im Kontext kultureller und historischer Faktoren betrachtet. Er betont die Interdisziplinarität des Forschungsfeldes, das Wissen aus Biologie, Ethnologie, Geschichte, Pädagogik und Psychologie integriert. Methodisch werden sowohl qualitative (teilnehmende Beobachtung, Interviews) als auch quantitative Forschungsmethoden eingesetzt, wobei sozialisationstheoretische Ansätze im Vordergrund stehen. Die Bedeutung historischer Quellen für das Verständnis der geschichtlichen Veränderung der Jugendphase wird hervorgehoben.
Allgemeine Erläuterung: Die allgemeine Erläuterung hinterfragt den oft gehörten Vorwurf, dass jede neue Generation ausgelassener sei als die vorherige. Sie definiert "Jugend" als Altersphase zwischen Kindheit und Erwachsensein, beginnend mit der Pubertät (ca. 13 Jahre) und umfassend die 13- bis 25-Jährigen mit gemeinsamen Verhaltensmustern, Werten und sozialer Lage. Die zunehmende Verlängerung von Bildungs- und Ausbildungszeiten erschwert die Bestimmung des Endes der Jugendphase, was zur Entwicklung des Begriffs "Post-Adoleszenz" führt. "Jugend" wird als soziales Phänomen und Strukturbegriff definiert, der geistige, politische, ökonomische und soziale Aspekte umfasst. Der Abschnitt hebt das widersprüchliche Verhältnis zwischen Erwachsenen- und Jugendkultur und die Notwendigkeit eines pädagogischen Verhältnisses hervor.
Schlüsselwörter
Jugendsoziologie, Jugenddefinition, Sozialisation, Generationenkonflikt, methodische Ansätze, quantitative und qualitative Forschung, historische Entwicklung, Identitätsbildung, gesellschaftliche Faktoren, Interdisziplinarität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text: Jugendsoziologie
Was ist der Inhalt dieses Textes?
Dieser Text bietet eine umfassende Übersicht über die Jugendsoziologie. Er beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter. Der Text beleuchtet die Definition von Jugend aus soziologischer Perspektive, ihre historische Entwicklung, methodische Ansätze der Forschung und den Einfluss gesellschaftlicher Faktoren auf die Jugendentwicklung.
Welche Themen werden im Text behandelt?
Der Text behandelt folgende Themen: die soziologische Definition von Jugend, die historische Entwicklung der Jugendsoziologie (inkl. der 60er und 90er Jahre und der Shell-Studie), methodische Herausforderungen der Jugendforschung (qualitative und quantitative Methoden), der Einfluss gesellschaftlicher Faktoren auf die Jugendentwicklung, die Rolle der Jugend in gesellschaftlichen Verhältnissen, der Generationenkonflikt und unterschiedliche Jugendkulturen, die Interdisziplinarität der Jugendforschung (Einbezug von Biologie, Ethnologie, Geschichte, Pädagogik und Psychologie), sowie die Bedeutung historischer Quellen für das Verständnis der Jugendphase.
Wie definiert der Text den Begriff "Jugend"?
Der Text definiert "Jugend" als Altersphase zwischen Kindheit und Erwachsensein, beginnend mit der Pubertät (ca. 13 Jahre) und umfassend die 13- bis 25-Jährigen mit gemeinsamen Verhaltensmustern, Werten und sozialer Lage. Er betont jedoch, dass die zunehmende Verlängerung von Bildungs- und Ausbildungszeiten die Bestimmung des Endes der Jugendphase erschwert und zum Begriff "Post-Adoleszenz" führt. "Jugend" wird als soziales Phänomen und Strukturbegriff definiert, der geistige, politische, ökonomische und soziale Aspekte umfasst.
Welche methodischen Ansätze werden in der Jugendsoziologie verwendet?
Der Text erwähnt sowohl qualitative (teilnehmende Beobachtung, Interviews) als auch quantitative Forschungsmethoden. Sozialisationstheoretische Ansätze stehen dabei im Vordergrund. Die Bedeutung historischer Quellen für das Verständnis der geschichtlichen Veränderung der Jugendphase wird ebenfalls hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Text?
Schlüsselwörter sind: Jugendsoziologie, Jugenddefinition, Sozialisation, Generationenkonflikt, methodische Ansätze, quantitative und qualitative Forschung, historische Entwicklung, Identitätsbildung, gesellschaftliche Faktoren und Interdisziplinarität.
Wie wird der Generationenkonflikt im Text behandelt?
Der Generationenkonflikt wird als ein wichtiges Thema innerhalb der Jugendsoziologie erwähnt, in Zusammenhang mit den unterschiedlichen Jugendkulturen und dem widersprüchlichen Verhältnis zwischen Erwachsenen- und Jugendkultur.
Welche Bedeutung haben historische Quellen für die Jugendsoziologie?
Der Text betont die Bedeutung historischer Quellen, um die geschichtliche Veränderung der Jugendphase zu verstehen und die Entwicklung der Jugendsoziologie nachzuvollziehen (z.B. die Jugendsoziologie ab den 60er und 90er Jahren).
Welche Studien werden im Text erwähnt?
Die Shell-Studie wird als Beispiel für relevante Forschung in der Jugendsoziologie genannt.
- Quote paper
- Mario Hartmann (Author), 2008, Die Soziologie der Jugend, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/141545