Erlebnisse und Erfahrungen von Naturkatastrophen finden schon seit vielen Jahren Einzug in die Literatur. Bereits Kleists 1807 verfasste Erzählung Das Erdbeben von Chilli enthält individuelle Wahrnehmungen und Erfahrungen mit einem Erdbeben. Dabei kann die Erzählung trotz literarischer Fiktion Aufschluss über die gesellschaftliche Wahrnehmung und Darstellung von Naturgewalten in ihrer Zeit geben.
Ein literarisches Beispiel für die moderne Darstellung und Wahrnehmung von Naturkatastrophen ist Maja Lundes Roman Die Geschichte der Bienen. Der Roman entwirft dabei ein Zukunftsszenario unserer Gesellschaft und zeigt die Konsequenzen unseres alltäglichen Handelns auf. Durch die Verbindung von drei Zeitebenen wird die Verantwortung von Generation zu Generation thematisiert und es werden Fragen aufgeworfen wie: Wie gehen wir um mit der Natur und ihren Geschöpfen? Welche Zukunft hinterlassen wir unseren Kindern?
In dieser Hausarbeit wird anhand des Verhaltens der Charaktere des Romans analysiert, inwiefern das Bienensterben als eine anthropogene Naturkatastrophe bezeichnet werden kann. Dabei wird zunächst der Begriff der ‚Naturkatastrophe‘ definiert und Deutungen und Wandlungen im Laufe der Zeit dargestellt. Anschließend wird der Umgang der Gesellschaft mit dem Klimawandel stellvertretend anhand der Figuren aus dem Roman analysiert. In diesem Kontext wird besonders auf die Rolle der Wissenschaft und der Medien eingegangen und schließlich die Bedeutung und Chance von fiktiver Literatur zur Aufklärung der Gesellschaft dargestellt. Letztlich werden die Ergebnisse zusammengefasst und ein Ausblick auf Lösungen aus der Krise anhand des Romans vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition, Deutung und Wandel von Naturkatastrophen
- Die Geschichte der Bienen
- Die Romanfiguren und das Bienensterben stellvertretend für den Umgang der Gesellschaft mit dem Klimawandel
- Bedeutung der Literatur
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Darstellung von Naturkatastrophen in der modernen Gesellschaft, insbesondere im Kontext des Klimawandels, am Beispiel des Romans „Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde. Die Analyse untersucht, inwieweit das Bienensterben als eine anthropogene Naturkatastrophe verstanden werden kann und welche Rolle die Figuren des Romans in diesem Zusammenhang spielen.
- Die Bedeutung der anthropogenen Ursachen von Naturkatastrophen
- Der Wandel von Naturkatastrophen in der historischen Perspektive
- Die Darstellung des Umgangs mit dem Klimawandel in der Literatur
- Die Rolle der Wissenschaft und der Medien im Kontext von Naturkatastrophen
- Die Verantwortung der Gesellschaft für die Zukunft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in das Thema der Naturkatastrophen im Kontext der modernen Gesellschaft ein. Sie beleuchtet die Veränderung von Deutungsmustern im Laufe der Geschichte und stellt den anthropogenen Aspekt von Naturkatastrophen in den Vordergrund.
Definition, Deutung und Wandel von Naturkatastrophen
Dieses Kapitel analysiert den Begriff „Naturkatastrophe“ und seine historische Entwicklung. Es wird die Abgrenzung von „Extremereignis“ und „Naturgefahr“ diskutiert und die anthropozentrische Perspektive des Begriffs beleuchtet.
Die Geschichte der Bienen
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Roman „Die Geschichte der Bienen“ von Maja Lunde. Es untersucht die Darstellung des Bienensterbens als anthropogene Naturkatastrophe und analysiert das Verhalten der Figuren im Kontext des Klimawandels.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter der Arbeit sind: Naturkatastrophe, Klimawandel, Anthropozän, Bienensterben, Literatur, Gesellschaft, Verantwortung, Zukunft.
- Arbeit zitieren
- Klara Santel (Autor:in), 2020, Das Bienensterben. Eine anthropogene Naturkatastrophe?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1339297