Der vorliegende Essay bzw. Hausarbeit setzt sich mit der Vielschichtigkeit der Gruppe der Patrizier im Mittelalter auseinander.
Patrizier waren eine bürgerliche Oberschicht bzw. Gruppierung innerhalb der bürgerlichen Gemeinschaft, die das Stadtregiment in Händen hatte und den Stadtrat und die wichtigsten Ämter oft ohne verfassungsrechtlichen Auftrag besetzte. Ihr Reichtum erlaubte ihnen die ehrenamtliche Ausübung dieser Ämter und einen gehobenen, adelsähnlichen Lebensstil. So definiert das historische Lexikon Bayerns Online die Patrizier des Mittelalters.
Doch wird diese allgemein formulierte Definition den regionalen Unterschieden der unterschiedlichen Patriziergeschlechter gerecht? Was haben die Patriziergeschlechter in Städten wie Nürnberg oder Erfurt beispielsweise gemeinsam? Lässt sich überhaupt eine allgemeine Definition trotz regionaler Unterschiede aufstellen?
Die vorliegende Arbeit greift die eben genannten Fragen auf und versucht mit verschiedenen beispielhaften Patriziergeschlechtern aus den mittelalterlichen Städten Nürnberg und Erfurt Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten. Dies soll die Grundlage für eine abschließende Bewertung der eingangs genannten Definition bilden. Für diesen Aufsatz soll die Lebenswelt, das Wirtschaftliche Treiben, sowie die Politische Partizipation der Patriziergeschlechter beleuchtet werden. Diese werden im Folgenden in Teilüberschriften behandelt. Zum Ende wird, wie bereits erwähnt die Definition des historischen bayerischen Lexikons aufgegriffen und hinsichtlich der gesammelten Erkenntnisse erneut bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Charakter und Lebenswelt der Patrizier
- Herkunft der Patrizier
- Lebenswelt der Patrizier
- Heiratspolitik innerhalb des Patriziats
- Wirtschaftliches Treiben
- Politische Partizipation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Definition des Begriffs „Patrizier“ im mittelalterlichen Kontext und untersucht, ob eine allgemeingültige Definition trotz regionaler Unterschiede möglich ist. Hierzu werden die Lebenswelt, das wirtschaftliche Treiben und die politische Partizipation von Patriziergeschlechtern in Nürnberg und Erfurt exemplarisch analysiert.
- Die Herkunft und soziale Stellung der Patrizier im mittelalterlichen Stadtgefüge
- Der Einfluss von Reichtum und Adel auf die Lebenswelt der Patrizier
- Die Rolle der Heiratspolitik für den wirtschaftlichen und politischen Aufstieg von Patriziergeschlechtern
- Die wirtschaftlichen Aktivitäten der Patrizier und ihre Bedeutung für die Stadtentwicklung
- Die politische Partizipation der Patrizier und ihre Position im Stadtregiment
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Möglichkeit einer allgemeingültigen Definition des Begriffs „Patrizier“ im mittelalterlichen Kontext und benennt die Schwerpunkte der Arbeit: Lebenswelt, wirtschaftliches Treiben und politische Partizipation.
Charakter und Lebenswelt der Patrizier
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Herkunft und sozialen Stellung der Patrizier. Es werden verschiedene Theorien zur Entstehung des Patriziats beleuchtet und exemplarisch die Familien Tucher und Löffelholz vorgestellt. Die Bedeutung des Bürgerrechts, des Reichtums und des adelsähnlichen Lebensstils für die Patrizier werden erörtert. Auch die Heiratspolitik innerhalb des Patriziats, die sowohl wirtschaftliche als auch politische Vorteile bot, wird anhand von Beispielen aus Erfurt und Nürnberg illustriert.
Schlüsselwörter
Patrizier, Mittelalter, Stadtgeschichte, Nürnberg, Erfurt, Bürgerrecht, Reichtum, Adel, Lebenswelt, Heiratspolitik, Wirtschaft, Politik, Partizipation, Stadtregiment, Definition.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2020, Die Patrizier und die Problematik einer allgemeingültigen Definition. Charakter, Lebenswelt, wirtschaftliches Treiben und politische Partizipation, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1360866