Diese Arbeit beschäftigt sich mit Andreas Gryphius' barockem Trauerspiel "Cardenio und Celinde". Ziel ist es, unter Berücksichtigung des Inhalts, des Aufbaus und epochenbezogenen wichtigen Begriffen die Funktion der Gespenstererscheinung für die Handlung und auch für das Drama selbst zu erläutern und zu analysieren.
Zuerst wird auf die Rolle von Geistererscheinungen und die psychologische Funktion von Gespenstern in der Literatur in Zeiten des Barock eingegangen, um die Thematisierung in Gryphius' Text zu verstehen. Danach bezieht der Text das soeben Besprochene auf "Cardenio und Celinde" und geht auf die spezifische Funktion der Gespenstererscheinungen ein.
Inwiefern können überirdische Erscheinungen, wie beispielsweise Gespenster, unser Leben und unser Handeln beeinflussen? In seinem Trauerspiel "Cardenio und Celinde", erstmals publiziert im Jahre 1657, thematisiert Andreas Gryphius zwei Liebende, die durch Gespensterscheinungen davon abgehalten werden, schwere Verbrechen zu begehen. Zeitgeschichtlich ist die Tragödie in die Epoche des Barock einzuordnen, die ca. 1600 begann und bis 1770 reichte. Als Hauptmerkmale des Barock zählen vor allem die Antithetik (beispielsweise das Diesseits/Jenseits), feste thematische und inhaltliche Vorgaben, die die deutsche Dichtung auf ein europäisches Niveau heben sollten und die Leitmotive "vanitas", "memento mori" und "carpe diem".
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- HAUPTTEIL
- GESPENSTERERSCHEINUNGEN IM 18. JAHRHUNDERT.
- PSYCHOLOGISCHE FUNKTION DER GESPENSTER
- THEOLOGISCHE FUNKTION DER GESPENSTER
- BAROCK UND ARISTOTELESPOETIK..........\n
- FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit der Funktion des Gespenstermotivs im Trauerspiel "Cardenio und Celinde" von Andreas Gryphius. Ziel der Arbeit ist es, die Bedeutung dieser überirdischen Erscheinungen im Kontext der Handlung und des Dramas selbst zu untersuchen. Dabei werden wichtige Begriffs- und Epochenaspekte des Barocks berücksichtigt.
- Die Rolle von Gespenstern im 17. Jahrhundert und die Entwicklung des Geisterglaubens in dieser Epoche.
- Die psychologische Funktion der Gespenster im Drama, ihre Wirkung auf die Protagonisten und die Zuschauer.
- Die theologische Bedeutung der Gespenster als Vermittler zwischen Diesseits und Jenseits und ihr Einfluss auf die religiöse Dimension der Handlung.
- Die Verbindung zwischen dem barocken Theater und der aristotelischen Poetik.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung überirdischer Erscheinungen für das menschliche Handeln und stellt "Cardenio und Celinde" als Beispiel für diese Thematik vor. Dabei wird der Kontext des Barocks mit seinen charakteristischen Merkmalen wie Antithetik, thematischen Vorgaben und Leitmotiven beleuchtet.
Im Hauptteil werden zunächst die Gespenstererscheinungen im 17. Jahrhundert und die Entwicklung des Geisterglaubens in dieser Epoche erörtert. Es wird der Wandel des Geisterbegriffs im Kontext der Theatertradition und die unterschiedlichen Sichtweisen von Volk und Gelehrten auf die Fortexistenz der Verstorbenen beleuchtet. Anschließend werden die psychologische und die theologische Funktion der Gespenster in "Cardenio und Celinde" analysiert, wobei die Wirkung dieser Erscheinungen auf die Handlung und die Protagonisten im Vordergrund steht.
Das Kapitel über Barock und Aristotelespoetik beschäftigt sich mit der Verbindung des barocken Theaters mit der aristotelischen Poetik.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit beschäftigt sich mit den Themen Gespenstermotiv, Andreas Gryphius, "Cardenio und Celinde", Barock, Geisterglauben, Psychologie, Theologie, Aristotelespoetik, Theatergeschichte, dramatische Funktion, Handlungsanalyse, Epochenkontext.
- Quote paper
- Yaren Erdinc (Author), 2020, Dramen des Barock. Funktion des Gespenstermotivs in Andreas Gryphius "Cardenio und Celinde", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1335229