Die vorliegende Einsendeaufgabe beschäftigt sich mit dem Schwerpunktthema „Konzept zur Prävention bewegungsmangelbedingter Gesundheitsprobleme bei Erwachsenen im Erwerbsalter durch gesundheitssportliche Aktivität“. Die meisten Herz-Kreislauf-Erkrankungen können verhindert werden, indem man sich mit verhaltensbedingten Risikofaktoren wie Tabakkonsum, ungesunder Ernährung und Übergewicht, Bewegungsmangel und schädlichem Alkoholkonsum befasst. Eine Pandemie unserer Zeit ist also unter anderem der Bewegungsmangel und die daraus resultierenden „Zivilisationskrankheiten“.
Inhaltsverzeichnis
1 BEWEGUNGSEMPFEHLUNGEN UND BEWEGUNGSVERHALTEN
2 WIRKSAMKEIT KÖRPERLICHER AKTIVITÄT
3 ZIELGRUPPE
4 ZIELE UND INHALTE DES GESUNDHEITSSPORTKONZEPTS
4.1 Gesundheitssportkonzept Grobplanung
4.2 Gesundheitssportkonzept Detailplanung
5 LITERATURVERZEICHNIS
6 TABELLENVERZEICHNIS.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache.
Im Jahr 2019 starben schätzungsweise 17,9 Millionen Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dies entspricht 32 % aller Todesfälle weltweit (WHO, 2021). Von diesen Todesfällen waren 85 % auf Herzinfarkt und Schlaganfall zurückzuführen. Mehr als drei Viertel der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen ereignen sich in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen. Von den 17 Millionen vorzeitigen Todesfällen (unter 70 Jahren) aufgrund von nichtübertragbaren Krankheiten im Jahr 2019 waren 38 % auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen. (WHO, 2021)
Die meisten Herz-Kreislauf-Erkrankungen können verhindert werden, indem man sich mit verhaltensbedingten Risikofaktoren wie Tabakkonsum, ungesunder Ernährung und Übergewicht, Bewegungsmangel und schädlichem Alkoholkonsum befasst. Die Pandemie unserer Zeit ist also unter anderem der Bewegungsmangel und die daraus resultierenden „Zivilisationskrankheiten“.
Die vorliegende Einsendeaufgabe beschäftigt sich mit dem Schwerpunktthema: „Konzept zur Prävention bewegungsmangelbedingter Gesundheitsprobleme bei Erwachsenen im Erwerbsalter durch gesundheitssportliche Aktivität“.
1 Bewegungsempfehlungen und Bewegungsverhalten
Im Folgenden werden die Leitlinien zur Bewegungsempfehlung sowie das aktuelle Bewegungsverhalten von Erwachsenen im Erwerbsalter analysiert. So soll die Grundlage für das Gesundheitskonzept durch einen Soll-Ist-Vergleich geschaffen werden. Zum Schluss wird ein Fazit gezogen Um ein Grundverständnis für den Unterschied von körperlicher- und sportlicher Aktivität zu schaffen, werden die Begriffe kurz definiert. Nach Wiemeyer und Hänsel (2017, S.4) bezeichnet körperliche Aktivität alle physischen Tätigkeiten des Menschen, die mit einem Anstieg des Energieverbrauchs über das Ruheniveau einhergehen. Hingegen sind sportliche Aktivitäten im Vergleich dazu strukturierte körperliche Aktivitäten, die häufig mit einer höheren Intensität durchgeführt werden und die typischen Bewegungsinszenierungen des Sports übernehmen.
Tabelle 1: Leitlinien für körperliche Aktivität und sitzende Lebensweise (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Tabelle stellt die Leitlinie der WHO für die Art der körperlichen Aktivität, den Umfang, die Häufigkeit und Intensität vor. Verschiedene Arten von körperlicher Aktivität können beispielsweise Laufen, Walken, Joggen und Fahrrad fahren sein.
Inhalt der Leitlinie sind eine Empfehlung, die allerdings Ausnahmen zulassen.
Die Empfehlungen der WHO (2020) zeigen, dass Erwachsene im Alter von 18 bis 65 Jahren mindestens 150-300 Minuten mäßig intensive aerobe körperliche Aktivität oder mindestens 75-150 Minuten intensive aerobe körperliche Aktivität oder eine gleichwertige Kombination aus mäßig intensiver und intensiver Aktivität in der Woche von beliebiger Dauer und ohne Mindestschwelle ausüben sollten, um einen erheblichen Nutzen für die Gesundheit zu erzielen.
Erwachsenen wird außerdem empfohlen, an zwei oder mehr Tagen pro Woche mit mäßiger oder höherer Intensität muskelstärkende Aktivitäten durchzuführen, die alle großen Muskelgruppen einbeziehen.
Verteilt auf mehrere Tage in der Woche können Erwachsene ihre aerobe körperliche Aktivität von mittlerer Intensität auf mehr als 300 Minuten steigern oder mehr als 150 Minuten intensive aerobe körperliche Aktivität ausüben. Eine gleichwertige Kombination aus moderater und intensiver körperlicher Aktivität, um zusätzliche gesundheitliche Vorteile zu erzielen, ist auch möglich.
Für moderate sowie intensive körperliche Aktivität wird von der WHO der aerobe Leistungsbereich empfohlen. Hierfür kann der anaerobe und aerobe bis anaerobe Mischbereich zur Leistungssteigerung ausgeschlossen werden. Für die Empfehlung der WHO liegt der Fokus auf dem aeroben und aeroben bis anaeroben Mischbereich. Laut der American College of Sports Medicine (2006c) befindet sich dieser zwischen 50 % und 85 % von der maximalen Herzfrequenz.
Neben der Erhöhung von körperlicher Aktivität ist unbedingt darauf zu achten, sitzende Tätigkeiten zu begrenzen.
Das aktuelle Bewegungsverhalten wird nun mit den Empfehlungen der WHO verglichen. Weil der Ist-Zustand der körperlichen Aktivität auf der ganzen Welt Unterschiede aufweist, wird repräsentiv die deutsche Bevölkerung zur Bewertung des Bewegungsverhaltens herangezogen und auf den Vergleich des europäischen Durchschnitts begrenzt. Laut JAMA Oncology (2020) ist das Gesamtvolumen von sitzenden Tätigkeit ein potenzieller Risikofaktor für die Krebssterblichkeit. Es wird vermutet, dass Sitzen das neue Rauchen ist. Das Bewegung gesundheitliche Vorteile mit sich bringt ist bekannt, trotzdem erreichen über die Hälfte der Deutschen nicht die Empfehlungen der WHO.
In der Kategorie Ausdauer sind 42,6 % der Frauen und 48 % der Männer mindestens 2,5 Stunden pro Woche aktiv (Finger, Mensink, Lange & Manz, 2017, S.39).
Je höher der Bildungsstatus bei Frauen und Männerjeglicher Altersgruppe, desto häufiger wird die WHO-Empfehlung zur Ausdaueraktivität erreicht. Im EU-Durchschnitt erreichen nur 26,2 % der Frauen und 35,7 % der Männer die Empfehlung der WHO für mindestens 150 Minuten anstrengende Ausdaueraktivität (Lange, Finger, 2017, S. 11).
Somit ist die deutsche Bevölkerung überdurchschnittlich körperlich bei Ausdaueraktivitäten. Den Hinweis der WHO für muskelkräftigende Aktivitäten, mindestens zweimal pro Woche, erreichen gerade einmal 27,6 % der Frauen und 31,2 % der Männer in Deutschland. Beide Empfehlungen zusammen erreichen etwa ein Fünftel der Frauen (20,5 %) und ein Viertel der Männer (24,7 %) (Finger, Mensink, Lange & Manz, 2017, S.39).
Es ist deutlich zu erkennen, dass die sozioökonomischen Vorraussetzungen eine Rolle für Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielen. Generell kommen Männer wie Frauen mit höherem Bildungsstatus zu mehr körperlicher Aktivität. Auch im geschlechterspezifischen Vergleich zeigen sich Unterschiede. Hier ist zu erkennen, dass sich Frauen weniger häufig bewegen als Männer.
Obwohl bekannt ist, dass Bewegung die einzige Universalmedizin ist und eine Leitlinie der WHO zur Verfügung steht, zeigen verschiedene Studien, dass es für mehr als die Hälfte der Deutschen ungenutztes Bewegungspotenzial gibt. Dieses Potenzial könnte auf den alltäglichen Wegen ausgebaut und genutzt werden. Außerdem bedarf es einer Be- wusstmachung der Risiken von Bewegungsmangel, um die Motivation zu steigern und einer Anleitung für körperliche Aktivität sowie deren Umsetzung im Alltag.
2 Wirksamkeit körperlicher Aktivität
Tabelle 2: Übersicht: Muskel stärkende Aktivitäten und Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ 2-Diabetes, Krebs und Sterblichkeit (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 3: Studienübersicht zu Rumpfstabilitäts- und Hüftübungen verbessern die körperliche Funktion und Aktivität bei Patienten mit unspezifischen Kreuzschmerzen (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
3 Zielgruppe
In der folgenden Tabelle wird die Zielgruppe für das Konzept zur Prävention bewegungsmangelbedingter Gesundheitsprobleme bei Erwachsenen im Erwerbsalter durch gesundheitssportliche Aktivität definiert.
Tabelle 4: Zielgruppendefinition (eigene Darstellung)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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- Quote paper
- David Winkelmann (Author), 2022, Prävention bewegungsmangelbedingter Gesundheitsprobleme bei Erwachsenen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1331127