Im Jahr 2021 waren weltweit 57,65% der Seitenaufrufe von mobilen Endgeräten aus. Zusammen mit der wachsenden Digitalisierung und das dadurch steigende Angebot an Möglichkeiten im WEB, erhöht sich die Komplexität der Umsetzung und somit die Herausforderungen an Softwareentwickler in diesem Bereich. Des Weiteren steigt auch die Anzahl der Inhalte, welche auf einer Website dargestellt werden. Dies erfordert für das erfolgreiche Umsetzen eines Projektes, einen wohl strukturierten und durchgeplante Ablauf.
Lesen Sie mehr über die Entwicklung eines Vorgehensmodells zur Erarbeitung von Navigations-Konzepten für mobile und stationäre Systeme.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Relevanz und Problemstellung
1.2 Ziel und Aufbau
2 Definition
2.1 Vorgehensmodell
2.2 Navigationskonzept und Erfolgsfaktoren
3 Ausarbeitung des Vorgehensmodells für Navigations-Konzepte auf mobilen und stationären Geräten
3.1 Anforderungen und Erfolgsfaktoren eines Navigations-Konzepts
3.2 Besonderheiten bei sowohl stationär als auch mobilen Systemen
3.3 Vorgehensmodell
3.3.1 Vorgehensmodell - Analyse
4 Anwendung des Vorgehensmodells am Fallbeispiel
4.1 Fallbeispiel
4.1.1 Analyse
4.1.2 Konzeptentwurf
5 Zusammenfassung und kritische Reflexion
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Vorgehensmodell zur Entwicklung eines Navigations-Konzepts
Abbildung 2: Konzept für ein Navigationsmenü des Fallbeispiels
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Farbpalette für den Internetauftritt des Fallbeispiels
1 Einleitung
Im Jahr 2021 waren weltweit 57,65% der Seitenaufrufe von mobilen Endgeräten aus.1 Zusammen mit der wachsenden Digitalisierung und das dadurch steigende Angebot an Möglichkeiten im WEB, erhöht sich die Komplexität der Umsetzung und somit die Herausforderungen an Softwareentwickler in diesem Bereich. Des Weiteren steigt auch die Anzahl der Inhalte, welche auf einer Website dargestellt werden. Dies erfordert für das erfolgreiche Umsetzen eines Projektes, einen wohl strukturierten und durchgeplante Ablauf.
1.1 Relevanz und Problemstellung
Entsprechend der Einleitung entstehen aus der steigenden Komplexität immer stärker spezifizierte Bereiche. Besonders in großen Projekten, stellt die Bewältigung der Gesamtheit an Aufgaben, durch ein einzelnes Modell für die Umsetzung, eine fast unlösbare Aufgabe dar. Zu groß ist die Vielfältigkeit der anfallenden Aufgaben und Bereiche. Die Relevanz der Trennung von Themenbereichen wie bspw. Oberflächengestaltung und Serverarchitektur gewinnen immer mehr an Bedeutung. Damit einher geht die Entwicklung von speziellen Modellen für die Bearbeitung der einzelnen Themen um Projekte erfolgreich und zielorientiert umzusetzen.
Als zentrale Problemstellung der vorliegenden Arbeit gilt es, im Bereich der Oberflächengestaltung ein geeignetes Vorgehensmodell zur Erarbeitung von User-orientierten Navigationskonzepten für mobile sowie stationäre Geräte zu entwickeln. Hierfür müssen Anforderungen und Erfolgsfaktoren für den Anwendungsbereich recherchiert und einbezogen werden.
1.2 Ziel und Aufbau
Das Ziel der Ausarbeitung ist primär die Entwicklung des angeführten Vorgehensmodells. Zusätzlich soll das Modell an einem selbst gewählten Anwendungsfall verprobt und dokumentiert werden. Abschließend sollen die Ergebnisse und das Vorgehen in einer Schlussbetrachtung kritische Reflektiert werden.
Für das erreichen dieses Ziels, gliedert sich die Arbeit in fünf Kapitel. Anschließend an die Einleitung erfolgt eine Definition und ein Überblick über Vorgehensmodelle, Navigationskonzepte und Erfolgsfaktoren. In Kapitel 3 sollen Anforderungen und Erfolgsfaktoren für Navigationskonzepte auf sowohl stationär als auch mobilen Systemen recherchiert und das Vorgehensmodell dadurch erarbeitet, dokumentiert und ein Teilbereich daraus genauer vorgestellt werden. Kapitel 4 soll das Vorgehensmodell anhand eines Fallbeispiels darstellen. Zum Schluss der Arbeit soll das Vorgehen sowie die Ergebnisse zusammengefasst und kritisch reflektiert werden.
2 Definition
In den folgenden Unterkapiteln soll zu Beginn der Begriff Vorgehensmodell definiert und erläutert werden. Zusätzlich soll die Bedeutung von Vorgehensmodelle für die Entwicklung Web-basierter IT-Systeme verdeutlicht werden. Im zweiten Teil dieses Kapitels soll auf Navigationskonzepte und ihre Relevanz sowie dazugehörige Erfolgsfaktoren unter den Aspekten Usability und User Experience eingegangen werden.
2.1 Vorgehensmodell
Der Begriff Vorgehensmodell definiert sich entsprechend Gablers Banklexikon als „[...] Vorgehen der Systementwicklung (auch als Entwicklungsmethode bezeichnet) und legen fest, welche Aktivitäten wann, von wem und unter Nutzung welcher Methoden auszuführen sind.“2. Die Einheitlichkeit des Begriffs in der Literatur ist weitestgehend identisch so beschreibt bspw. Stephan Jacobs Vorgehensmodelle als abstrahierte Erfahrung in Form von idealtypischen Abläufen. „Dazu werden diese Abläufe in Phasen und Aktivitäten zerlegt, um vorgegebene Problemstellungen zu behandeln. Für ein neues, ähnlich gelagertes Problem bietet ein Vorgehensmodell die Möglichkeit, auf bereits vorhandenes Wissen zurückzugreifen.“3. Entsprechend weiteren Definitionen lässt sich ein Vorgehensmodell wie folgt kennzeichnen:
- Ein Vorgehensmodell legt fest, wie Projekte gleicher Art ablaufen
- Ein Vorgehensmodell benennt die an den Projekten Beteiligten und beschreibt ihre Aufgaben
- Ein Vorgehensmodell stellt Methoden zur Verfügung, die bei der Bewältigung der Aufgaben benutzt werden.4
Besonders in der Webentwicklung besitzen Vorgehensmodelle, speziell im Bereich der Oberflächenentwicklung durch die zugrundeliegenden Komplexität, eine hohe Bedeutung. Gründe hierfür sind zum einen die Vielzahl an Browser, welche teilweise unterschiedliche Features unterstützen, zum anderen die Größen der Bildschirme, welche unter den mobilen Endgeräte bereits und zudem auf stationären Display ganz unterschiedlich sein können. Das Produkt aus diesen Möglichkeiten und weiteren Parametern wie bspw. Zielgruppenorientierung weist sehr nachvollziehbar die Notwendigkeit einer präzisen Planung sowie einer Festlegung von Anforderungen für die spätere Webanwendung auf.
2.2 Navigationskonzept und Erfolgsfaktoren
Ein wesentlicher Unterschied zwischen Print- und Digitalmedien besteht in der Verknüpfung der Informationen. Wobei in einem Buch bspw. die Seiten immer direkt aufeinander folgen, kann dies im digitalen Bereich stark variieren. Der Benutzer entscheidet somit nach eigenem Interesse, wie er sich durch die Informationen durchbewegt.5 Für die Navigation im digitalen Bereich gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten. Diese Möglichkeiten wie bspw. die Verwendung eines einfachen Menüs oder die Navigation entlang verschiedener Text- oder Bildlinks spannt ein großes Konstrukt an Komplexität in der Hinsicht auf die Entwicklung eines Konzeptes. Hinzu kommt i.d.R. noch das diese Navigation auf die Anforderungen von Benutzer abgestimmt werden sollte, um ein hohes Maß an Zufriedenheit und somit Wiederkehr oder ggf. Umsatz erzielt. Für ein erfolgreiches Navigationskonzept ist somit die Umsetzung der Anforderungen sowie Erfolgsfaktoren von hoher Bedeutung.
Im Bereich der Erfolgsfaktoren, muss in erster Linie eine benutzerfreundliche Bedienung der Website ermöglicht werden. Dieses Kriterium wird auch als Usability bezeichnet und umfasst diverse Punkte. Neben ansprechender Gestaltung ist hierbei auch ein barrierefreies Webdesign zu beachten. In der Hinsicht auf die Navigation bedeutet dies, dass Bewegung durch eine Seite auch mittels Screen Reader möglich sein sollten oder Menüpunkte optisch voneinander getrennt und kontrastreich gestaltet werden um Menschen mit unterschiedlichen Einschränkungen auch Zugang zu den Inhalten einer Seite zu bieten.6 Entsprechend der ISO-Norm 9241-11 definiert sich Usability oder auch Gebrauchstauglichkeit als „das Ausmaß, in dem ein Produkt durch bestimmte Benutzer in einem bestimmten Nutzungskontext genutzt werden kann, um bestimmte Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellend zu erreichen“.7 Als Maßstab sind hierbei die folgenden drei Aspekte von zentraler Bedeutung:
Effektivität: Die genaue und vollständige Zielerreichung des Benutzers.
Effizienz: Das Verhältnis des Aufwands eines Benutzers sein Ziel genau und vollständig zu erreichen.
Zufriedenstellung: Die Barrierefreiheit und positive Einstellung gegenüber der Nutzung des Produktes.8
Usability betont entsprechend der Definition eine sehr funktionsbezogene Betrachtungsweise. In der Hinsicht auf den Erfolg eines Navigations-Konzepts kann bei vielen Geschäftsanwendungen dies bereits ausreichen. Für Consumer-Produkte oder Smart Apps machen jedoch weitere Aspekte hierbei den Unterschied zwischen einem Bestseller und erfolglosen Produkt aus. Emotionen, Ästhetik, Witz und weitere Aspekte werden unter dem Konzept der User Experience (UX) adressiert und sollen anstelle eines pragmatischen Ansatzes dem Nutzer eine großartige Erfahrung darbieten.9 Hierbei kann auch im Bereich der Navigation durch ausgefallen Umsetzung eine Erfolgssteigerung erzielt werden.
3 Ausarbeitung des Vorgehensmodells für Navigations-Konzepte auf mobilen und stationären Geräten
Für die Ausarbeitung eines Vorgehensmodells für Navigations-Konzepte sollen in Kapitel 3.1 und 3.2 Anforderungen und Erfolgsfaktoren recherchiert und dokumentiert werden die zu Erstellung des Vorgehensmodell miteinbezogen werden.
3.1 Anforderungen und Erfolgsfaktoren eines Navigations-Konzepts
Für die Entwicklung einer User-orientierten Navigation sind unterschiedliche Anforderungen und Erfolgsfaktoren zu beachten. Im Folgenden sollen wichtige Kriterien der beiden Bereiche vorgestellt und erläutert werden.
Anforderungen
Zielgruppe
Die Zielgruppe ist ein wichtiger Bestandteil der Anforderungen. Besonders bei der grafischen Oberflächengestaltung, welche die Schnittstelle zum Mensch darstellt, müssen hierbei unterschiedliche Aspekte beachtet werden. Hierbei werden bspw. die Erfahrungen mit dem spezifischen Inhalt, mit digitalen Medien, das Alter und weitere Punkte in die Entwicklung eines Navigations-Konzept mit aufgenommen.
Inhalt
Für alle Navigations-Konzept gilt, dass sie als Leitfaden durch den Inhalt einer Seite führen. Hierfür ist während der Entwicklung bereits ein gewisses Maß an Festlegung und somit daraus resultierenden Anforderungen vorliegend. Dies kann bspw. die Navigationstiefe sein, welche aus der Inhaltsgröße resultiert oder in vielen Fällen auch Corporate Identity, also bestimmte Typografie, Farben und weitere Wiedererkennungsmerkmale wie Icons oder Logos sein.
Erfolgsfaktoren
Im Bereich der Erfolgsfaktoren sind neben der erfolgreichen Umsetzung aller Anforderungen, die im vorhergehenden Kapitel ausführlich beschriebenen Bereiche der Usability und UX von hoher Bedeutung.
3.2 Besonderheiten bei sowohl stationär als auch mobilen Systemen
Mobile Systeme besitzen gegenüber stationären einige Besonderheiten. Diese sollen nachfolgend kurz angeführt und erläutert werden.
[...]
1 Vgl. Statistisches Bundesamt, 2022, Internetquelle
2 Hofmann, 2018, Internetquelle
3 Jacobs, 2019, Internetquelle
4 Brandt-Pook, Kollmeier., 2020, S.3 ff.
5 Vgl. Böhringer et. al., 2014, S.70
6 Vgl. Böhringer et. al., 2014, S.56 ff.
7 Flückiger, Richter, 2016, S.21
8 Vgl. Franz, 2015, S.25
9 Vgl. Flückiger, Richter, 2016, S.12
- Quote paper
- Nick Wahrenberger (Author), 2022, Vorgehensmodell zur Erstellung von Navigations-Konzepten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1362536