Diese Arbeit beschäftigt sich unter anderem mit der Frage, ob das mit einem Touchscreen ausgestattete Smartphone, welches neben der auditiven und visuellen auch die haptische Wahrnehmung anspricht, als „taktiles Medium“ im Sinne McLuhans bewertet werden kann. Als solches würde es die „Regression der Hand“, wie sie der französische Paläontologe André Leroi-Gourhan beschrieb, insofern verlangsamen, als durch den kombinierten Einsatz unserer sensorischen Fähigkeiten der befürchteten entmanualisierten Evolution entgegengewirkt wird. Auf der anderen Seite besteht die Möglichkeit, dass durch die alltägliche Handhabung des Touchscreens der Tastsinn der Nutzer zunehmend abstumpft und die kognitiven Fähigkeiten eingeengt werden, beziehungsweise dass die Touchscreen- Revolution die Regression von Hand und Geist noch einmal beschleunigt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Touchscreen als disruptive Technologie
- 3. „Touching is believing“: Das Versprechen von Tangibilität
- 4. Das Smartphone als taktiles (Meta-)Medium
- 5. Folgen des Smartphone-Konsums für Körper und Geist
- 6. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der Touchscreen-Revolution auf die Interaktion zwischen Mensch und Maschine, insbesondere im Kontext des Smartphones. Sie beleuchtet die Rolle des Touchscreens als disruptive Technologie und analysiert das Versprechen von Tangibilität, das mit der Einführung dieser Technologie verbunden war. Die Arbeit untersucht die Folgen des Smartphone-Konsums für Körper und Geist.
- Der Touchscreen als disruptive Technologie und seine historische Entwicklung.
- Das Versprechen von Tangibilität und die Wiederbelebung des Tastsinns.
- Das Smartphone als taktiles Medium und seine Auswirkungen auf die Mensch-Maschine-Interaktion.
- Die Folgen des Smartphone-Konsums für die körperliche und kognitive Entwicklung.
- Die Rolle des Marketing und des Endowment-Effekts beim Kauf von Smartphones mit Touchscreen.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beginnt mit einem Zitat von Günther Anders, das die Ambivalenz der Mensch-Maschine-Beziehung aufzeigt. Sie führt in die Thematik ein, indem sie die Verbreitung von Smartphones und die Bedeutung des iPhones als Wegbereiter der Touchscreen-Revolution hervorhebt. Die Werbekampagnen von Apple, die den Touchscreen als Mittel zur Wiederbelebung des Tastsinns präsentierten, werden analysiert, und es wird die Frage nach den Auswirkungen dieser Technologie auf Körper und Geist gestellt. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der Auswirkungen des Smartphones als Medium, welches neben auditiven und visuellen Reizen auch den Tastsinn anspricht.
2. Der Touchscreen als disruptive Technologie: Dieses Kapitel erläutert die Funktionsweise der kapazitiven Touchscreen-Technologie und die Entwicklung des Multi-Touch-Features. Es beschreibt die historische Entwicklung des Touchscreens, beginnend mit den ersten kapazitiven Touchscreens in den 1960er Jahren und der Entwicklung der Multi-Touch-Funktion im Kontext des CERN in den 1970ern. Die Arbeit beleuchtet den Unterschied zwischen kapazitiven und resistiven Touchscreens und erklärt, warum die kapazitive Technologie sich erst nach der Jahrtausendwende durchsetzen konnte. Die Rolle von Apple als Pionier, nicht als Erfinder, der Technologie wird hervorgehoben.
3. „Touching is believing“: Das Versprechen von Tangibilität: Dieses Kapitel vertieft die Analyse der Marketingstrategien von Apple und der damit verbundenen Versprechen von Tangibilität. Es wird der Endowment-Effekt im Zusammenhang mit dem Kaufverhalten und der haptischen Erfahrung beim Umgang mit Smartphones erklärt. Die Kapitel untersucht, wie das haptische Feedback des Touchscreens die Mensch-Maschine-Interaktion beeinflusst und welche Erwartungen an die Technologie gestellt wurden.
4. Das Smartphone als taktiles (Meta-)Medium: Dieses Kapitel diskutiert, ob das Smartphone als "taktiles Medium" im Sinne McLuhan verstanden werden kann. Es analysiert die mögliche "Regression der Hand" im Lichte der allgegenwärtigen Nutzung von Touchscreens und hinterfragt deren Auswirkungen auf den Tastsinn und die kognitiven Fähigkeiten. Es wird eine Diskussion der möglichen Auswirkungen auf den Tastsinn und die kognitive Entwicklung eingeleitet. Der kombinierte Einsatz sensorischer Fähigkeiten im Kontext des Smartphones wird betrachtet.
Schlüsselwörter
Touchscreen, Smartphone, Haptik, Tastsinn, Mensch-Maschine-Interaktion, disruptive Technologie, Tangibilität, Marketing, Endowment-Effekt, kognitive Fähigkeiten, Medienwissenschaft, Medienarchäologie.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Der Touchscreen als disruptive Technologie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der Touchscreen-Revolution, insbesondere im Kontext des Smartphones, auf die Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Sie analysiert den Touchscreen als disruptive Technologie, das Versprechen der Tangibilität und die Folgen des Smartphone-Konsums für Körper und Geist.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit beleuchtet die historische Entwicklung des Touchscreens, die Marketingstrategien von Apple im Bezug auf Tangibilität und den Endowment-Effekt, das Smartphone als taktiles Medium (im Sinne McLuhan), die Auswirkungen auf den Tastsinn und die kognitiven Fähigkeiten, sowie die Rolle des Smartphones im kombinierten Einsatz sensorischer Fähigkeiten.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in jedem einzelnen Kapitel?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) bietet einen Überblick und stellt die Forschungsfrage. Kapitel 2 beschreibt den Touchscreen als disruptive Technologie und seine historische Entwicklung. Kapitel 3 analysiert das Marketingversprechen der Tangibilität und den Endowment-Effekt. Kapitel 4 diskutiert das Smartphone als taktiles Medium und seine Auswirkungen auf die Mensch-Maschine-Interaktion. Kapitel 5 befasst sich mit den Folgen des Smartphone-Konsums. Kapitel 6 bildet den Schluss.
Welche Schlüsselbegriffe sind zentral für die Arbeit?
Zentrale Schlüsselbegriffe sind Touchscreen, Smartphone, Haptik, Tastsinn, Mensch-Maschine-Interaktion, disruptive Technologie, Tangibilität, Marketing, Endowment-Effekt, kognitive Fähigkeiten, Medienwissenschaft und Medienarchäologie.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Auswirkungen der Touchscreen-Revolution auf die Mensch-Maschine-Interaktion zu untersuchen und die Folgen des Smartphone-Konsums für Körper und Geist zu analysieren. Sie beleuchtet dabei die Rolle des Touchscreens als disruptive Technologie und das Versprechen von Tangibilität.
Wie wird die Rolle von Apple in der Arbeit dargestellt?
Die Arbeit hebt die Rolle von Apple als Pionier, nicht als Erfinder, der Touchscreen-Technologie hervor und analysiert die Marketingstrategien des Unternehmens im Bezug auf das Versprechen der Tangibilität und deren Auswirkungen auf den Konsumenten.
Welche konkreten Auswirkungen des Smartphone-Konsums werden untersucht?
Die Arbeit untersucht die möglichen Auswirkungen des Smartphone-Konsums auf die körperliche und kognitive Entwicklung, sowie die mögliche "Regression der Hand" im Lichte der allgegenwärtigen Nutzung von Touchscreens.
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- Sebastian Just (Author), 2022, "Getting Back in Touch". Tastsinn, Hand und Geist zu Zeiten der Touchscreen-Revolution, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1328754