In dieser Textanalyse wird das Drama "Maria Stuart" von Friedrich Schiller aus dem Jahr 1800 im Hinblick auf die Kategorie der "Weiblichkeit" diskutiert. Dabei werden die dargestellten Frauenbilder der Protagonistin Maria Stuart und ihrer Antagonistin Elisabeth Tudor berücksichtigt und in Bezug auf die Weiblichkeitskonzeptionen analysiert. Die Analyse dient zur Darstellung der Geschlechterrollen in "Maria Stuart", was auch weiterhin ein diskutables Thema darstellt.
Friedrich Schiller hegt in dem Drama bestimmte Vorstellungen über die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die sich an dem bürgerlichen Frauenbild des 18. Jahrhunderts orientieren. Zu dem Zeitpunkt herrschte eine patriarchalisch strukturierte bürgerliche Gesellschaft und bestimmte Vorstellungen über das Konzept der "Weiblichkeit". Der Geschlechterunterschied wurde durch die damals herrschende Stellung der Frau in der Gesellschaft und die Arbeitsteilung der Geschlechter deutlich. Frauen hatten keinen Subjekt-Status und benötigten eine "Geschlechtervormundschaft" durch den Mann. Dementsprechend sollte das ideale Bild der Frau Geschlechtereigenschaften wie Tugend, Fleiß und Sinnlichkeiten aufweisen und hatte die zugedachte Rolle als Ehefrau und Mutter zu Hause zu bleiben, während die Männer Arbeiten gingen und in die Öffentlichkeit getreten sind. Somit übten die Männer auch die Führungspositionen aus während die Frauen durch das zugeschriebene Bild der Gesellschaft eher als schwach und unterlegen angesehen worden. Die Ehe war daher auch die einzige Form der damaligen Geschlechterbeziehungen. Laut Johann Gottlieb Fichte sei das Bedürfnis der Frau auch lediglich zu lieben und geliebt zu werden. Durch die Ehe werde dieses Bedürfnis erfüllt, jedoch sei diese auch die vollkommene Unterwerfung der Frau unter dem Mann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Weiblichkeit in Maria Stuart
- Das Frauenbild im 18. Jahrhundert
- Maria Stuart
- Marias Schönheit und ihre Folgen
- Marias Eheschließungen und Unterwerfung
- Marias Schwäche und männliche Stärke
- Elisabeth Tudor
- Elisabeths Machterhalt und die Verleugnung ihrer Weiblichkeit
- Elisabeths widersprüchliche Einstellung zur Weiblichkeit
- Elisabeths Bedürfnis nach Macht und Unabhängigkeit
- Rivalität um Leicester
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Textanalyse des Dramas „Maria Stuart“ von Friedrich Schiller aus dem Jahr 1800 befasst sich mit der Darstellung von Weiblichkeit in der Zeit des 18. Jahrhunderts. Die Untersuchung analysiert die Frauenbilder der Protagonistin Maria Stuart und ihrer Antagonistin Elisabeth Tudor und setzt sie in Beziehung zu den vorherrschenden Geschlechterrollen und -erwartungen der damaligen Zeit. Im Fokus steht die Frage, ob die Darstellung von Maria und Elisabeth den Geschlechterrollen des 18. Jahrhunderts entspricht oder davon abweicht.
- Das Frauenbild im 18. Jahrhundert und die Rolle der Frau in der Gesellschaft
- Die Darstellung von Weiblichkeit bei Maria Stuart
- Die Darstellung von Weiblichkeit bei Elisabeth Tudor
- Die Auswirkungen der Geschlechterrollen auf das Leben und die Macht der Protagonistinnen
- Die Frage nach der Verleugnung oder Bewältigung der eigenen Weiblichkeit im Kontext von Macht und Herrschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Textanalyse vor und beleuchtet das Frauenbild im 18. Jahrhundert. Im ersten Kapitel wird die Darstellung der Protagonistin Maria Stuart beleuchtet. Hierbei wird insbesondere auf ihre Schönheit und ihre Eheschließungen sowie die damit verbundene Unterwerfung eingegangen. Das zweite Kapitel widmet sich Elisabeth Tudor und ihrer Darstellung als starke Herrscherin, die ihre Weiblichkeit verleugnet, um an die Macht zu gelangen. Es werden jedoch auch Momente ihrer weiblichen Seite thematisiert.
Schlüsselwörter
Die Textanalyse beschäftigt sich mit den Themen der Weiblichkeit, des Frauenbildes im 18. Jahrhundert, der Geschlechterrollen, Macht und Herrschaft, der Unterwerfung und der Verleugnung der eigenen weiblichen Seite. Die Analyse betrachtet die Figuren von Maria Stuart und Elisabeth Tudor und ihre unterschiedlichen Zugänge zur Weiblichkeit im Kontext der historischen und gesellschaftlichen Erwartungen an Frauen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, "Maria Stuart" von Friedrich Schiller. Die Rolle der Weiblichkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1414879