Die Auswirkungen sozialer Ungleichheitsfaktoren sind konstitutiv für die Analyse normabweichenden Verhaltens. Dennoch beschränkt sich die Ausweitung der Ungleichheitsforschung auf den Bereich der Kriminologie vor allem in deutschsprachiger Lektüre häufig auf die Benennung einer intersektionalen Leerstelle. Diese Hausarbeit beschäftigt sich mit Kriminalisierungstheorien und dem Prozess der Identitätsentwicklung (doing identity) vor dem Hintergrund der Intersektionalität. Schlussendlich bietet eine intersektionale Perspektive in der Kriminologie Analysemöglichkeiten hinsichtlich der Kombination verschiedener unterdrückender Ungleichheitsfaktoren und damit der Schaffung von Normen und Abweichungen, sowie Möglichkeiten der Ergründung, wie auch die Gesetzgebung Ungleichheiten in Frage stellt oder diese reproduziert.
Wie sich Faktoren sozialer Ungleichheit auf Kriminalität auswirken, ist konstitutiv für die soziologische Analyse normabweichenden Verhaltens. So kommt auch die US-amerikanische Soziologin und Kriminologin Karen Heimer zu der Auffassung, die zahlreichen (bspw. wirtschaftliche, ethnische, geschlechtsspezifische) Ungleichheiten seien "at the core of criminology". Darüber hinaus vertritt sie die Auffassung, dass eine intersektionale Analyse von Ungleichheiten weiterreichende Erkenntnisse und Forschungsbereiche mit sich bringen wird.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. (Soziale) Ungleichheiten
2.1 Wirtschaftliche Ungleichheit
2.2 Ungleichheits- und Differenzierungstheorien
2.3 Intersektionalität
3. Bedeutung der intersektionalen Perspektive für die Kriminologie
3.1 Kriminalisierungstheorien
3.2 „Doing identity“
4. Theoretische Relevanz der Intersektionalität für die Kriminologie
Literaturverzeichnis
- Quote paper
- Dorothée Leroy (Author), 2022, Intersektionale Perspektive in der Kriminologie. Kriminalisierungstheorien und der Prozess der Identitätsentwicklung vor dem Hintergrund der Intersektionalität, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1373821