2 Einführung
Ein Konflikt wird in dieser Arbeit als „eine Auseinandersetzung, Belastung und/oder Schwierigkeit verstanden, die bei der beteiligten Person oder den beteiligten Personen zu einer emotionalen Betroffenheit und zu Beeinträchtigungen von unterschiedlicher Relevanz führt.“ Um die Konfliktrelevanz besser einordnen zu können ist eine Unterteilung in Schein-, Rand-, Zentral-, oder Extremkonflikt hilfreich.
„Scheinkonflikte führen nur zu einer momentanen Betroffenheit und hinterlassen keine Beeinträchtigung. Randkonflikte bewirken eine kurzzeitige und geringe emotionale Betroffenheit und hinterlassen nur geringe Beeinträchtigungen. Zentralkonflikte führen zu einer starken emotionalen Betroffenheit mit Langzeitwirkung und starken Beeinträchtigungen. Extremkonflikte hinterlassen eine sehr starke dauerhafte emotionale Betroffenheit und führen zu Beeinträchtigungen, die nicht korrigierbar sind.“ Wir orientieren uns also danach, wie emotional betroffen die Beteiligten eines Konfliktes sind, und betrachten in gleichem Maße die psychischen, physischen, sozialen und kognitiven Beeinträchtigungen.
Damit das Vorgehen des Einteilens ein bisschen klarer wird, werde ich jetzt das Fallbeispiel, mit dem wir uns während der gesamten Arbeit beschäftigen werden, vorstellen, und später den Versuch unternehmen, dieses in eine Konfliktgruppe einzuteilen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Einführung
- 2.1 Erster Teil des Fallbeispiels
- 2.2 Inter- und Intrapersonaler Konflikt
- 2.3 Zweiter Teil des Fallbeispiels
- 2.4 Einschätzung des Konflikts
- 2.5 Der Fall X + E
- 3 Analyseschritte zum Fall X + E
- 3.1 Konflikt auffassen
- 3.2 Relevanz einschätzen
- 3.3 Analyseschritt wählen und Methode festlegen
- 3.4 Nach den Ursachen Fragen
- 3.5 Informationen einholen
- 3.6 Perspektivwechsel
- 3.7 Zielsetzung abklären
- 3.8 Handlungsmöglichkeiten suchen, prüfen und Handlungsfolge konzipieren
- 3.9 Handeln
- 3.10 Feedback verschaffen
- 4 Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Konfliktanalyseschema von Georg E. Becker im Kontext des Schulalltags. Ziel ist es, die praktische Anwendbarkeit des Schemas aufzuzeigen und seine Stärken und Schwächen im Umgang mit konkreten Konfliktsituationen zu beleuchten. Dabei wird ein Fallbeispiel aus der Praxis eines Realschullehrers herangezogen und Schritt für Schritt im Rahmen des Becker'schen Schemas analysiert.
- Konfliktanalyse nach Georg E. Becker
- Inter- und intrapersonale Konflikte im Schulkontext
- Praktische Anwendung von Konfliktlösungsstrategien
- Bewertung der Anwendbarkeit theoretischer Konzepte in der Praxis
- Differenzierung von Konflikttypen und deren Relevanz
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik des Umgangs mit Konflikten im Schulalltag ein. Sie beschreibt die vielfältigen Herausforderungen, denen Lehrer in diesem Bereich begegnen, und hebt die Notwendigkeit von differenzierten Konfliktlösungsstrategien hervor. Die Arbeit fokussiert auf das Konfliktanalyseschema von Georg E. Becker als multikausalen Ansatz, der im Gegensatz zu einseitigen Methoden eine differenzierte und offene Bearbeitung von Konflikten ermöglicht. Der Fokus liegt weniger auf rezeptartigen Lösungen als auf der Einschätzung der Situation und der daraus resultierenden Konsequenzen.
2 Einführung: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Konflikt" und unterteilt Konflikte nach ihrer Relevanz in Schein-, Rand-, Zentral- und Extremkonflikte. Die Einteilung basiert auf dem Grad der emotionalen Betroffenheit der Beteiligten und der Art und Ausmaß der Beeinträchtigungen. Es wird ein Fallbeispiel aus dem Schulalltag vorgestellt, das im weiteren Verlauf der Arbeit analysiert wird. Der Fall beschreibt einen Konflikt zwischen einem Lehrer und einem Schüler, der durch das störende Verhalten des Schülers ausgelöst wird und in einen offenen Widerstreit mündet.
3 Analyseschritte zum Fall X + E: Dieses Kapitel präsentiert die einzelnen Schritte der Konfliktanalyse nach Becker anhand des modifizierten Fallbeispiels. Die theoretischen Ausführungen werden durch die praktische Anwendung am Fallbeispiel veranschaulicht. Jeder Analyseschritt (Konflikt auffassen, Relevanz einschätzen, Methode wählen, Ursachen erforschen, Informationen einholen, Perspektivwechsel, Zielsetzung klären, Handlungsmöglichkeiten suchen, Handeln und Feedback einholen) wird detailliert erläutert und kritisch im Hinblick auf seine praktische Anwendbarkeit reflektiert. Die Modifizierung des Fallbeispiels dient dazu, die Anwendbarkeit der Theorie zu verdeutlichen und die Komplexität realer Konfliktsituationen zu berücksichtigen.
Schlüsselwörter
Konfliktanalyse, Georg E. Becker, Schulkonflikt, Interpersonaler Konflikt, Intrapersonaler Konflikt, Konfliktlösung, Konfliktmanagement, Fallbeispiel, Lehrer, Schüler, Praxisrelevanz, Konflikttypen, Multikausalität.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Konfliktanalyse nach Georg E. Becker im Schulalltag"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das Konfliktanalyseschema von Georg E. Becker anhand eines Fallbeispiels aus dem Schulalltag. Sie umfasst eine Einleitung, eine Einführung in das Thema Konflikte und das Becker'sche Schema, eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Analyse des Fallbeispiels nach dem Schema und ein Resümee. Die Arbeit beleuchtet die praktische Anwendbarkeit des Schemas und diskutiert seine Stärken und Schwächen im Umgang mit realen Konfliktsituationen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Konfliktanalyse nach Georg E. Becker, inter- und intrapersonale Konflikte im Schulkontext, die praktische Anwendung von Konfliktlösungsstrategien, die Bewertung der Anwendbarkeit theoretischer Konzepte in der Praxis und die Differenzierung von Konflikttypen nach ihrer Relevanz (Schein-, Rand-, Zentral- und Extremkonflikte).
Welches Konfliktanalyseschema wird verwendet?
Die Arbeit verwendet das multikausale Konfliktanalyseschema von Georg E. Becker. Dieses Schema bietet im Gegensatz zu einseitigen Methoden eine differenzierte und offene Bearbeitung von Konflikten.
Wie wird das Becker'sche Schema angewendet?
Das Becker'sche Schema wird anhand eines Fallbeispiels aus der Praxis eines Realschullehrers Schritt für Schritt angewendet. Die einzelnen Analyseschritte (Konflikt auffassen, Relevanz einschätzen, Methode wählen, Ursachen erforschen, Informationen einholen, Perspektivwechsel, Zielsetzung klären, Handlungsmöglichkeiten suchen, Handeln und Feedback einholen) werden detailliert erklärt und kritisch reflektiert.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Das Ziel der Arbeit ist es, die praktische Anwendbarkeit des Konfliktanalyseschemas von Georg E. Becker im Schulalltag aufzuzeigen und seine Stärken und Schwächen zu beleuchten. Es geht weniger um rezeptartige Lösungen als um die Einschätzung der Situation und die daraus resultierenden Konsequenzen.
Welche Arten von Konflikten werden unterschieden?
Die Arbeit unterscheidet zwischen Schein-, Rand-, Zentral- und Extremkonflikten, basierend auf dem Grad der emotionalen Betroffenheit der Beteiligten und der Art und dem Ausmaß der Beeinträchtigungen. Außerdem werden inter- und intrapersonale Konflikte im Schulkontext behandelt.
Was ist das Fallbeispiel?
Das Fallbeispiel beschreibt einen Konflikt zwischen einem Lehrer und einem Schüler, der durch das störende Verhalten des Schülers ausgelöst wird und in einen offenen Widerstreit mündet. Das Fallbeispiel wird im Laufe der Arbeit modifiziert, um die Anwendbarkeit der Theorie zu verdeutlichen und die Komplexität realer Konfliktsituationen zu berücksichtigen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Konfliktanalyse, Georg E. Becker, Schulkonflikt, Interpersonaler Konflikt, Intrapersonaler Konflikt, Konfliktlösung, Konfliktmanagement, Fallbeispiel, Lehrer, Schüler, Praxisrelevanz, Konflikttypen, Multikausalität.
- Quote paper
- Jonas Weinmann (Author), 2009, Georg E. Beckers Analyseschritte zur Konfliktlösung anhand eines Fallbeispiels, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/138580