„Jedes Jahr ist ein Influenzajahr - sowohl auf der nördlichen als auch auf der südlichen Halbkugel der Erde.“ So sagen es Georg Vogel und Werner Lange, Ärzte und Autoren von Ratgebern, die sich mit der Influenza auseinandersetzen. Sie sehen in der Influenza die am häufigsten unterschätzte Infektionskrankheit, die auch heute noch zu den als weltweit unausrottbaren Krankheiten gezählt wird.
Trotz der jahrhundertelangen Bekanntheit der Influenza rückte sie erst Anfang des 20. Jh. in den Mittelpunkt des medizinischen Interesses. Grund dafür war zweifelsfrei die verheerende Pandemie, die 1918 ihren Anfang nahm. Ihr geographischer Ursprung ist bis heute unklar. Weltweit starben zwischen 20 und 50 Millionen Menschen an einer Krankheit, die der Influenza so ähnlich schien, deren Krankheitsbild aber von einer vorher nie da gewesenen Heftigkeit charakterisiert war.
Diese Arbeit beschäftigt sich zunächst mit der Darstellung der Influenza als Infektionskrankheit. Anfangs wird die Virologie der Influenza und ihre Besonderheit zur Mutation erklärt. Daran anschließend der Weg der Übertragung und die Infektion der Zelle. Es folgt die Darstellung des Krankheitsbildes, sowie die Erläuterung der heutigen Therapiemöglichkeiten. Vor diesem Hintergrund wird das Krankheitsbild der Influenzapandemie von 1918/19 aufgezeigt und analysiert. Nach einem kurzen Blick auf die besonderen Merkmale, wird das Krankheitsbild mit Hilfe zeitgenössischer Quellen dargestellt. Insbesondere die Komplikationen, die mit der damaligen Influenzapandemie einhergingen, sind hier von Interesse. Erläutert werden auch Maßnahmen und Möglichkeiten,
die in der Therapie zur Verfügung standen und zum Einsatz kamen. Mit Hilfe der Darstellung der Unterschiede in den Krankheitsbildern, wie wir sie heute kennen und wie es sich 1918/19 zugetragen hat, soll anschließend die Aggressivität des damals wütenden Virus deutlich gemacht werden.
Die Ohnmacht angesichts der getätigten Erklärungen, den Erreger dieser Krankheit zu bestimmen, soll in das letzte zu behandelnde Thema einführen: die Geschichte des Versuches, den Virus von 1918/19 über Jahrzehnte lang aufzuspüren, zu erforschen und vor allem zu entschlüsseln. Die ersten Versuche, Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts, blieben erfolglos. Es mussten erst viele Jahre vergehen, bis auch die Technik und die molekularpathologischen Verfahren ihren Fortschritt machen konnten, um den Erreger zu dekodieren.
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Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Influenza als Infektionskrankheit
- Virologie
- Infektion und Übertragung
- Krankheitsbild
- Komplikationen
- Therapie
- Die Influenza von 1918/19
- Besondere Merkmale
- Krankheitsbild
- Komplikationen
- Therapie - Maßnahmen und Möglichkeiten
- Vergleich
- Die Viruserforschung im 20. Jh. und die Suche nach dem Grippevirus von 1918
- Die Entdeckung und Erforschung der Viren
- Die verzweifelte Suche nach dem Erreger der Influenza um 1918
- Die verzweifelte Suche nach dem Erreger der Influenza von 1918 ab 1950
- Schlussbetrachtung
- Literaturverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der „Spanischen Grippe“ von 1918/19 und ihrer Bedeutung für die Entwicklung der Virologie. Sie analysiert das Krankheitsbild der Pandemie im Vergleich zur heutigen Influenza und beleuchtet die Schwierigkeiten, die mit der Identifizierung des Erregers verbunden waren.
- Die Influenza als Infektionskrankheit: Virologie, Infektion, Krankheitsbild, Komplikationen und Therapie
- Die „Spanische Grippe“ von 1918/19: Besondere Merkmale, Krankheitsbild, Komplikationen und Therapie
- Vergleich des Krankheitsbildes der „Spanischen Grippe“ mit der heutigen Influenza
- Die Geschichte der Viruserforschung im 20. Jahrhundert und die Suche nach dem Grippevirus von 1918
- Die Bedeutung der „Spanischen Grippe“ für die Entwicklung der Virologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Bedeutung der „Spanischen Grippe“ für die Entwicklung der Virologie. Sie stellt die Forschungsfrage und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Das zweite Kapitel behandelt die Influenza als Infektionskrankheit. Es werden die Virologie, die Infektion und Übertragung, das Krankheitsbild, die Komplikationen und die Therapie der Influenza erläutert.
Das dritte Kapitel widmet sich der „Spanischen Grippe“ von 1918/19. Es werden die besonderen Merkmale, das Krankheitsbild, die Komplikationen und die Therapie der Pandemie dargestellt.
Das vierte Kapitel vergleicht das Krankheitsbild der „Spanischen Grippe“ mit der heutigen Influenza und zeigt die Unterschiede in der Aggressivität des Virus auf.
Das fünfte Kapitel befasst sich mit der Geschichte der Viruserforschung im 20. Jahrhundert und der Suche nach dem Grippevirus von 1918. Es werden die ersten Versuche, den Erreger zu identifizieren, sowie die Fortschritte in der molekularpathologischen Forschung dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die „Spanische Grippe“ von 1918/19, die Influenza als Infektionskrankheit, die Virologie, die Geschichte der Viruserforschung, das Krankheitsbild der Pandemie, die Komplikationen, die Therapie und die Bedeutung der Pandemie für die Entwicklung der Virologie.
- Quote paper
- Lotta Schmachtenberg (Author), 2009, Das Krankheitsbild der "Spanischen Grippe" von 1918/19 als Motivation für die Entwicklung der Virologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/131347