Durch eine Sättigung der Märkte, die Intensivierung und Internationalisierung des Wettbewerbs sowie die Verkürzung der Technologie- und Produktlebenszyklen ist die allgemeine Wettbewerbssituation angespannt. Dieser Umstand zwingt Unternehmen zunehmend neue Wege zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit einzuschlagen. Unternehmen benötigen eine Supply Chain, welche durch hohe Prozesstransparenz, schnelle Antwortzeiten und die Fähigkeit auf vielfältige Anforderungen zu reagieren einen nachhaltigen Mehrwert schafft. Supply Chain Management ist die integrierte prozessorientierte Planung und Steuerung der Waren-, Informations- und Geldflüsse entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Auf die steigende Komplexität der Produktions- und Logistikplanung reagieren viele Unternehmen indem sie Software-Systeme zum Supply Chain Management einführen und parallel die bestehenden Geschäftsprozesse durch die Realisierung von E-Business-Systemen optimieren. Diese beiden zukunftsweisenden Konzepte treffen in der industriellen Praxis aufeinander, sie sind geeignet sich wechselseitig zu ergänzen und zu optimieren. Durch E-Supply Chain Management werden Methoden und Instrumente für eine ganzheitliche Steuerung und Optimierung innerbetrieblicher und unternehmensübergreifender Geschäftsprozesse sowie eine verstärkte Fokussierung des Kunden vereint. Mithilfe des Internets und modernen E-Business-Technologien können Unternehmen ihre Prozessperformance hinsichtlich Kosten, Flexibilität und Reaktionsgeschwindigkeit verbessern und nachhaltig Wettbewerbsvorteile erzielen. Ein Element des Gesamtkonzeptes E-Business ist der Bereich der elektronischen Beschaffung, das sogenannte E-Procurement. Das Ziel dieser Hausarbeit ist die kritische Betrachtung des E-Procurement. Zu diesem Zweck werden in Kapitel 2 zunächst die grundlegenden Begriffe definiert. Das Kapitel 3 bildet den traditionellen Beschaffungsprozess ab und stellt anschließend Ineffizienzen heraus. Das Kapitel 4 beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema E-Procurement. Zunächst werden E-Procurement-Systemlösungen anhand verschiedener Kriterien klassifiziert und anschließend die Instrumente und Verhandlungsmodule der E-Procurement-Systeme dargestellt. Abschließend wird ein Beschaffungsprozess unter der Verwendung eines DPS abgebildet In Kapitel 5 werden die Potenziale und Grenzen der elektronischen Beschaffung aufgezeigt. Abschließend wird in Kapitel 6 ein Fazit dieser Hausarbeit gezogen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsdefinitionen
- 2.1 Logistik
- 2.2 Beschaffungslogistik
- 2.3 E-Business
- 2.4 E-Procurement
- 3. Der traditionelle Beschaffungsprozess
- 3.1 Aufbauorganisation
- 3.1.1 Organisatorische Eingliederung der Beschaffungswirtschaft
- 3.1.1.1 Zentraler Einkauf
- 3.1.1.2 Dezentraler Einkauf
- 3.1.1.3 Zentral-Dezentrale Organisation
- 3.1.2 Organisatorischer Aufbau der Beschaffungswirtschaft
- 3.1.2.1 Verrichtungsprinzip
- 3.1.2.2 Objektprinzip
- 3.1.2.3 Regionalprinzip
- 3.1.1 Organisatorische Eingliederung der Beschaffungswirtschaft
- 3.2 Ablauforganisation
- 3.2.1 Phasenkonzept der Beschaffung
- 3.2.1.1 Anbahnungsphase
- 3.2.1.1.1 Bedarfsermittlung
- 3.2.1.1.2 Bestandskontrolle
- 3.2.1.1.3 Bezugsquellenermittlung
- 3.2.1.2 Vereinbarungsphase
- 3.2.1.2.1 Lieferantenauswahl und Produktauswahl
- 3.2.1.2.2 Budgetfreigabe
- 3.2.1.2.3 Bestellung
- 3.2.1.3 Abwicklungsphase
- 3.2.1.3.1 Bestellüberwachung
- 3.2.1.3.2 Wareneingang
- 3.2.1.3.3 Rechnungsprüfung
- 3.2.1.3.4 Zahlungsabwicklung
- 3.2.1.1 Anbahnungsphase
- 3.2.1 Phasenkonzept der Beschaffung
- 3.3 Ineffizienzen des traditionellen Beschaffungsprozesses
- 3.1 Aufbauorganisation
- 4. E-Procurement
- 4.1 E-Procurement-Systemlösungen
- 4.1.1 Klassifikation anhand der Technologienutzung
- 4.1.1.1 Sharing
- 4.1.1.2 Application
- 4.1.1.3 Collaboration
- 4.1.2 Klassifikation anhand der Katalogverantwortlichkeit
- 4.1.2.1 Sell-Side-Lösungen
- 4.1.2.2 Buy-Side-Lösungen
- 4.1.2.3 Intermediäre Lösung (Elektronische Marktplätze)
- 4.1.3 Klassifikation anhand der Bedeutung der Produkte
- 4.1.1 Klassifikation anhand der Technologienutzung
- 4.2 E-Procurement-Instrumente
- 4.2.1 EDI (Electronic Data Interchange)
- 4.2.2 Elektronische Marktplätze
- 4.2.2.1 Ausrichtung elektronischer Märkte
- 4.2.2.2 Zugang zu elektronischen Märkten
- 4.2.2.2 Preisfindungsmechanismen elektronischer Märkte
- 4.2.3 DPS (Desktop Purchasing Systems)
- 4.3 Elektronische Transaktionsformen
- 4.3.1 Katalogbestellungen
- 4.3.2 Ausschreibungen
- 4.3.3 Auktionen
- 4.3.3.1 Verkäuferauktion
- 4.3.3.2 Käuferauktion
- 4.4 Beschaffungsprozess unter der Verwendung eines DPS
- 4.4.1 Bedarfsermittlung
- 4.4.2 Produkt-/Lieferantenauswahl
- 4.4.3 Genehmigungsprozess
- 4.4.4 Bestellung
- 4.4.5 Bestellüberwachung
- 4.4.6 Wareneingang
- 4.4.7 Zahlungsabwicklung
- 4.1 E-Procurement-Systemlösungen
- 5. Potenziale und Grenzen
- 5.1 Vorteile der elektronischen gegenüber der traditionellen Beschaffung
- 5.3 Grenzen der elektronischen Beschaffung
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Potenziale und Grenzen von E-Procurement. Ziel ist es, den traditionellen Beschaffungsprozess mit dem elektronischen Beschaffungsprozess zu vergleichen und die Vor- und Nachteile beider Systeme aufzuzeigen.
- Traditioneller vs. elektronischer Beschaffungsprozess
- E-Procurement-Systemlösungen und -Instrumente
- Vorteile und Nachteile von E-Procurement
- Analyse der Ineffizienzen im traditionellen Beschaffungsprozess
- Klassifizierung von E-Procurement-Systemen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema E-Procurement ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie erläutert die Relevanz des Themas im Kontext des Beschaffungsmanagements und benennt die zentralen Fragestellungen, die im Laufe der Arbeit behandelt werden.
2. Begriffsdefinitionen: Dieses Kapitel klärt die wichtigsten Begriffe, die im Zusammenhang mit E-Procurement und Beschaffungsprozessen verwendet werden. Es definiert Logistik, Beschaffungslogistik, E-Business und E-Procurement präzise und differenziert, um eine einheitliche Terminologie für die weitere Analyse zu schaffen. Die Definitionen bilden die Grundlage für das Verständnis der folgenden Kapitel.
3. Der traditionelle Beschaffungsprozess: Dieses Kapitel beschreibt detailliert den traditionellen Beschaffungsprozess, sowohl in Bezug auf die Aufbau- als auch die Ablauforganisation. Es analysiert die verschiedenen Phasen des Prozesses, von der Bedarfsermittlung bis zur Zahlungsabwicklung, und beleuchtet die organisatorischen Strukturen, die den Prozess steuern. Ein besonderer Fokus liegt auf den Ineffizienzen, die im traditionellen Prozess auftreten können und die durch E-Procurement adressiert werden sollen. Die Kapitelteile 3.1 und 3.2 liefern eine umfassende Beschreibung des Ablaufs und der Strukturen des traditionellen Prozesses. Die dargestellten Ineffizienzen in 3.3 dienen als Brücke zum folgenden Kapitel über E-Procurement.
4. E-Procurement: Dieses Kapitel konzentriert sich auf E-Procurement, wobei verschiedene Systemlösungen und Instrumente detailliert erklärt werden. Es werden verschiedene Klassifizierungskriterien für E-Procurement-Systeme vorgestellt, wie z.B. die Technologienutzung (Sharing, Application, Collaboration) und die Katalogverantwortlichkeit (Sell-Side, Buy-Side, intermediäre Lösungen). Die Kapitelteile beleuchten verschiedene Instrumente wie EDI, elektronische Marktplätze und DPS (Desktop Purchasing Systems) und deren Funktionsweise im Detail. Der Fokus liegt auf der Darstellung der verschiedenen Möglichkeiten und Ansätze im elektronischen Beschaffungsmanagement. Das Kapitel analysiert insbesondere den Beschaffungsprozess unter Verwendung eines DPS, um die praktische Anwendung von E-Procurement zu verdeutlichen.
5. Potenziale und Grenzen: In diesem Kapitel werden die Potenziale und Grenzen von E-Procurement gegenüber dem traditionellen Beschaffungsprozess gegenübergestellt. Es werden die Vorteile des elektronischen Ansatzes hinsichtlich Effizienz, Kostenreduktion und Transparenz herausgearbeitet. Gleichzeitig werden aber auch die Herausforderungen und Limitationen von E-Procurement, wie z.B. Sicherheitsbedenken, Implementierungskosten und der Bedarf an IT-Infrastruktur, diskutiert. Dieser Vergleich soll ein ausgewogenes Bild der Vor- und Nachteile des E-Procurement liefern.
Schlüsselwörter
E-Procurement, elektronische Beschaffung, Beschaffungslogistik, traditioneller Beschaffungsprozess, E-Business, EDI, elektronische Marktplätze, DPS, Sell-Side, Buy-Side, Potenziale, Grenzen, Effizienz, Kostenreduktion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "E-Procurement: Potenziale und Grenzen"
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über E-Procurement, einschließlich eines Inhaltsverzeichnisses, der Zielsetzung, der wichtigsten Themen, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und relevanter Schlüsselwörter. Es vergleicht den traditionellen Beschaffungsprozess mit dem elektronischen Beschaffungsprozess und analysiert die Vor- und Nachteile beider Systeme.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: Definitionen wichtiger Begriffe (Logistik, Beschaffungslogistik, E-Business, E-Procurement); detaillierte Beschreibung des traditionellen Beschaffungsprozesses (Aufbau- und Ablauforganisation); E-Procurement-Systemlösungen und -Instrumente (EDI, elektronische Marktplätze, DPS); Klassifizierung von E-Procurement-Systemen nach verschiedenen Kriterien; Analyse der Potenziale und Grenzen von E-Procurement im Vergleich zum traditionellen Prozess; und abschließend ein Fazit.
Wie ist der traditionelle Beschaffungsprozess aufgebaut?
Der traditionelle Beschaffungsprozess wird in Aufbau- und Ablauforganisation unterteilt. Die Aufbauorganisation umfasst die organisatorische Eingliederung (zentral, dezentral, zentral-dezentral) und den organisatorischen Aufbau (Verrichtungs-, Objekt-, Regionalprinzip). Die Ablauforganisation beschreibt Phasen wie Anbahnung (Bedarfsermittlung, Bestandskontrolle, Bezugsquellenermittlung), Vereinbarung (Lieferantenauswahl, Budgetfreigabe, Bestellung) und Abwicklung (Bestellüberwachung, Wareneingang, Rechnungsprüfung, Zahlungsabwicklung). Das Dokument hebt Ineffizienzen dieses Prozesses hervor.
Was sind E-Procurement-Systemlösungen und -Instrumente?
Das Dokument klassifiziert E-Procurement-Systeme nach Technologienutzung (Sharing, Application, Collaboration) und Katalogverantwortlichkeit (Sell-Side, Buy-Side, intermediäre Lösungen). Zu den Instrumenten gehören EDI (Electronic Data Interchange), elektronische Marktplätze (mit Analyse von Ausrichtung, Zugang und Preisfindungsmechanismen) und DPS (Desktop Purchasing Systems). Der Beschaffungsprozess unter Verwendung eines DPS wird detailliert beschrieben.
Welche Vorteile bietet E-Procurement gegenüber dem traditionellen Beschaffungsprozess?
E-Procurement bietet Potenziale hinsichtlich Effizienzsteigerung, Kostenreduktion und Transparenz. Das Dokument hebt diese Vorteile im Detail hervor.
Welche Grenzen und Herausforderungen hat E-Procurement?
Neben den Vorteilen werden auch die Grenzen von E-Procurement angesprochen, wie Sicherheitsbedenken, Implementierungskosten und der Bedarf an IT-Infrastruktur.
Welche Schlüsselwörter sind im Zusammenhang mit dem Dokument relevant?
Schlüsselwörter umfassen E-Procurement, elektronische Beschaffung, Beschaffungslogistik, traditioneller Beschaffungsprozess, E-Business, EDI, elektronische Marktplätze, DPS, Sell-Side, Buy-Side, Potenziale, Grenzen und Effizienz.
Wie sind die Kapitel des Dokuments aufgebaut?
Das Dokument ist in sechs Kapitel gegliedert: Einleitung, Begriffsdefinitionen, Traditioneller Beschaffungsprozess, E-Procurement, Potenziale und Grenzen, und Fazit. Jedes Kapitel wird im Dokument kurz zusammengefasst.
- Quote paper
- Julia Krüger (Author), 2009, E-Procurement. Potenziale und Grenzen der elektronischen Beschaffung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/136506