Die Schüler/Schülerinnen lernen ausgewählte Affektdarstellungen und musikalisch-rhetorische Figuren aus der „Johannes-Passion“ von J.S. Bach kennen. Sie interpretieren die Affekte in einem szenischen Verfahren (Standbild) und versetzen sich damit in die Perspektive des jeweiligen Protagonisten der Passionsgeschichte.
Sie nutzen und entwickeln darüber hinaus ihre kommunikativen und sozialen Fähigkeiten bei der Erarbeitung der szenischen Interpretation und der anschließenden Beschreibung der Standbilder. Bei der Zuordnung der musikalisch-rhetorischen Figuren lernen die Schüler/Schülerinnen die Fachbegriffe der musikalischen Rhetorik kennen und wenden diese zur musikalischen Analyse der Notenbeispiele an.
Inhaltsverzeichnis
- Bedingungsanalyse
- Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit
- Sachanalyse
- Didaktische und methodische Analyse
- Lernziele
- Unterrichtsplanung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Unterrichtsentwurf zielt darauf ab, die Schüler der Klasse 11b mit Affektdarstellungen und musikalisch-rhetorischen Figuren in Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion vertraut zu machen. Die Schüler sollen diese Elemente szenisch interpretieren und zur Musikanalyse anwenden. Der Fokus liegt auf einem emotionalen Zugang zur Musik, der auch ohne tiefgreifende musiktheoretische Kenntnisse ermöglicht wird.
- Affektdarstellung in der Barockmusik
- Musikalisch-rhetorische Figuren
- Szenische Interpretation musikalischer Ausdrucksmittel
- Verbindung von Text und Musik in der Johannes-Passion
- Anwendung musiktheoretischer Begriffe in der Analyse
Zusammenfassung der Kapitel
Bedingungsanalyse: Diese Analyse beschreibt die heterogene Zusammensetzung der Klasse 11b hinsichtlich musikalischer Vorkenntnisse und Leistungsfähigkeit. Sie hebt die freundliche Lernatmosphäre und den respektvollen Umgang zwischen Schülern und Lehrer hervor. Die Beschreibung der Klassensituation dient als Grundlage für die methodische Gestaltung des Unterrichts.
Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit: Die Stunde wird im Kontext der Unterrichtseinheit „Die Stilepoche des Barock“ eingeordnet. Sie folgt auf Stunden, die den gesellschaftlichen und politischen Kontext des Barock sowie das Vanitas-Motiv im Bezug zur Johannes-Passion behandelten. Die Stunde bereitet den Weg zu einer folgenden Stunde über Oratoriumsformen und schließt mit der Erarbeitung des Fuge-Prinzips ab. Die Einordnung verdeutlicht den didaktischen Zusammenhang der Stunde innerhalb eines größeren Lehrkonzepts.
Sachanalyse: Die Sachanalyse konzentriert sich auf die Johannes-Passion von J.S. Bach, ihren Bezug zum Johannes-Evangelium und die Darstellung von Affekten durch musikalische Mittel. Sie beschreibt die Affektenlehre des Barock und erklärt die Verwendung musikalisch-rhetorischer Figuren wie Anabasis und Katabasis zur Verstärkung des Affektgehalts. Die Analyse erläutert, wie Bach diese Mittel in ausgewählten Arien und Rezitativen einsetzt, um Freude, Liebe, Verzweiflung, Wut und Trauer auszudrücken. Der Bezug auf die Affektenlehre des Barock und die Erklärung der musikalisch-rhetorischen Figuren bilden die theoretische Grundlage für die praktische Anwendung im Unterricht.
Didaktische und methodische Analyse: Die didaktische und methodische Analyse rechtfertigt die Wahl der szenischen Interpretation als Unterrichtsmethode aufgrund der heterogenen Vorkenntnisse der Schüler. Sie beschreibt den Ablauf der Stunde, beginnend mit der Sensibilisierung für den Begriff des Affekts, der Erarbeitung anhand von Hörbeispielen und der Gruppenarbeit an szenischen Interpretationen. Die Präsentation der Standbilder und die anschließende Analyse musikalisch-rhetorischer Figuren im Plenum runden den methodischen Ansatz ab. Die Methode der szenischen Interpretation wird als besonders geeignet für die heterogene Gruppe dargestellt, da sie alle Schüler aktiv einbindet.
Lernziele: Die Lernziele umfassen das Kennenlernen von Affektdarstellungen und musikalisch-rhetorischen Figuren in Bachs Johannes-Passion, die szenische Interpretation dieser Elemente und die Entwicklung kommunikativer und sozialer Fähigkeiten. Die Schüler sollen außerdem musiktheoretische Fachbegriffe anwenden und alle drei Kompetenzbereiche des Bildungsplans (Musik gestalten, hören und verstehen, reflektieren) ansprechen. Der Bezug zum Bildungsplan von 1994 und 2004 unterstreicht die curriculare Relevanz der Stunde.
Schlüsselwörter
Johannes-Passion, J.S. Bach, Affektenlehre, musikalisch-rhetorische Figuren, Anabasis, Katabasis, szenische Interpretation, Barockmusik, Musikanalyse, emotionale Ausdrucksmittel, Wort-Ton-Verhältnis.
Häufig gestellte Fragen zum Unterrichtsentwurf: Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion
Was ist der Fokus des Unterrichtsentwurfs?
Der Unterrichtsentwurf konzentriert sich darauf, Schülern der Klasse 11b Affektdarstellungen und musikalisch-rhetorische Figuren in Bachs Johannes-Passion näherzubringen. Die Schüler sollen diese Elemente szenisch interpretieren und zur Musikanalyse verwenden. Der Schwerpunkt liegt auf einem emotionalen Zugang zur Musik, der auch ohne umfassende musiktheoretische Kenntnisse möglich ist.
Welche Themen werden behandelt?
Die zentralen Themen sind Affektdarstellung in der Barockmusik, musikalisch-rhetorische Figuren (wie Anabasis und Katabasis), szenische Interpretation musikalischer Ausdrucksmittel, die Verbindung von Text und Musik in der Johannes-Passion und die Anwendung musiktheoretischer Begriffe in der Analyse.
Wie ist der Unterrichtsentwurf strukturiert?
Der Entwurf beinhaltet eine Bedingungsanalyse (Beschreibung der Lerngruppe), die Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit "Die Stilepoche des Barock", eine Sachanalyse (Fokus auf die Johannes-Passion, Affektenlehre und musikalisch-rhetorische Figuren), eine didaktische und methodische Analyse (Rechtfertigung der szenischen Interpretation), die Definition der Lernziele und eine Zusammenfassung der Schlüsselbegriffe.
Welche Methode wird im Unterricht eingesetzt?
Die Hauptmethode ist die szenische Interpretation. Diese Methode wurde aufgrund der heterogenen Vorkenntnisse der Schüler gewählt, da sie alle Schüler aktiv einbindet und einen emotionalen Zugang zur Musik ermöglicht.
Welche Lernziele werden verfolgt?
Die Lernziele umfassen das Kennenlernen von Affektdarstellungen und musikalisch-rhetorischen Figuren, die Fähigkeit zur szenischen Interpretation, die Entwicklung kommunikativer und sozialer Fähigkeiten, die Anwendung musiktheoretischer Fachbegriffe und die Berücksichtigung aller drei Kompetenzbereiche des Bildungsplans (Gestalten, Hören/Verstehen, Reflektieren).
Wie wird der Bezug zum Bildungsplan hergestellt?
Der Bezug zum Bildungsplan (von 1994 und 2004) wird hergestellt, indem die Lernziele und methodischen Ansätze an die curricularen Vorgaben angepasst werden.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Schlüsselbegriffe sind Johannes-Passion, J.S. Bach, Affektenlehre, musikalisch-rhetorische Figuren (Anabasis, Katabasis), szenische Interpretation, Barockmusik, Musikanalyse, emotionale Ausdrucksmittel und Wort-Ton-Verhältnis.
Wie ist die Stunde in die Unterrichtseinheit eingeordnet?
Die Stunde folgt auf Einheiten zum gesellschaftlichen und politischen Kontext des Barock und zum Vanitas-Motiv in der Johannes-Passion. Sie bereitet auf Stunden über Oratoriumsformen und das Fuge-Prinzip vor.
Was wird in der Sachanalyse behandelt?
Die Sachanalyse fokussiert sich auf die Johannes-Passion, ihren Bezug zum Johannes-Evangelium, die Darstellung von Affekten durch musikalische Mittel, die Affektenlehre des Barock und die Erklärung der verwendeten musikalisch-rhetorischen Figuren.
Was beinhaltet die didaktisch-methodische Analyse?
Die didaktisch-methodische Analyse begründet die Wahl der szenischen Interpretation als Unterrichtsmethode, beschreibt den Stundenablauf (Sensibilisierung, Erarbeitung, Gruppenarbeit, Präsentation und Analyse) und zeigt auf, warum diese Methode für die heterogene Lerngruppe besonders geeignet ist.
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- Thomas Grasse (Author), 2009, Unterrichtsstunde: Affekte und musikalisch-rhetorische Figuren, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/132113