Zur historischen Fundierung der Fragestellungen wird zunächst bis auf die Tage des populären „Turnvaters“ Jahn zurückzugehen sein, da dessen patriotische Sportideologie den Grundstein lieferte für die unter anderem in Hitlers Mein Kampf geäußerten Gedanken zur Bedeutung des Sports für die Wehrkraft und Gesundheit des Volkes. Auch der Sport im Ersten Weltkrieg ist vergleichend kurz zu betrachten. Des Weiteren bilden der Schulsport, die Leibesübungen in nationalsozialistischen Organisationen und die allgemeine politische Funktionalisierung des Sportlebens die Eckpunkte für die Untersuchung. Diese selbst ist, um die Entwicklung im einzelnen präzise aufzeigen zu können, in chronologische Hauptabschnitte gegliedert, die den dramatisch wechselnden Kriegsbedingungen für den Sport Rechnung tragen. Nach dem einleitend dargestellten Vorkriegsstadium, dass mit dem „Anschluss“ Österreichs und des Sudetenlandes als kennzeichnend für den hemmungslosen nationalsozialistischen Expansionswillen und seine erste offen politische Nutzbarmachung des Sports angesehen werden kann, folgen in drei Schritten die Kriegsjahre 1939-1941 (mit und nach den erfolgreichen „Blitzkriegen“), 1941-1943 (mit dem Angriff auf die Sowjetunion, zunehmenden Kraftanstrengungen und der Ausweitung des Kriegs auf neue Kriegsschauplätze) und schließlich die Jahre 1943-1945 (mit der Katastrophe von Stalingrad, dem „Totalen Krieg“ und dem folgendem totalen Untergang). Um die dennoch erkennbare Überlebenskraft des Sports auch in einem weiteren Bereich zu beleuchten, werden abschließend und kontrastiv, soweit bekannt, die organisierten sportlichen Aktivitäten unter den entsetzlichen Bedingungen in einigen KZs und in Lagern deutscher Kriegsgefangener beleuchtet, in denen alliierte Wachmannschaften mit den deutschen Gefangenen Fußball spielten, wobei beide Seiten erste Anfänge einer Verständigung erlebten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Zum Verhältnis von Sport und Staat
- 1.2 Zielsetzung und Methode
- 1.3 Forschungsstand und Quellen
- 2. Sport als Instrument der Vorbereitung auf den Krieg
- 2.1 Der Sport- und Wehrsport-Gedanke des „Turnvaters“ Jahn
- 2.2 Sport und Erster Weltkrieg
- 2.3 Die Rolle des Sports in der NS-Ideologie
- 2.4 Leibeserziehung in Schule, Eliteschule und Hochschule
- 2.5 Der Sport in HJ und BdM
- 2.6 SA, SS und der Sport
- 2.7 Sport in Reichswehr und Wehrmacht
- 2.8 „Kraft durch Freude“ (KdF): Ertüchtigung der arbeitenden Bevölkerung
- 2.9 Zusammenfassung: Sport im Dienst der nationalsozialistischen Innenpolitik
- 3. Sport als Waffe der Außenpolitik
- 4. Die Inszenierung des Sports in den Medien
- 5. Sport als Ablenkungsmittel und Gemeinschaftserlebnis im Kriegsalltag
- 6. Der instrumentalisierte Sport auf seinem Weg in und durch den Zweiten Weltkrieg
- 6.1 Vorkriegsstadium: Der Anschluss Österreichs und des Sudentenlandes
- 6.2 Die Kriegsjahre 1939-1941
- 6.2.1 Im Sport gilt: Weitermachen!
- 6.2.2 Zwischen scheinbarer Normalität und Barbarossa
- 6.2.3 Erste Einschränkungen und Anpassungen des Sports an den Kriegsalltag
- 6.2.4 Die Propaganda und der Fallschirmjäger Max Schmeling
- 6.2.5 Sport auf internationaler Ebene
- 6.3 Die Kriegsjahre 1941-1943
- 6.3.1 Die Fassade der Normalität beginnt zu bröckeln
- 6.3.2 Der nationale Sportbetrieb im sich ausweitenden Krieg und seine propagandistische Vermittlung
- 6.3.3 Weitere Einschränkungen und Kriegsanpassungen des Sportlebens
- 6.3.4 Letzte internationale Begegnungen
- 6.3.5 Aktion „Soldatenklau“
- 6.3.6 Kriegssportmannschaften auf dem Vormarsch
- 6.4 Die Kriegsjahre 1943-1945
- 6.4.1 „Totaler Krieg“
- 6.4.2 Der langsame Untergang des nationalen Sports
- 6.4.3 Letzte Einschränkungen und Kriegsanpassungen des Sportbetriebs
- 7. Sport hinter Stacheldraht – in KZs und Lagern deutscher Kriegsgefangener
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Instrumentalisierung des Sports durch das nationalsozialistische Regime im Zweiten Weltkrieg. Die Zielsetzung besteht darin, die verschiedenen Funktionen des Sports im Kontext der NS-Ideologie und -Politik aufzuzeigen und dessen Rolle in der Kriegsvorbereitung, Propaganda und der gesellschaftlichen Mobilisierung zu analysieren.
- Der Sport als Instrument der Kriegsvorbereitung und nationalsozialistischen Ideologie
- Die Rolle des Sports in der NS-Propaganda und Medieninszenierung
- Der Sport als Mittel der gesellschaftlichen Kontrolle und Mobilisierung
- Die Veränderungen des Sports im Verlauf des Zweiten Weltkriegs
- Der Sport in den Konzentrationslagern
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Verbindung zwischen Sport und Staat dar, insbesondere den Unterschied zwischen demokratischen und totalitären Systemen. Sie hebt den Sport im Nationalsozialismus als Beispiel für die Instrumentalisierung des Sports im Dienste einer herrschenden Ideologie hervor und erwähnt die Olympischen Spiele 1936 als Beispiel für nationalsozialistische Propaganda. Die Einleitung führt in das Thema ein und skizziert den Forschungsansatz der Arbeit.
2. Sport als Instrument der Vorbereitung auf den Krieg: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung des Sports als Instrument der Kriegsvorbereitung vom „Turnvater“ Jahn bis zum Zweiten Weltkrieg. Es untersucht die Rolle des Sports in der NS-Ideologie, seine Integration in die Erziehungssysteme (Schulen, Eliteschulen, Hochschulen), die Jugendorganisationen (HJ und BdM), die SA und SS, sowie die Reichswehr und Wehrmacht. Der Einfluss der Organisation „Kraft durch Freude“ (KdF) auf die Ertüchtigung der Bevölkerung wird ebenfalls beleuchtet. Das Kapitel zeigt auf, wie der Sport systematisch zur physischen und ideologischen Vorbereitung auf den Krieg eingesetzt wurde.
3. Sport als Waffe der Außenpolitik: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Originaltext - hier muss eine eigene Zusammenfassung geschrieben werden, falls die Informationen im Text enthalten sind.)
4. Die Inszenierung des Sports in den Medien: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Originaltext - hier muss eine eigene Zusammenfassung geschrieben werden, falls die Informationen im Text enthalten sind.)
5. Sport als Ablenkungsmittel und Gemeinschaftserlebnis im Kriegsalltag: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Originaltext - hier muss eine eigene Zusammenfassung geschrieben werden, falls die Informationen im Text enthalten sind.)
6. Der instrumentalisierte Sport auf seinem Weg in und durch den Zweiten Weltkrieg: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung des Sports während des Zweiten Weltkriegs. Es analysiert die Veränderungen des Sports vom Vorkriegsstadium über die Kriegsjahre 1939-1941, 1941-1943 bis hin zu den Jahren 1943-1945. Der Fokus liegt auf den Anpassungen und Einschränkungen des Sports aufgrund des Krieges, der anhaltenden Propaganda, dem Rückgang internationaler Begegnungen und dem Aufkommen von Kriegssportmannschaften. Das Kapitel zeigt den zunehmenden Verfall des organisierten Sports im Zuge des "Totalen Krieges".
7. Sport hinter Stacheldraht – in KZs und Lagern deutscher Kriegsgefangener: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Originaltext - hier muss eine eigene Zusammenfassung geschrieben werden, falls die Informationen im Text enthalten sind.)
Schlüsselwörter
Nationalsozialismus, Sport, Zweiter Weltkrieg, Propaganda, Kriegsvorbereitung, Leibeserziehung, HJ, BdM, SA, SS, Wehrmacht, „Kraft durch Freude“, Olympische Spiele 1936, Totalitarismus, Ideologie, Medieninszenierung, Kriegsanpassung, Konzentrationslager.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Instrumentalisierung des Sports im Nationalsozialismus
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Instrumentalisierung des Sports durch das nationalsozialistische Regime während des Zweiten Weltkriegs. Sie analysiert die verschiedenen Funktionen des Sports im Kontext der NS-Ideologie und -Politik, insbesondere seine Rolle in der Kriegsvorbereitung, Propaganda und gesellschaftlichen Mobilisierung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: den Sport als Instrument der Kriegsvorbereitung und nationalsozialistischen Ideologie; die Rolle des Sports in der NS-Propaganda und Medieninszenierung; den Sport als Mittel der gesellschaftlichen Kontrolle und Mobilisierung; die Veränderungen des Sports im Verlauf des Zweiten Weltkriegs; und den Sport in den Konzentrationslagern.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit gliedert sich in sieben Kapitel. Kapitel 1 (Einleitung) stellt den Zusammenhang zwischen Sport und Staat dar und skizziert den Forschungsansatz. Kapitel 2 analysiert den Sport als Instrument der Kriegsvorbereitung, von Jahn bis zum Zweiten Weltkrieg, inklusive seiner Rolle in verschiedenen NS-Institutionen (Schulen, HJ, SA, Wehrmacht etc.). Kapitel 3 (Sport als Waffe der Außenpolitik), 4 (Die Inszenierung des Sports in den Medien), und 5 (Sport als Ablenkungsmittel und Gemeinschaftserlebnis) fehlen im Originaltext die Zusammenfassungen. Kapitel 6 beschreibt die Entwicklung des Sports während des Zweiten Weltkriegs, von Anpassungen und Einschränkungen bis zum Verfall des organisierten Sports. Kapitel 7 behandelt den Sport in Konzentrationslagern.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Nationalsozialismus, Sport, Zweiter Weltkrieg, Propaganda, Kriegsvorbereitung, Leibeserziehung, HJ, BdM, SA, SS, Wehrmacht, „Kraft durch Freude“, Olympische Spiele 1936, Totalitarismus, Ideologie, Medieninszenierung, Kriegsanpassung, Konzentrationslager.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die konkreten Quellen werden in Kapitel 1.3 (Forschungsstand und Quellen) genannt (im bereitgestellten Text nicht enthalten).
Wie ist die Methodik der Arbeit?
Die Methodik wird in Kapitel 1.2 (Zielsetzung und Methode) detailliert beschrieben (im bereitgestellten Text nicht enthalten).
Welche Schlussfolgerungen zieht die Arbeit?
Die Schlussfolgerungen sind nicht im bereitgestellten Textauszug enthalten. Sie befinden sich im letzten Kapitel.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler, Studierende und alle Interessierten, die sich mit dem Nationalsozialismus, dem Sport im Dritten Reich und der Geschichte des 20. Jahrhunderts beschäftigen.
- Quote paper
- Bernhard Wetzstein (Author), 2008, Die nationalsozialistische Instrumentalisierung des Sports für den Zweiten Weltkrieg, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/133212