In dieser Arbeit soll sich mit der Leitfrage der Verkörperung des "Bösen" durch Mephisto in Faust I beschäftigt werden. Dabei wird das zentrale Ziel der Arbeit sein, die Relevanz und Bedeutung von Mephisto herauszuarbeiten und darzustellen, wie durch ihn "das Böse" in Goethes Drama verkörpert wird. Besonders die Inhalte und die Tiefgründigkeit sollen hervorgehoben werden, sodass die entscheidenden Gedanken des Künstlers in dem weltliterarischen Drama aufgegriffen werden.
Hierbei wird zunächst auf den Luzifer-Effekt nach Philip Zimbardo eingegangen und anschließend ein möglicher Definitionsansatz des "Bösen" erörtert. Im weiteren Verlauf soll das Wesen des Teufels näher beschrieben werden, indem Mephisto genauer charakterisiert wird. Daraufhin wird der Pakt zwischen Mephisto und Gott eingehend analysiert sowie der erste Auftritt des Teufels. Auch die Beziehung zwischen Faust und Mephisto soll näher betrachtet werden. Abschließend wird die Notwendigkeit der Figur Mephistos in Goethes Drama analysiert und ein aktueller Bezug zur Verwendung und Bedeutung des "Bösen" in unserem Alltag geschaffen.
Inhaltsverzeichnis
- A) Der Luzifer – Effekt von Philip Zimbardo
- B) Die Verkörperung des „Bösen“ in Form von Mephisto in Faust I
- 1. Definitionsansatz des „Bösen“
- 1.1 Verschiedene Positionen von Immanuel Kant, Jean-Jaques Rousseau und Friedrich Nietzsche
- 1.2 Die drei Kategorien des Bösen von G.W. Leibniz
- 1.2.1 Das moralische Übel
- 1.2.2 Das physische Übel
- 1.2.3 Das metaphysische Übel
- 2. Das Wesen des Teufels
- 2.1 Charakterisierung und Handlungsweise der Teufelsfigur
- 2.2 Mephistos Selbstcharakteristik (Vers 1335-1361)
- 3. Das Personifizierte Böse in Form von Mephisto
- 3.1 Rückbezug auf die Charakterisierung des Teufels
- 3.2 Erläuterung der Hintergründe und Inhalte des Paktes zwischen Gott und Mephisto
- 3.3 Der Teufelspakt zwischen Mephisto und Faust
- 3.3.1 Vorausdeutung über den Ausgang des Paktes
- 4. Mephistos erster Auftritt
- 4.1 Inhaltliche Zusammenfassung
- 4.2 Bedeutung für die Entwicklung der Geschichte
- 4.3 Irdische Erscheinungsformen des Teufels
- 5. Verhältnis zwischen Faust und Mephisto
- 5.1 Beeinflussung von Faust durch die Teufelsfigur
- 6. Notwendigkeit von Mephisto in dem Drama von Goethe
- 6.1 Gegenseitige Abhängigkeit von Gott und Mephisto
- C) Bedeutung und Verwendung des „Bösen“ in unserem Alltag
- D) Abbildungsverzeichnis
- E) Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich mit der Verkörperung des „Bösen“ durch Mephisto in Goethes „Faust I“. Ihr zentrales Ziel ist die Herausarbeitung der Relevanz und Bedeutung Mephistos und die Darstellung, wie durch ihn „das Böse“ in Goethes Drama verkörpert wird. Dabei liegt der Fokus auf der Analyse der Inhalte und der Tiefgründigkeit der Figur, um die entscheidenden Gedanken des Künstlers im weltliterarischen Drama aufzudecken.
- Definition des „Bösen“ und verschiedene ethische Positionen von Immanuel Kant, Jean-Jaques Rousseau und Friedrich Nietzsche
- Die drei Kategorien des Bösen nach G.W. Leibniz: moralisch, physisch und metaphysisch
- Charakterisierung Mephistos und seine Rolle als Antagonist in „Faust I“
- Der Teufelspakt zwischen Mephisto und Faust: Inhalte, Hintergründe und Vorausdeutung auf den Ausgang
- Der Einfluss von Mephisto auf Faust und dessen Entwicklung im Drama
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil der Arbeit befasst sich mit dem Luzifer-Effekt, einem sozialpsychologischen Phänomen, das aufzeigt, wie normale Menschen unter bestimmten Bedingungen zu unmoralischem Verhalten verleitet werden können. Dieser Effekt wird im Stanford-Prison-Experiment von Philip Zimbardo veranschaulicht, das die Macht der Situation auf das menschliche Verhalten demonstriert. Das Experiment zeigt, dass nicht die Veranlagung eines Menschen, sondern die Situation, in der er sich befindet, entscheidend dafür ist, ob er zum Täter oder zum Opfer wird. Diese Erkenntnis wird im folgenden Kapitel in Verbindung gesetzt mit der Figur Mephisto, die in Goethes „Faust I“ die „dunkle Seite“ des Menschen versucht zu wecken.
Im zweiten Kapitel werden verschiedene Definitionsansätze des „Bösen“ aus der Perspektive von Philosophen wie Immanuel Kant, Jean-Jaques Rousseau und Friedrich Nietzsche beleuchtet. Die Arbeit untersucht den Ursprung des „Bösen“ und die Frage, ob es von Natur aus im Menschen verankert ist oder durch äußere Einflüsse geformt wird. Dieses Kapitel liefert den theoretischen Hintergrund für die Analyse von Mephisto als Verkörperung des „Bösen“ in Goethes Werk.
Kapitel 3 befasst sich mit der Charakterisierung des Teufels als Figur und seiner handlungsweise in literarischen Werken. Die Arbeit analysiert die Selbstcharakteristik Mephistos in Goethes „Faust I“ und beleuchtet seine Rolle als Antagonist. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Teufelspakt zwischen Mephisto und Faust geschenkt und die Vorausdeutung auf dessen Ausgang untersucht.
Kapitel 4 befasst sich mit Mephistos erster Erscheinung in Goethes „Faust I“. Die Arbeit analysiert den inhaltlichen Zusammenhang und die Bedeutung von Mephistos Auftritt für die Entwicklung der Geschichte. Das Kapitel erforscht auch die irdischen Erscheinungsformen des Teufels im Drama und seine Verwandlungsfähigkeit.
Kapitel 5 untersucht das Verhältnis zwischen Faust und Mephisto und die Beeinflussung von Faust durch die Teufelsfigur. Die Arbeit analysiert Mephistos Manipulationen und seinen Einfluss auf Faustus Entscheidungen und Handlungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen „Böse“, „Mephisto“, „Faust I“, „Teufelsfigur“, „Teufelspakt“, „Antagonist“, „Manipulation“, „Verführung“, „Moral“, „Ethik“, „Philosophie“, „Psychologie“, „Stanford-Prison-Experiment“, „Luzifer-Effekt“, „Goethe“, „Literatur“.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2022, Verkörperung des Bösen durch Mephisto in "Faust I" von J.W. Goethe. Ein Leitfaden für Studierende, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1353320