Diese Einsendeaufgabe wurde innerhalb des Moduls "Business Intelligence" des Studiengangs "Betriebswirtschaftslehre und Digitalisierung" angefertigt. Sie behandelt die Themen ERP-System, Data-Warehouse und Datenbanksysteme.
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
1 Definition ERP-System
1.1 Marktübersicht aktueller ERP-Systeme
1.2 Vorstellung SAP S/4HANA Cloud
1.3 Vorstellung Microsoft Dynamics 365
2 Definition Data-Warehouse
2.1 Aufbau und Funktionalitäten eines Data Warehouse Systems
3 Definition Datenbanksystem
3.1 Architektur von Datenbanksystemen
3.2 Akteure eines Datenbanksystems
Literaturverzeichnis
Internetquellen
Abkürzungsverzeichnis
BI Business-Intelligence
csv Comma-Separated-Values
DB Datenbank
DBVS Datenbankverwaltungssystem
DBS Datenbank-Management-System
ER Entity-Relationship-Methode
ERM Entity-Relationship-Modell
ERP Enterprise Ressource Planning
ETL Extraktions-, Transformations- und Ladeprozess
MRP Material Requirement Planning
OLAP Online Analytical Processing
SPoT Single Point of Truth
u. a. unter anderem
z. B. zum Beispiel
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Aufbau von ERP-Systemen
Abbildung 2: Marktanteile im deutschsprachigen Raum auf der Basis publizierter ERP-Projekte
Abbildung 3: Differenzierungsmöglichkeiten des ERP-Marktes
Abbildung 4:Anteil der Unternehmen in Deutschland mit Nutzung einer ERP-Software, nach Unternehmensgröße im Jahr 2021
Abbildung 5: Funktionalitäten SAP S/4 HANA Cloud
Abbildung 6: Microsoft Dynamics 365 Anwendungen
Abbildung 7: Klassisches Data Warehouse
Abbildung 8: Drei Ebenen der Data-Warehouse-Architektur
Abbildung 9: Die vier Schemata des Datenbankkonzepts
1 Definition ERP-System
Das Akronym ERP stammt aus dem englischen und bedeutet ausgeschrieben „Enterprise-Resource-Planning“.1 Entwickelt wurde der Begriff in den 1980er Jahren aus dem Material Requirement Planning System, auch bekannt als MRP, dass ein planerisches Konzept für die Bedarfsplanung darstellt. Das MRP II entwickelte sich im Anschluss und wurde um die Funktionen der Termin- und Kapazitätsplanung erweitert. Bis heute hat sich der Begriff des ERP-Systems durchgesetzt.2
Ein ERP-System ist eine auf Grundlage von Modulen aufgebaute Software-Lösung, die Prozesse verschiedener Unternehmensaktivitäten einer Wertschöpfungskette abbildet, wie beispielsweise das Rechnungswesen, die Logistik, Produktion, Personalwesen etc… und somit die Geschäftsprozesse eines Unternehmens unterstützt. Das Hauptziel ist die Effizienzsteigerung für Unternehmen.3 Bei den Modulen handelt es sich um eigenständige Systeme die auch als solche betrieben werden können. Alle Module greifen bei der Standardanwendungssoftware auf eine einheitliche Datenbasis zurück. Für die Unternehmen ist dieser Aspekt wesentlich, da die Integration verschiedener Module in das Gesamtsystem möglich ist.
Das ERP-System muss in der Lage sein auf die verschiedensten Unternehmensaktivitäten zu reagieren und die enthaltenen Informationen zwischen den Modulen auszutauschen.4 Die Datenbasis stellt beim ERP-System das Zentrum dar und erzielt eine horizontale als auch vertikale Integration entlang der Wertschöpfungskette eines Unternehmens. Der Integrationsbegriff wird dabei in vier verschiedene Formen differenziert: Reichweite, Richtung, Gegenstand und Umfang. Ermöglicht werden dadurch die Planung, Steuerung und Kontrolle des gesamten Unternehmens.5
Folgende Abbildung veranschaulicht einen Aufbau eines ERP-Systems:6
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Aufbau von ERP-Systemen
(Quelle: in Anlehnung an Gronau (2014))
https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/978-3-662-63185-0.pdf
1.1 Marktübersicht aktueller ERP-Systeme
Die Universität Potsdam pflegt am Center for Enterprise Research die Datenbank „ERP Wissen“, welche alle veröffentlichten ERP-Projekte in Deutschland beinhaltet. Dabei werden Projekte kontinuierlich von Wissenschaftlern um Informationen zu Projektzielen, Projektgründen und Gründen für die Auswahl des zuletzt implementierten Systems gepflegt. Die Datenbank der Universität Potsdam stellt mit über 1800 Projekten von mehr als 300 Systemen eine einzigartige Grundlage für die anwendungsorientierte Forschung dar. Die Quellen beinhalten Internetrecherchen, Pressemitteilungen, Anbieterkooperationen und Auswahl- und Ausschreibungsplattformen sowie Fachzeitschriften. Durch die Datenbank und daraus resultierenden Ergebnissen, entsteht ein über mehrere Jahre gefestigtes Bild der ERP-Szene.7
Das Center for Enterprise Research verfügt ebenfalls über eine kontinuierlich aktualisiertes Kuchendiagramm, dass den ERP-Markt widerspiegelt, das in dieser Abbildung sehr zerstückelt ist. In den letzten Jahren wurden in Deutschland mehr als über 160 verschiedene ERP-Systeme der unterschiedlichsten Anbieter platziert. Dabei führt das Walldorfer Technologieunternehmen, die SAP SE, mit 20, 3% die Top Ten des Markts, mit Ihrem System S/4HANA an. Im Anschluss werden die Plätze von Firmen wie Microsoft, die viele Systeme installieren, angeführt und von solchen die ein gutes strategisches Marketing besitzen, wie die Firma GUS. Aufgrund des enorm breiten Funktionsumfangs eins ERP-Systems und der Vielzahl von Anbietern, ist der Markt dadurch sehr unübersichtlich. Die folgende Abbildung zeigt die Marktanteile der ERP-Projekte im deutschsprachigen Raum in einem Kuchendiagramm an:8
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Marktanteile im deutschsprachigen Raum auf der Basis publizierter ERP-Projekte
(Quelle: Gronau (2019a))
Des Weiteren lässt sich der ERP-Markt nach folgenden Punkten differenzieren, wie in Abbildung 3 zu sehen:
- Funktionsumfang der angebotenen Systeme
- Grad der Spezialisierung der Anbieter bestimmter Branchen
- Nach Größe
- Und nach regionalen Tätigkeitsgebiet der ERP-Anwendungsunternehmen9
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Differenzierungsmöglichkeiten des ERP-Marktes
(Quelle: Gronau (2021), S. 17)
Bei der Recherche nach dem Anteil der Nutzung von ERP-Systemen in Deutschland, fällt in der folgenden Abbildung 4 stark auf, dass ERP-Systeme meistens im Einsatz bei größeren Unternehmen, mit einer Mitarbeiteranzahl von 250 und mehr, sind. Diese Erkenntnis ist auf die Komplexität der Software zurückzuführen:10
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4:Anteil der Unternehmen in Deutschland mit Nutzung einer ERP-Software, nach Unternehmensgröße im Jahr 2021
(Quelle: Statista (2022), https://de.statista.com/statistik/daten/studie/795254/umfrage/einsatz-von-erp-software-in-unternehmen-nach-unternehmensgroesse/)
1.2 Vorstellung SAP S/4HANA Cloud
Nachfolgend wir das aktuelle ERP-System „SAP S/4HANA Cloud“ der Walldorfer Firma SAP SE näher vorgestellt. Das Walldorfer Softwareunternehmen bietet ERP-Software für kleine, mittelständige als auch Großunternehmen an. Dabei wird das System entweder via Cloud, On-Premise oder in hybrider Form zur Verfügung gestellt:11
Cloud ERP: Die Software wird in der Cloud gehostet und über das Internet, als so genannter Service und in Form eines Abonnements zur Verfügung gestellt.
On-Premise-ERP: Hierbei handelt es sich um das klassische Modell für die Implementierung von ERP-Software. Das eigene Unternehmen ist für die Steuerung zuständig und verantwortlich. Aktuell geht der Trend in Richtung Cloud Service, weshalb vielen Unternehmen ihre ERP-Systeme umstellen.
Hybride ERP-Software: Unternehmen, die eine Kombination aus beidem wünschen, bietet SAP die Möglichkeit das hybride Cloud-ERP-Modell zu nutzen. Einige Module/Daten sind vor Ort installiert und die anderen finden sich als Service in der Cloud wieder.
Die ERP-Sofware SAP S/4HANA Cloud umfasst eine modulare cloudbasierte ERP-Lösung, die auf alle Geschäftsanforderungen eines Unternehmens eingeht und abdeckt. Ermöglicht wird dies durch Künstliche Intelligenz und Analysen.
Das Portfolio der ERP-Lösung umfasst Künstliche Intelligenz, Analyse Möglichkeiten, Cybersicherheit, Erweiterbarkeiten für alles Geschäftsanforderungen und eine intuitive Benutzeroberfläche. In der nachfolgenden Abbildung 5 wird das Portfolio der ERP-Lösung „SAP S/4 HANA Cloud“ veranschaulicht:12
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Funktionalitäten SAP S/4 HANA Cloud
(Quelle: SAP (2022), https://www.sap.com/germany/products/erp/s4hana.html)
Kosten: Leider ist die Preisliste nicht einsehbar, sodass zu den Kosten keine Aussage getroffen werden kann.
1.3 Vorstellung Microsoft Dynamics 365
Ähnlich wie die Konkurrenz SAP SE, bietet Microsoft eine ERP-Lösung mit seiner Software „Microsoft Dynamics 365“. Auch Microsoft bietet Lösungen in den unterschiedlichsten Unternehmensbereichen wie Sales, Marketing, Customer Service, Finanzen, Personalwesen und weiteren Bereichen. Die Software lässt sich ebenfalls via Cloud, On-Premise und in hybrider Form abbilden. Anders wie bei der Konkurrenz SAP, muss die Software um diese Business-Tools, wie beispielsweise Microsoft Cloud, Microsoft Power Platform, Microsoft Azure und Microsoft 365 erweitert werden. Im August 2021 wurde Microsoft im Gartner Magic Quadrant for Cloud ERP for Product-Centric Enterprises als führender Anbieter benannt.
Kosten: Die kostenpflichtige Version von Microsoft Dynamics 365 ist ab 50 €/Monat pro Mandanten verfügbar.
Folgenden Features bietet Microsoft im Zuge der Implementierung von Microsoft Dynamics:13
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Microsoft Dynamics 365 Anwendungen
(Quelle: Microsoft (2022), https://dynamics.microsoft.com/de-de/what-is-dynamics365/)
2 Definition Data-Warehouse
Datenbanksysteme stellen eine wesentliche Grundlage für die Versorgung betrieblicher Informationen in Unternehmen dar. Dabei wird den Anwendern eine strukturierte Datenverwaltung und ein effizienter Datenzugriff zur Verfügung gestellt. Im Vordergrund der Datenbanksysteme stehen operative Daten. Unter diesen Daten befinden sich zum Beispiel Arbeitsabläufe, die durch das Datenbanksystem abgelegt und verwalten werden. Darüber Hinaus werden neben den operativen Daten auch Daten aus den eingesetzten Anwendungen von zahlreichen Unternehmen automatisch generiert und gesammelt. Die große Herausforderung der Unternehmen und ihrer Manager:innen liegt darin, zu wissen wo welche Daten verfügbar sind und wie eine gewünschte Information aus den unterschiedlichsten Quellen abgerufen werden kann. Erschwerend kommt der rasante Anstieg von zu verarbeitenden Daten, sowie die stark steigenden Rechenleistungen und Rechenkapazitäten hinzu.14
Um diese Herausforderungen zu meistern, wurde neben den Datenbanksystemen, parallel an der Entwicklung von entscheidungsunterstützenden Informationssystemen gearbeitet. In diesem Zuge hat sich die Methode des Abkapselns und Separierens der Daten, stammend aus dem operationalen Datenbanksystem und der Ablage dieser Daten in ein Datenlager, auch Data Warehouse genannt, etabliert.15
Ziel des Data Warehouse ist der Aufbau einer Datenbasis, dass die steuerungsrelevanten Informationen aus der Gesamtheit der operativen Quellen eines Unternehmens integriert. Das Hauptaugenmerk des Data Warehouse liegt auf den Analysen und Berichten zur Steuerung des Unternehmens.16 Durch die Einführung eines Data Warehouse werden die BI-Aktivitäten des Unternehmens, besonders Analysen aktiviert und unterstützt.17
Nach Immon, auch als Vater des Data Warehousing bekannt, wird das Data Warehouse wie folgt beschrieben: „ A data warehouse is a subject-oriented, integrated, nonvolatile a time-variant collection of data in support of managements decisions.18
Auf die vier Hauptmerkmale wird nachfolgend eingegangen:19
subject-oriented:
Übersetzen lässt sich der englische Begriff ins deutsche in Themen bzw. Subjektorientierung. Dieses Merkmal ist auf unternehmensbestimmende Themenkomplexe ausgerichtet. Der Fokus liegt dabei in den inhaltlichen Kernbereichen einer Unternehmung und orientiert sich somit nicht an den betrieblichen Abläufen.
Integrated:
Bei diesem Begriff handelt es ich um die Integration der Datenquellen zur Bereitstellung für die Data-Warehouse Datenbasis. Damit eine umfangreiche Struktur-und Formatvereinheitlichung im Data Warehouse gelingt, benötigt es eine Transformations- und Harmonierungsaktivität innerhalb des Datenbestands. Ziel der dieses Merkmals ist es „eine Version der Wahrheit“ zu erschaffen.
[...]
1 Vgl. Kohnke (2005), S.38
2 Vgl. Leyh/Wendt (2018), S. 13
3 Vgl. Kohnke (2005), S. 38
4 Vgl. Wannenwetsch (2021), S. 460
5 Vgl. Mertens (2007), S. 2
6 Vgl. Leyh/Wendt (2018), S. 15
7 Vgl. Center for Enterprise Research 2020, S. 4
8 Vgl. Gronau (2021), S. 16
9 Vgl. Gronau (2021), S. 17
10 Vgl. Statista (2022)
11 Vgl. SAP (2022)
12 Vgl. SAP (2022)
13 Vgl. Microsoft (2022)
14 Vgl. Farkisch (2011), S. 1
15 Vgl. Farkisch (2011), S. 1-2
16 Vgl. Fasel/Meier (2016), S. 141
17 Vgl. Oracle (2022)
18 Immon (2005), S. 29
19 Vgl. Böhnlein (2013), S. 37-39
- Quote paper
- Anonymous,, 2022, Business Intelligence. ERP-System, Data-Warehouse und Datenbanksystem, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1337336