Es war der 5. September 1977, der Tag der Entführung Hanns Martin Schleyers, an dem Helmut Schmidt sich mit diesen Worten an die Bevölkerung der Bundesrepublik durch eine Fernsehansprache wandte.
Der „Deutsche Herbst“, der mit dieser Entführung seinen Höhepunkt fand, stellte den Bundeskanzler auf eine harte Probe.
Sieben Jahre kämpfte die „Rote Armee Fraktion“ bereits gegen den Kapitalismus, den Imperialismus und den Faschismus, den sie in der Bundesrepublik, ihrer Meinung nach abhängig von der USA, deren Vietnamkrieg sie rigoros ablehnten, sahen.
Der Terrorismus dieser RAF versetzte die Bundesrepublik in Angst und Schrecken und war die größte Herausforderung für die junge Republik nach dem 2. Weltkrieg.
Diese Ausnahmesituation führte dazu, dass es Gesetzesänderungen binnen weniger Tage gab, Politiker und Wirtschaftsvertreter um ihr Leben fürchten mussten und somit ein Zustand übermäßig polizeilicher Präsenz entstand.
Die Schleyer-Entführung und die Geiselnahme in dem Flugzeug „Landshut“ erforderten von der Bundesregierung psychisch zermürbende Entscheidungen. Auf der einen Seite standen der Schutz des Rechtsstaates und die Sicherheit der Bürger der Bundesrepublik und die Abwehr der Erpressbarkeit des Staates. Auf der anderen Seite ging es um unschuldige Menschenleben.
Die Zeit des Terrorismus ist für die Geschichte Deutschlands von besonderer Bedeutung, da sie bewies, dass sich der Rechtsstaat und die Demokratie durchzusetzen wussten und dieser stark genug war, sich einer solchen Herausforderung zu stellen.
Helmut Schmidt spielte dabei eine besondere Rolle, denn er hatte als Bundeskanzler die letzte Entscheidung zu treffen und zu tragen. Mit der harten Linie, die die Bundesregierung nach der Lorenz-Entführung vertrat, konnte die Sicherung des Staates auf lange Sicht erhalten bleiben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Geschichte der RAF
- Die Entstehung
- Helmut Schmidt und die 2. Generation
- Die Lorenz-Entführung
- Deutsche Botschaft in Stockholm
- Der Stammheimer- Prozess und der Beginn des Terrorjahrs 1977
- Der „Deutsche Herbst“
- Die Entführung Hanns-Martin Schleyers
- Die Entführung der „Landshut“
- Das Ende der Entführung Schleyers
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Herausforderungen, vor denen die Bundesrepublik Deutschland während des „Deutschen Herbstes“ 1977 stand, und beleuchtet die Rolle von Bundeskanzler Helmut Schmidt im Umgang mit dem Terrorismus der Roten Armee Fraktion (RAF). Der Fokus liegt auf den Ereignissen um die Entführung Hanns-Martin Schleyers und die Landshut-Entführung, sowie auf den Entscheidungen der Bundesregierung in dieser Ausnahmesituation.
- Die Geschichte und Entwicklung der RAF
- Die Reaktionen der Bundesregierung unter Helmut Schmidt auf den RAF-Terrorismus
- Der „Deutsche Herbst“ als Höhepunkt des RAF-Terrors
- Die strategischen und politischen Herausforderungen des Terrorismusbekämpfung
- Die Auswirkungen des Terrorismus auf die deutsche Gesellschaft und Politik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung setzt den Kontext des „Deutschen Herbstes“ 1977 und die damit verbundenen Herausforderungen für Bundeskanzler Helmut Schmidt. Sie hebt die Bedeutung der Ereignisse für die Geschichte der Bundesrepublik hervor und skizziert den Fokus der Arbeit auf die Geschichte der RAF und die Reaktionen Schmidts. Das Zitat Helmut Schmidts über den Terrorismus und seinen letztendlichen Sieg über diesen wird als einleitende These präsentiert, die im weiteren Verlauf der Arbeit untersucht wird.
Die Geschichte der RAF: Dieses Kapitel beleuchtet die Entstehung der RAF im Kontext der 1960er Jahre. Es beschreibt die Radikalisierung der Studentenbewegung, die Einflüsse des Vietnamkriegs und den Einfluss marxistisch-leninistischer Ideologien. Die Rolle von Schlüsselfiguren wie Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof wird erörtert, ebenso wie die ersten Aktionen der RAF, darunter Banküberfälle und Sprengstoffanschläge. Der Abschnitt beschreibt den Weg der RAF in die Illegalität und die Herausforderungen für die staatlichen Sicherheitsbehörden.
Helmut Schmidt und die 2. Generation: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die zweite Generation der RAF und die Rolle von Helmut Schmidt als Bundeskanzler. Die Entstehung der zweiten Generation nach der Verhaftung der Gründungsmitglieder wird erläutert, sowie ihre Ziele und Methoden. Der Schwerpunkt liegt auf der Lorenz-Entführung als einem Schlüsselereignis, welches die Herausforderungen für die Bundesregierung und Schmidts Entscheidungen verdeutlicht. Die Kapitel skizzieren den Ansatz der Bundesregierung und die schwierige Abwägung zwischen der Aufrechterhaltung des Rechtsstaats und dem Schutz unschuldiger Menschenleben.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Der Deutsche Herbst 1977 und die Rolle Helmut Schmidts
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über den „Deutschen Herbst“ 1977 und die Rolle von Bundeskanzler Helmut Schmidt im Umgang mit dem Terrorismus der Roten Armee Fraktion (RAF). Es analysiert die Ereignisse um die Entführung Hanns-Martin Schleyers und die Landshut-Entführung sowie die politischen Entscheidungen der Bundesregierung in dieser Krisensituation.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die Geschichte und Entwicklung der RAF, die Reaktionen der Bundesregierung unter Helmut Schmidt auf den RAF-Terrorismus, den „Deutschen Herbst“ als Höhepunkt des RAF-Terrors, die strategischen und politischen Herausforderungen der Terrorismusbekämpfung sowie die Auswirkungen des Terrorismus auf die deutsche Gesellschaft und Politik. Es beinhaltet auch eine detaillierte Beschreibung der Ereignisse rund um die Entführung von Lorenz und die Besetzung der Deutschen Botschaft in Stockholm. Ein besonderer Fokus liegt auf der zweiten Generation der RAF und den Entscheidungen Schmidts während dieser Zeit.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in Kapitel zu folgenden Themen: Einleitung, Die Geschichte der RAF, Helmut Schmidt und die 2. Generation der RAF (einschließlich der Lorenz-Entführung und der Ereignisse um die Deutsche Botschaft in Stockholm), und Der „Deutsche Herbst“ (mit den Ereignissen um die Entführung Hanns-Martin Schleyers und die Landshut-Entführung).
Welche Ziele verfolgt das Dokument?
Das Dokument zielt darauf ab, die Herausforderungen zu untersuchen, vor denen die Bundesrepublik Deutschland während des „Deutschen Herbstes“ 1977 stand, und die Rolle von Bundeskanzler Helmut Schmidt im Umgang mit dem Terrorismus der RAF zu beleuchten. Es analysiert die strategischen und politischen Entscheidungen der Bundesregierung in einer Ausnahmesituation und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Wie wird die Geschichte der RAF dargestellt?
Die Darstellung der RAF-Geschichte umfasst die Entstehung der Gruppe im Kontext der 1960er Jahre, die Radikalisierung der Studentenbewegung, die Einflüsse des Vietnamkriegs und marxistisch-leninistischer Ideologien. Es werden Schlüsselfiguren wie Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof erwähnt, und die Entwicklung der RAF von frühen Aktionen bis hin zum „Deutschen Herbst“ wird nachgezeichnet.
Welche Rolle spielt Helmut Schmidt im Dokument?
Helmut Schmidt wird als zentrale Figur im Umgang der Bundesregierung mit dem RAF-Terrorismus dargestellt. Das Dokument analysiert seine Entscheidungen und Strategien während des „Deutschen Herbstes“, insbesondere im Hinblick auf die Entführungen von Lorenz und Hanns-Martin Schleyer sowie die Landshut-Entführung. Seine Reaktionen und der Ansatz der Bundesregierung werden kritisch beleuchtet.
Was ist die Bedeutung des „Deutschen Herbstes“ laut dem Dokument?
Der „Deutsche Herbst“ wird als Höhepunkt des RAF-Terrors dargestellt, eine Zeit mit weitreichenden Folgen für die deutsche Gesellschaft und Politik. Die Ereignisse dieser Zeit stellen eine kritische Prüfung der staatlichen Strukturen und des Umgangs mit Terrorismus dar und werden im Dokument detailliert analysiert.
- Quote paper
- Kendra Schmidt (Author), 2009, Helmut Schmidt und die RAF, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/135737