Die wissenschaftliche Arbeit "Ökologische Folgen unseres Fleischkonsums auf die Umwelt" setzt sich primär damit auseinander, in welcher Hinsicht der menschliche Fleischkonsum Auswirkungen auf unsere Umwelt hat. Ich untersuche in dieser interdisziplinären Arbeit, welche negativen Auswirkungen unser Konsumverhalten hat und wie ein nachhaltigeres Verhalten zugunsten der Umwelt möglich wäre. Ich möchte den Lesern aufzeigen, was für gravierende Folgen der Fleischkonsum mit sich bringt, sei es auf Menschen, Tier oder Umwelt.
In dieser Arbeit werde ich mich mit der Fragestellung auseinander setzten, wie sich der übermäßige und wachsende Fleischkonsum auf unsere Umwelt und das Klima auswirkt. Hierfür werde ich in einem ersten Kapitel den Begriff Klimawandel erläutern und auf die verschiedenen Arten des Fleischverzichtes eingehen. In einem weiteren Schritt werde ich auf den Fleischkonsum eingehen und dabei die Entwicklung aufzeigen und die Auswirkungen auf Umwelt und Klima beleuchten. Dazu erfolgt auch die Primärforschung in Form einer Umfrage. Mit dieser Arbeit möchte ich die Augen der Leser öffnen und die Folgen unseren Essgewohnheiten aufzeigen. So, dass jeder in Zukunft gewillt ist, seinen Fleischkonsum zu überdenken und somit seinen ökologischen Fußabdruck in dieser Welt zu verringern.
Inhalt
1. Einleitung
2. Klimawandel und Formen von Fleischverzicht
2.1. Klimawandel / Treibhauseffekt
2.2. Formen des Fleischverzichtes
3. Entwicklung
3.1. Massentierhaltung
4. Folgen für die Umwelt
4.1. Abholzung
4.2. Wasser
4.2.1. Wasserverbrauch
4.2.2. Wasserbedarf der Nutztiere
4.2.3. Wasserverschmutzung
5. Klimabilanz
5.1. Methan
5.2. Lachgas
5.3. CO2
5.3.1. Moore als effektivste CO2 Speicher weltweit
6. Primärforschung
7. Lösungsansätze
7.1. Fleischersatzprodukte
7.2. Senkung des Fleischkonsums
7.3. In-Vitro-Fleisch
8. Fazit
9. Literaturverzeichnis
10. Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
Diese wissenschaftliche Arbeit „Ökologische Folgen unseres Fleischkonsums auf die Umwelt“ setzt sich primär damit auseinander, in welcher Hinsicht der menschliche Fleischkonsum Auswirkungen auf unsere Umwelt hat. Ich untersuche in dieser interdisziplinären Arbeit, welche negativen Auswirkungen unsere Konsumverhalten hat und wie ein nachhaltigeres Verhalten zugunsten der Umwelt möglich wäre. Ich möchte den Lesern aufzeigen, was für gravierende Folgen der Fleischkonsum mit sich bringt, sei es auf Menschen, Tier oder Umwelt.
Schon seit einer längeren Zeit interessiere ich mich für den Klimawandel und seine Einflussfaktoren. Ich selbst habe über die letzten Jahre auf den Gletschern beim Skifahren erhebliche Unterschiede festgestellt und finde es unglaublich und erschreckend, was in so kurzer Zeit passieren kann. Als Skifahrerin bekommt man den Klimawandel hautnah zu spüren. Wo man früher auf dem Gletscher mit den Skis noch bis zum Hotel fahren konnte, muss man jetzt zu Fuss gehen, da der Gletscher sich merklich zurückgezogen hat. Und das in nur wenigen Jahren. Um möglichst lange weiterhin Skifahren zu können, muss etwas unternommen werden. Im Rahmen meiner Möglichkeiten versuche ich dies bestmöglich und klimafreundlich umzusetzen. Ich nehme für weite Strecken immer den Zug und ich versuche so gut es geht, Abfälle zu trennen. Ich bin mir bewusst, dass es so weiter gehen wird, wenn nicht jeder in unserer Gesellschaft seinen Beitrag zu der Verhinderung beitragen und seinen ökologischen Fussabdruck vermindern will.
In dieser Arbeit werde ich mich mit der Fragestellung auseinander setzten, wie sich der übermässige und wachsende Fleischkonsum auf unsere Umwelt und das Klima auswirkt. Hierfür werde ich in einem ersten Kapitel den Begriff Klimawandel erläutern und auf die verschiedenen Arten des Fleischverzichtes eingehen. In einem weiteren Schritt werde ich auf den Fleischkonsum eingehen und dabei die Entwicklung aufzeigen und die Auswirkungen auf Umwelt und Klima beleuchten. Dazu erfolgt auch die Primärforschung in Form einer Umfrage. Mit dieser Arbeit möchte ich die Augen der Leser öffnen und die Folgen unseren Essgewohnheiten aufzeigen. So, dass jeder in Zukunft gewillt ist, seinen Fleischkonsum zu überdenken und somit seinen ökologischen Fussabdruck in dieser Welt zu verringern..
2. Klimawandel und Formen von Fleischverzicht
2.1. Klimawandel / Treibhauseffekt
Bei dem Klimawandel unserer Erde spricht man auch vom Treibhauseffekt. „Unsere Atmosphäre kann mit einem Treibhaus verglichen werden. Kurzwelliges, sichtbares Sonnenlicht gelangt durch die Atmosphärenschichten und trifft auf den Boden. Dort wird es in langwellige Infrarotstrahlung umgewandelt. Diese langwellige Wärmestrahlung reflektiert nur noch teilweise in den Weltraum. Wasserdampf und Treibhausgase wie C02, Methan CH4, Ozon 03, Distickstoffoxid N2O=Lachgas, und FCKW halten diese Infrarotstrahlungen zurück. Die langwelligen Strahlen werden erneut auf die Erde zurückgeworfen. Sie bewirken ein Ansteigen der Temperaturen in der Troposphäre.“ (Heinrich Andereggen, 2010/11)
2.2. Formen des Fleischverzichtes
Vegetarier gehört zu den bekanntesten Formen von Fleischverzichtern. Ihrer Ernährung erfolgt komplett ohne Fleisch. Es gibt auch Vegetarier, die zusätzlich zu ihrem Fleischverzicht auch auf Fischprodukte verzichten.
Veganer verzichten, wie Vegetarier auf Fleisch jedoch zusätzlich auch noch auf alle anderen tierischen Produkte wie Eier und Milch etc.
Flexitarier ist keine direkte Form von komplettem Ernähren ohne Fleisch, sondern ein gelegentliches, bewusstes Verzichten auf Fleisch. Dadurch wird der Fleischkonsum auf ein Minimum gehalten. Diese Gründe des Verzichts können aus tierethischen, gesundheitlichen oder ökologischen sein.
3. Entwicklung
Der weltweite Fleischkonsum hat in den letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Er ist seit 1961 von 23 Kilogramm auf 42 Kilogramm pro Kopf und Jahr angestiegen. Die USA ist mit 120 Kilogramm Spitzenreiter im Bereich Fleischkonsum pro Kopf. Diese Entwicklung wirkt sich nicht nur auf Menschen und Tier aus, sondern auch auf die Umwelt und das Klima. Die Fleischproduktion weist einen sehr hohen ökologischen Fussabdruck auf und durch die Viehhaltung und die benötigten Ressourcen, die diese aufweist, entstehen viel Treibhausgasemissionen, die erheblich zum Klimawandel beitragen. (Stoll-Kleemann, 2014). Für die starke Zunahme ist auf das Wachstum der Bevölkerung und die Steigerung der Einkommen zurückzuführen. Die zukünftige Prognose ist eine weitere Steigerung des Fleischkonsum von 13 Prozent bis 2028. Für viele Menschen auf dieser Welt ist Fleisch jedoch immer noch ein Luxusgut, dessen Konsum stark vom Einkommen abhängt. (Fleischatlas, 2021)
3.1. Massentierhaltung
Die Massentierhaltung ist ein System, bei welchem grosse Gruppen von Tieren auf engstem Raum zusammengepfercht werden und ihre Grundbedürfnisse in praktisch allen Belangen missachtet werden. Es gibt keinen genügenden Auslauf und die tiermedizinische Versorgung kann in dieser Haltungsform nicht sichergestellt werden. Tiere haben, genau wie Menschen auch, die Fähigkeit zu Leiden. Trotzdem werden sie in der Massentierhaltungen nicht als Lebewesen, sondern als Produkte betrachtet. Das System ist nicht nur für die Tiere hochproblematisch, sondern auch für uns Menschen und die Umwelt. Aufgrund des engen Zusammenseins der Tiere, müssen ihnen Antibiotika verfüttert werden, welches wir später durch den Fleischkonsum in uns aufnehmen. Dies kann zu langfristigen und gefährlichen Antibiotikaresistenzen führen. Die Massentierhaltung ist aus Sicht der Umwelt und des Klimas schädlicher als der gesamte globale Verkehr und ist deshalb sehr gefährlich und nicht mehr länger tragbar. (Ryf, 2021)
4. Folgen für die Umwelt
4.1. Abholzung
Nutztiere weisen einen enormen Kalorienbedarf auf, wodurch das herkömmliche Weiden und Grasen nicht mehr ausreichen. Der Bedarf an Futtermittel steigt deshalb enorm. Es werden immer mehr Agrarflächen ausgeweitet oder intensiver bewirtschaftet. Für die intensive Tierhaltung ist Soja eines der wichtigsten Futtermittel. Es liefert den Tieren genügend Proteine und wird deshalb nicht nur in der Tierhaltung, sondern auch als Lebensmittel für Menschen, als Treibstoff oder Industriematerial genutzt. Der Anteil, der jedoch für die Tierhaltung genutzt wird, beläuft sich auf rund 90 Prozent. Soja hat sich seit dem Jahr 2001 im internationalen Handel verfünffacht. Aufgrund der hohen Nachfrage wird für den Soja Anbau immer mehr Platz benötigt. In den letzten 20 Jahren bis 2019 wurden die Anbauflächen von 77 auf 125 Millionen Hektar erhöht. Der Sojaanbau steht deshalb direkt nach der Viehwirtschaft an zweiter Stelle als Verursacher von Abholzungen weltweit. Klimaschädlich ist dabei, dass der im Boden enthaltene Kohlenstoff (C) nicht mehr gespeichert werden kann und als Treibhausgas in die Luft entweicht. Zu den grössten Anbauländern zählen Brasilien mit 133 Millionen Tonnen, die USA mit 117 und Argentinien mit 53 Millionen Tonnen. Diese drei Länder exportieren zusammen fast 90 Prozent des Sojas. (Fleischatlas, 2021)
4.2. Wasser
4.2.1. Wasserverbrauch
Der Grossteil des Wassers verbrauchen die Menschen zur Erzeugung ihrer Nahrungsmittel. Das meiste Wasser wird dabei für Nutzpflanzen verwendet, welche besonders viel Wasser beim Anbau benötigen. Zu diesen zählen hauptsächlich Getreide. Fleisch benötigt für seine Herstellung pro Kopf die siebenfache Menge von Getreide, deshalb zählt es zu den Nahrungsmitteln, bei welchen der Wasserverbrauch am höchsten ist. Dazu wird die Bewässerung der Felder, der Wasserbedarf des Viehs oder auch der Verbrauch bei der Verarbeitung und dem Transport hinzugezählt. Der durchschnittliche Wasserverbrauch liegt bei rund 1200 Kubikmeter Wasser pro Jahr und Person zur Erzeugung der Nahrungsmittel. Dabei ist zu beachten, dass in den ärmsten Weltregionen, in denen sich kaum jemand tierische Produkte leisten kann, der Wert bei ca. 600 Kubikmeter Wasser pro Jahr liegt. Hingegen an den Orten, in denen am meisten Fleisch konsumiert wird, wie die USA und Europa, werden pro Jahr 1800 Kubikmeter benötigt.
Eine ausreichende Ernährung setzt sich zusammen aus 80 Prozent pflanzlicher Nahrung und 20 Prozent Fleischanteil (In den Industrienationen beträgt der tierische Anteil 30-35 Prozent). Der Wasserverbrauch beträgt dort 1300 Kubikmeter pro Jahr wobei eine bei einer vegetarischen Ernährung nur rund die Hälfte verbraucht wird. (Pichler, kein Datum)
4.2.2. Wasserbedarf der Nutztiere
Verschiedene Nutztiere haben einen unterschiedlichen Bedarf an Wasser. Rindfleisch benötigt mit Abstand am meisten Wasser pro Kilogramm Fleisch. Früchte verbrauchen im Vergleich zu dem Fleisch nur Ein Kubikmeter CO2 pro Kilogramm, beim Rind ist es um das 15-Fache mehr. «Alles in allem schätzte das Umweltbundesamt 2017, dass die Produktion von einem Kilogramm Rindfleisch bis zu 28 kg Treibhausgase verursacht, bei Obst und Gemüse sind es weniger als ein Kilogramm (Dewitz, 2020)»
Anm. der Red.: Diese Abb. wurde aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Abbildung 1: Wasserverbrauch der Nutztiere. Online unter: https://www.swissveg.ch/wasserverbrauch?language=de
4.2.3. Wasserverschmutzung
Die landwirtschaftlich genutzten Flächen werden mit phosphorhaltigen Düngermitteln behandelt. Die Überdüngung der Böden führte bereits des Öfteren zu einer starken Algenbildung in verschiedenen Schweizer Seen, was wiederum einen Sauerstoffmangel der Fische verursachte. Aus diesem Grund sterben zahlreiche Fische in den Seen. Ein weiterer Grund sind die giftigen Schwermetalle und die Antibiotikarückstände in den Schweizer Gewässern, die von der Nutztierhaltung stammen. Aus der Futtermittelproduktion der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung stammen mehr als ein Drittel aller Pestizide, die im Wasserhaushalt enden und so zur grossflächigen Wasserverschmutzung beitragen. (Ryf, 2021)
5. Klimabilanz
Der Fleischkonsum spielt eine zentrale Rolle in dem Thema Klima und Klimawandel. Die globale Durchschnittstemperatur hat seit der Industrialisierung stark zugenommen. Auch das Klima der Schweiz ist seit Messbeginn 1864 um etwa 2° C angestiegen. (National Centre for Climate Services NCCS, 2020)
Mit 14.5 Prozent trug die Viehzucht 2013 am globalen Treibhausgasemissionen bei, bestätigte die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO). 45 Prozent dieser Emissionen stammen nach ihren Schätzungen aus der Produktion und Verarbeitung von Futtermittel und 39 Prozent aus dem Gas, welches während des Verdauungsprozesses in den Mägen der Wiederkäuer, wie Rinder entsteht und ausgestossen wird. Die Lagerung und Verarbeitung von Dünger produzieren weitere 10 Prozent. Im Gesamten machen diese Emissionen 56 bis 58 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen der Nahrungsmittelsektors aus, was eine sehr hohe Zahl ist, wenn man bedenkt, dass die Viehwirtschaft der Weltbevölkerung nur 37 Prozent des Proteins und 18 Prozent der Kalorienversorgung bereitstellt. Insgesamt trägt der gesamte Ernährungssektor zwischen 21 und 37 Prozent am globalen Treibhausgasausstoss bei. (Fleischatlas, 2021)
Für die Produktion einer gleichwertigen Menge von Gemüse und Obst, benötigt Fleisch deutlich mehr Energie. So kann beispielsweise die Herstellung von einem Kilo Fleisch mit 250 km Autofahren gleichgesetzt werden. Aus diesem Grund ist eine fleischarme Ernährung ein Schritt in die richtige Richtung und ein Beitrag zum Klimaschutz. Es sollten auch mehrheitlich saisonale Produkte erworben werden, da die CO2 Emissionen mit Transportwegen zunehmen. Die Herstellung der Produkte hängt ebenfalls mit der CO2 Last der Ernährung zusammen. Wie viel Dünger und Pestiziden werden eingesetzt und wie hoch ist der Einsatz von Traktoren und Transportern. Aus Sicht der Umwelt werden beispielsweise Bioprodukte umweltschonender hergestellt, als die konventionellen Lebensmittel, da der Einsatz von Pestiziden, synthetischen Düngermittel und Gentechnik verboten ist. Jedoch aus Klimasicht ist die Art der Lebensmittel viel entscheidender, als ob das Produkt konventionell oder biologisch angebaut wurde. Ein Kilo Biorindfleisch verursacht immer noch die 90fache Klimabelastung als ein Kilo frisches Gemüse aus konventionellem Anbau. (Boris Schinke, 2020).
Anm. der Red.: Diese Abb. wurde aus urheberrechtlichen Gründen entfernt.
Abbildung 2: Klimabilanzen im Vergleich, Online unter:\https://www.boell.de/sites/default/files/2021-\01/Fleischatlas2021_0.pdf?dimension1=ds_fleischatlas_2021
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- Quote paper
- Anonymous,, 2021, Ökologische Folgen des Fleischkonsums für die Umwelt. Entwicklung, Folgen und Klimabilanz, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1352301