Konzentration und Wachstum der Unternehmen sind charakteristische Merkmale der wirtschaftlichen Entwicklung in den letzten Jahrzehnten. Der ständig steigende Globalisierungsdruck zwingt die Unternehmen zur Suche nach neuen Märkten sowie nach neuen, effizienteren Organisationsformen. Eine Vielzahl von deutschen Unternehmen ist seit Jahren mit eigenen Niederlassungen im Ausland präsent, Tendenz steigend. So haben sich deutsche Direktinvestitionen ins Ausland von ca. 62 Milliarden DM im Jahr 1980 auf ca. 784,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 immens erhöht. Der Wettbewerbsdruck in den Märkten zwingt die Unternehmen des Weiteren zur Suche nach Kosteneinsparungspotentialen. Die zunehmende Ausrichtung der Unternehmen auf die Kapitalmärkte und der Trend zur wertorientierten Unternehmenssteuerung machen die Konzernsteuerquote (KSQ) zu einer bedeutenden Kennzahl. Nicht selten werden von Topmanagern und deren Beratern die gewinnabhängigen Steuern als eine vielversprechende Möglichkeit zur Kostensenkung und zur Verbesserung der KSQ angesehen. Dass die Unternehmen, oft auch aus wirtschaftlichen Gründen, die zwischen Ländern bestehenden Steuerbelastungsunterschiede durch die Gestaltung von grenzüberschreitenden Geschäftsbeziehungen auszunutzen versuchen, ist nicht neu. Jedoch bestätigen mehrere Studien eine rasche Steigerung von Gestaltungsaktivitäten dieser Art in den letzten zehn Jahren. Dabei nehmen die Gewinnverlagerungen mit Hilfe von Verrechnungspreisen eine zentrale Stelle. Studienergebnisse sowie die in die Schlagzeilen geratenen Auseinandersetzungsfälle der Finanzverwaltungen mit Konzernen wie GlaxoSmithKline, DHL, Xilinx veranlassten die Regierungen mehrerer Länder zur Verschärfung der gesetzlichen Regelungen zur Verrechnungspreisbildung. Diesem Trend folgt auch der deutsche Gesetzgeber. So wurden mit dem Unternehmensteuerreformgesetz 2008 (UntStRefG) wesentliche Änderungen im Hinblick auf die Ermittlung und Dokumentation internationaler Verrechnungspreise vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Anhangverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Ausgangssituation
- 1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise
- 2 Grundsätze der internationalen Steuerplanung
- 2.1 Begriff, Ziele und Aufgaben der internationalen Steuerplanung
- 2.2 Motivation für internationale Steuerplanung
- 2.3 Stellenwert und Grenzen der internationalen Steuerplanung
- 2.4 Vorstellung der Werkzeuge der internationalen Steuerplanung
- 2.4.1 Instrumente zur Gestaltung der Steuerbelastung
- 2.4.2 Methoden zur Quantifizierung der Steuerbelastung
- 2.4.3 Risikoberücksichtigung und Instrumente zur Auswahl einer Handlungsalternative
- 3 Grundsätzliche Überlegungen zum Einsatz der Verrechnungspreise als Steuerplanungsinstrument
- 3.1 Definition und Anwendungsbereiche von Verrechnungspreisen
- 3.2 Verrechnungspreise als Instrument der Steuerplanung und der betriebswirtschaftlichen Steuerung
- 3.3 Betriebswirtschaftliche und steuerliche Rahmenbedingungen der Verrechnungspreisgestaltung
- 3.3.1 Betriebswirtschaftliche Gestaltungsalternativen
- 3.3.2 Steuerliche Schranken der betriebswirtschaftlichen Gestaltungsmöglichkeiten
- 3.3.2.1 Fremdvergleichsgrundsatz und Methoden zu seiner Konkretisierung
- 3.3.2.2 Umlagen
- 3.3.2.3 Dokumentationspflichten
- 3.3.2.4 Konsequenzen der steuerlichen Nichtanerkennung von Verrechnungspreisen
- 3.4 Gestaltung der Verrechnungspreispolitik im Unternehmen
- 3.4.1 Überlegungen zur Entwicklung eines Verrechnungspreissystems
- 3.4.2 Überlegungen zur taktischen Verrechnungspreispolitik
- 4 Ausgewählte Problembereiche der Verrechnungspreisgestaltung
- 4.1 Gewinnverlagerungen durch Verrechnungspreisgestaltungen
- 4.2 Überlegungen zu steuerlichen Verrechnungspreisstrategien
- 4.2.1 Lieferungen von Gütern und Waren
- 4.2.2 Dienstleistungen
- 4.2.3 Finanzierungsleistungen
- 4.2.4 Immaterielle Wirtschaftsgüter
- 4.3 Vermeidung von Verrechnungspreiskonflikten
- 5 Schlussbetrachtung und Ausblick
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der internationalen Steuerplanung unter besonderer Berücksichtigung der Verrechnungspreise. Ziel ist es, die Funktionsweise von Verrechnungspreisen als Steuerplanungsinstrument zu erläutern und deren Einsatzmöglichkeiten in der Praxis zu analysieren. Dabei werden sowohl die betriebswirtschaftlichen als auch die steuerlichen Aspekte der Verrechnungspreisgestaltung beleuchtet.
- Grundsätze der internationalen Steuerplanung
- Definition und Anwendungsbereiche von Verrechnungspreisen
- Betriebswirtschaftliche und steuerliche Rahmenbedingungen der Verrechnungspreisgestaltung
- Gestaltung der Verrechnungspreispolitik im Unternehmen
- Ausgewählte Problembereiche der Verrechnungspreisgestaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der internationalen Steuerplanung ein und erläutert die Ausgangssituation sowie die Zielsetzung und Vorgehensweise der Arbeit. Kapitel 2 befasst sich mit den Grundsätzen der internationalen Steuerplanung. Es werden die Ziele und Aufgaben der internationalen Steuerplanung definiert, die Motivation für internationale Steuerplanung erläutert und der Stellenwert und die Grenzen der internationalen Steuerplanung dargestellt. Zudem werden die Werkzeuge der internationalen Steuerplanung vorgestellt, darunter Instrumente zur Gestaltung der Steuerbelastung, Methoden zur Quantifizierung der Steuerbelastung und Risikoberücksichtigung.
Kapitel 3 widmet sich den Verrechnungspreisen als Steuerplanungsinstrument. Es werden die Definition und Anwendungsbereiche von Verrechnungspreisen erläutert, sowie deren Einsatzmöglichkeiten in der Steuerplanung und der betriebswirtschaftlichen Steuerung. Die betriebswirtschaftlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen der Verrechnungspreisgestaltung werden ebenfalls beleuchtet, wobei die betriebswirtschaftlichen Gestaltungsalternativen und die steuerlichen Schranken der Gestaltungsmöglichkeiten im Detail betrachtet werden. Der Fremdvergleichsgrundsatz und die Methoden zu seiner Konkretisierung, Umlagen, Dokumentationspflichten und die Konsequenzen der steuerlichen Nichtanerkennung von Verrechnungspreisen werden ebenfalls behandelt. Abschließend werden Überlegungen zur Entwicklung eines Verrechnungspreissystems und zur taktischen Verrechnungspreispolitik angestellt.
Kapitel 4 befasst sich mit ausgewählten Problembereichen der Verrechnungspreisgestaltung. Es werden Gewinnverlagerungen durch Verrechnungspreisgestaltungen analysiert und Überlegungen zu steuerlichen Verrechnungspreisstrategien angestellt. Die Kapitel behandelt die Verrechnungspreisgestaltung bei Lieferungen von Gütern und Waren, Dienstleistungen, Finanzierungsleistungen und immateriellen Wirtschaftsgütern. Abschließend werden Möglichkeiten zur Vermeidung von Verrechnungspreiskonflikten aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die internationale Steuerplanung, Verrechnungspreise, Steuerbelastung, betriebswirtschaftliche Steuerung, Fremdvergleichsgrundsatz, Gewinnverlagerung, Dokumentationspflichten und Verrechnungspreiskonflikte. Die Arbeit analysiert die Funktionsweise von Verrechnungspreisen als Steuerplanungsinstrument und beleuchtet deren Einsatzmöglichkeiten in der Praxis, wobei sowohl die betriebswirtschaftlichen als auch die steuerlichen Aspekte der Verrechnungspreisgestaltung im Vordergrund stehen.
- Quote paper
- Janna Schmidt (Author), 2008, Internationale Steuerplanung mit Verrechnungspreisen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/131877