Das Drama Andorra ist ein exemplarisches Modell für das von Vorurteilen geleitete Handeln und verbindet dies mit der Frage nach der Identität des Menschen. Für Schüler/Schülerinnen der Klassenstufe 9 sind die Frage nach der Identität und das Erkennen anderer Identitäten aktuelle und lebensnahe Themen.
Die Schüler/Schülerinnen erkennen und reflektieren Positionen von
Konfliktträgern. Sie verstehen wodurch Konflikte zustande kommen können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Beschreibung der Lerngruppe
- 2. Sachanalyse
- Inhalt
- Sprache und Struktur
- Themen
- Kontext und Rezeption
- Autor
- 3. Didaktische Analyse
- Legitimation
- Bedingungsanalyse
- Schülerorientierung (Lernvoraussetzungen)
- Lernzielanalyse
- Können und Anwenden
- Produktives Gestalten
- Wertorientierung
- 4. Methodische Analyse
- 5. Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Unterrichtsentwurf zielt auf das Verständnis und die Reflexion der Konflikte im vierten und fünften Bild von Max Frischs "Andorra" ab. Die Schüler sollen durch szenische und gestaltende Interpretation die Konflikte um Andri erfassen und die Positionen der beteiligten Figuren analysieren.
- Konflikte und deren Ursachen in "Andorra"
- Identität und Vorurteile in einer Gesellschaft
- Szenische und gestaltende Interpretation als Lernmethoden
- Analyse der Figuren und ihrer Beziehungen
- Die Rolle von Vorurteilen (Antisemitismus) im Drama
Zusammenfassung der Kapitel
1. Beschreibung der Lerngruppe: Dieser Abschnitt beschreibt die Klasse 9a als eine homogene Gruppe mit guter Klassengemeinschaft und positiver Lernbereitschaft. Lediglich einige zurückhaltende Schüler und eine besonders leistungsstarke Schülerin heben sich ab. Das Schüler-Lehrer-Verhältnis wird als positiv beschrieben.
2. Sachanalyse: Die Sachanalyse untersucht Inhalt, Sprache, Struktur, Themen und Kontext von Max Frischs "Andorra", insbesondere die vierten und fünften Bilder. Der Inhalt konzentriert sich auf die zentralen Konflikte: Andris angebliches Judentum und den Inzest-Konflikt. Die Analyse beleuchtet die unterschiedlichen Positionen der Figuren (Doktor, Andri, Mutter, Lehrer, Barblin) und die direkte, realistische Sprache des Dramas. Die Themen Vorurteile und Identität werden hervorgehoben, ebenso der Kontext des Stücks und seine Rezeption. Der Abschnitt enthält auch biografische Informationen über Max Frisch.
3. Didaktische Analyse: Dieser Teil rechtfertigt die Auswahl von "Andorra" für den Unterricht aufgrund seiner Relevanz für die Schüler: die Fragen nach Identität und das Erkennen anderer Identitäten sind aktuell und lebensnah. Die Analyse der Lernvoraussetzungen der Schüler und die Definition der Lernziele (Können und Anwenden, produktives Gestalten, Wertorientierung) werden dargelegt. Die Schüler sollen in die Lage versetzt werden, sich in die Figuren hineinzuversetzen und deren Perspektiven zu verstehen und zu reflektieren.
4. Methodische Analyse: Die methodische Analyse beschreibt den Ablauf der Unterrichtsstunde. Es wird ein szenisches Verfahren ("Emotionales Feld") verwendet, um die Schüler in die Konflikte hineinzuführen und sie zur Identifikation mit den Figuren anzuregen. Die Schüler sollen ihre Rollen annehmen und in einem inneren Monolog ihre Gedanken und Gefühle schriftlich formulieren. Die Stunde gipfelt in einer Diskussion der Schülerbeiträge, wobei der Textbezug und stilistische Kriterien bewertet werden. Die zentralen Konflikte des Stücks (Andris angebliches Judentum und der Inzest-Konflikt) werden am Ende der Stunde zusammengefasst.
5. Einordnung der Stunde in die Unterrichtseinheit: Die Stunde wird als fünfte Stunde innerhalb der Unterrichtseinheit "Max Frisch - Andorra" eingeordnet. Vorherige Stunden behandelten die Figuren, die Liebesgeschichte und eine kritische Betrachtung der Andorraner. Künftige Stunden werden sich mit Andris Identitätsproblematik, dem Schluss des Stücks und der Schuld der Andorraner befassen.
Schlüsselwörter
Andorra, Max Frisch, Drama, Konflikt, Identität, Vorurteile, Antisemitismus, szenische Interpretation, gestaltende Interpretation, innerer Monolog, Identifikation, Schülerorientierung, Didaktik, Methodische Analyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu dem Unterrichtsentwurf "Max Frisch - Andorra"
Was ist der Gegenstand dieses Unterrichtsentwurfs?
Der Unterrichtsentwurf konzentriert sich auf die Analyse der Konflikte im vierten und fünften Bild von Max Frischs Drama "Andorra". Die Schüler sollen durch szenische und gestaltende Interpretation die Konflikte um Andri erfassen und die Positionen der beteiligten Figuren analysieren. Schwerpunkte sind die Themen Identität, Vorurteile (insbesondere Antisemitismus) und die Auseinandersetzung mit den Figuren und ihren Beziehungen.
Welche Lerngruppe wird im Entwurf beschrieben?
Beschrieben wird eine homogene Klasse 9a mit guter Klassengemeinschaft und positiver Lernbereitschaft. Es gibt einige zurückhaltende Schüler und eine besonders leistungsstarke Schülerin. Das Verhältnis zwischen Schülern und Lehrer wird als positiv dargestellt.
Welche Themen werden in der Sachanalyse behandelt?
Die Sachanalyse untersucht den Inhalt, die Sprache, die Struktur, die Themen und den Kontext von Max Frischs "Andorra", speziell die Bilder vier und fünf. Im Fokus stehen die zentralen Konflikte (Andris angebliches Judentum und der Inzest-Konflikt), die verschiedenen Positionen der Figuren (Doktor, Andri, Mutter, Lehrer, Barblin), die direkte Sprache des Dramas und die Themen Vorurteile und Identität. Der Kontext des Stücks und seine Rezeption, sowie biografische Informationen über Max Frisch werden ebenfalls einbezogen.
Wie wird die didaktische Analyse des Unterrichts gestaltet?
Die didaktische Analyse rechtfertigt die Auswahl von "Andorra" aufgrund seiner Relevanz für Schüler: Die Fragen nach Identität und das Erkennen anderer Identitäten sind aktuell und lebensnah. Die Analyse der Lernvoraussetzungen und die Definition der Lernziele (Können und Anwenden, produktives Gestalten, Wertorientierung) werden dargelegt. Die Schüler sollen sich in die Figuren hineinversetzen und deren Perspektiven verstehen und reflektieren können.
Welche Methoden werden im Unterricht eingesetzt?
Es wird ein szenisches Verfahren ("Emotionales Feld") eingesetzt, um die Schüler in die Konflikte einzuführen und die Identifikation mit den Figuren anzuregen. Die Schüler übernehmen Rollen und formulieren in einem inneren Monolog ihre Gedanken und Gefühle schriftlich. Die Stunde endet mit einer Diskussion der Schülerbeiträge unter Berücksichtigung von Textbezug und stilistischen Kriterien. Die zentralen Konflikte werden am Ende zusammengefasst.
Wie ist die Stunde in die Unterrichtseinheit eingeordnet?
Die Stunde ist die fünfte in der Unterrichtseinheit "Max Frisch - Andorra". Vorherige Stunden behandelten die Figuren, die Liebesgeschichte und eine kritische Betrachtung der Andorraner. Künftige Stunden befassen sich mit Andris Identitätsproblematik, dem Schluss des Stücks und der Schuld der Andorraner.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Unterrichtsentwurf?
Schlüsselwörter sind: Andorra, Max Frisch, Drama, Konflikt, Identität, Vorurteile, Antisemitismus, szenische Interpretation, gestaltende Interpretation, innerer Monolog, Identifikation, Schülerorientierung, Didaktik, Methodische Analyse.
Welche Lernziele werden verfolgt?
Die Lernziele umfassen das Verstehen und die Reflexion der Konflikte in "Andorra", die Analyse der Figurenpositionen, die Anwendung szenischer und gestaltender Interpretationsmethoden, die Entwicklung von Empathie und die kritische Auseinandersetzung mit den Themen Identität und Vorurteile.
- Arbeit zitieren
- Thomas Grasse (Autor:in), 2009, Unterrichtsstunde: Max Frisch - Andorra, Viertes/Fünftes Bild: Konflikte um Andri, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/132112