In der folgenden Seminararbeit wird der Umgang mit der Vergangenheit in Stadterneuerungsprojekten behandeln. In der Arbeit wird im Speziellen einer Frage nachgegangen: Welche Möglichkeiten bringt die Vergabe eines UNESCO-Weltkulturerbestatus und welche Chancen bzw. Herausforderungen bedeutet das für Städte in Bezug auf Stadterneuerungsprojekte?
Frei nach der Soziologin Monica de Frantz, möchte ich darauf hinweisen, dass Wien aufgrund seines symbolischen und politischen Status als Hauptstadt, mit einem bedeutenden kulturellen Angebot ein optimales Umfeld bietet, um die politischen Möglichkeiten und Schwierigkeiten zu veranschaulichen, die mit kulturellen Erneuerungsstrategien verbunden sind. Genau deswegen, weil Wien ein derart gutes Beispiel für die Schwierigkeiten zwischen Stadterneuerungs- und Erhaltungsprojekten darstellt, wird meine Arbeit das Hauptaugenmerk auf Wien legen. Hierbei möchte ich vor allem die diversen Nutzungskonflikte beleuchten. Das sehr aktuelle "Heumarktprojekt" wird ebenso eine Rolle spielen, wie die städtebaulichen Pläne eines Leseturms beim Museumsquartier, die letztenendes abgesagt wurden.
Dennoch ist es von großer Bedeutung, auch über den Tellerrand hinaus zu blicken. Aus diesem Grund werden neben der österreichischen Bundeshauptstadt Wien auch erwähnenswerte Beispiele aus Deutschland behandelt werden. Im Konkreten werde ich neben der österreichischen Hauptstadt noch die Fallbeispiele Dresden (Elbtal) und Hamburg (Speicherstadt) behandeln. Außerdem wird die Seminararbeit auf die wesentlichen Aspekte, die die Vergabe des UNESCO-Weltkulturerbestatuses mit sich bringt eingehen. Ein besonderes Augenmerk wird vor allem auf den Themen Massentourismus (Overtourism) und der Disneyfizierung von regenerierten historischen Zentren liegen. Im Mittelpunkt steht aber das ambivalente Verhältnis zwischen den Erhaltungsprozessen bzw. den Vergangenheitsprozessen von Städten und deren Erneuerungsmaßnahmen. Am Ende wird klar ersichtlich, dass das Erbe ein soziales Konstrukt darstellt und welche Chancen die Bewilligung des UNESCO- Weltkulturerbestatus für Städte beinhaltet. Weiters wird auch ersichtlich, welche möglichen Opfer Stadtbewohner bringen müssen, um solch einen Status erhalten zu können.
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- Daniel Thalhamer (Author), 2019, Städtische Erneuerung. Der Umgang mit der Vergangenheit in Stadterneuerungsprojekten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1415221