Kritische Analyse und Vergleich vom Roman und der Netflixadaption aus 2018. Southern Gothic ist ein Subgenre der Gothic Literature, das in der amerikanischen Tradition exklusiv vertreten ist. Die Hauptthemen solcher literarischen Werke waren meist eine Mischung aus dem Supernatürlichen, Isolation und Erzeugung von Angst durch Stille. Die meisten dieser Fiktionen, die ihren Ursprung etwa im 18. Jahrhundert fanden, waren Geistergeschichten. Shirley Jackson war eine dieser Autorinnen, die solche Geistergeschichten verwendete, um soziale und häusliche Probleme auszudrücken, für die es keinen Raum im öffentlichen Diskurs gab.
"The Haunting of Hill House" markiert den fünften Teil in einer Reihe von sechs Gothic-Romanen und vielen Kurzgeschichten von Shirley Jackson. Seit seiner Veröffentlichung hat der Roman zahlreiche Neuinterpretationen in Film und Fernsehen erfahren. Die erste davon erschien im Jahre 1963 mit dem Titel The Haunting von Robert Wise. Die zweite Verfilmung Jan de Bonts von 1999 versteht sich lediglich als Remake der ersten Verfilmung und nicht als eigenes Aufgreifen des literarischen Stoffes. Die neueste Adaption ist die Miniserie für Netflix von Mike Flanagan von 2018 mit dem gleichnamigen Titel "The Haunting of Hill House". Das Besondere an der Serie ist die Verarbeitung des Stoffes. Obwohl die Serie den gleichen Titel trägt wie der Roman, so haben sie hinsichtlich Narration und Charaktere wenig gemeinsam.
Shirley Jacksons Romane haben in der Literaturforschung über die Jahre viel Aufmerksamkeit genossen. Von psychologischen Charakter- und Schauplatzanalysen, Genderfragen und sozialen Milieus, bis hin zu Kritiken von politischer und häuslicher Unterdrückung wurden ihre Fiktionen aus verschiedensten Blickwinkeln analysiert. Es ist daher ein wichtiges Anliegen dieser Arbeit, die neueste Interpretation ihres Werkes unter sorgfältig ausgesuchten Gesichtspunkten mit dem Roman zu vergleichen.
Das Haus als eines der Kernmotive beider Erzählungen wird dabei im Fokus der Arbeit stehen, da es aufgrund seiner Facetten sich nicht nur in seiner Natur als das Böse manifestiert, sondern auch Ausdruck persönlicher Identitätsbildung und mütterlicher Nähe ist. Die Forschungsergebnisse von Ljubica Matek werden dabei als Grundlage dienen und bei der Analyse der Motive und Themen exemplarisch herangezogen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Das Haus als Manifestation des Bösen
- Hill House als "haunted house"
- Die Architektur des Unheimlichen
- Manifestation des Bösen durch Raum und Zeit
- Manifestation in der Identität
- Manifestation ohne räumliche Grenzen
- Der Mutterbauch im Roten Raum
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit vergleicht Shirley Jacksons Roman "The Haunting of Hill House" mit dessen neuerer Netflix-Adaption. Der Fokus liegt auf der Darstellung des Hauses als zentrales Motiv, das sich als Manifestation des Bösen, aber auch als Ausdruck persönlicher Identitätsbildung und mütterlicher Nähe präsentiert. Die Analyse stützt sich auf die Forschungsergebnisse von Ljubica Matek.
- Das Haus als Metapher für soziale und häusliche Unterdrückung
- Die Architektur des Unheimlichen als Ausdruck des Bösen
- Die Rolle der Identität und des Mutterbildes im Roman und der Adaption
- Vergleich der narrativen und charakterlichen Unterschiede zwischen Roman und Serie
- Analyse des "Haunted House"-Genres im Kontext des Southern Gothic
Zusammenfassung der Kapitel
Einführung: Die Einführung stellt Shirley Jackson und ihren Roman "The Haunting of Hill House" im Kontext des Southern Gothic vor. Sie beschreibt die verschiedenen Adaptionen des Romans (1963, 1999, 2018) und hebt die Bedeutung der literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Jacksons Werk hervor. Der Fokus der Arbeit liegt auf dem Vergleich des Romans mit der Netflix-Adaption, wobei das Haus als zentrales Motiv betrachtet wird, das sich als Manifestation des Bösen, aber auch als Ausdruck persönlicher Identitätsbildung und mütterlicher Nähe präsentiert. Die Arbeit nutzt die Forschungsergebnisse von Ljubica Matek als Grundlage.
Das Haus als Manifestation des Bösen: Dieses Kapitel untersucht Hill House als "haunted house" im Kontext der Gothic-Literatur. Es vergleicht Jacksons Schreibstil mit dem von Autoren wie H.P. Lovecraft und Nathaniel Hawthorne und analysiert die Rolle des Hauses als Metapher für soziale und häusliche Unterdrückung, insbesondere die Unterdrückung von Frauen im Amerika des 20. Jahrhunderts. Der Einfluss der Umgebung auf die Emotionen und Instinkte der Charaktere wird beleuchtet, und die These wird aufgestellt, dass das Haus ein Spiegelbild der inneren Konflikte der Protagonisten ist, die von Einsamkeit, dem Suchen nach Zugehörigkeit und verlorener Identität geprägt sind. Die Analyse bezieht sich auf die Theorien von Dale Bailey.
Schlüsselwörter
The Haunting of Hill House, Shirley Jackson, Southern Gothic, Haunted House, Architektur des Unheimlichen, Identität, Mutterbild, soziale Kritik, Unterdrückung, Literaturvergleich, Film-Adaption, Ljubica Matek.
Häufig gestellte Fragen zu "The Haunting of Hill House": Eine literaturwissenschaftliche Analyse
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert Shirley Jacksons Roman "The Haunting of Hill House" und vergleicht ihn mit der Netflix-Adaption. Der Fokus liegt auf dem Haus als zentrales Motiv, das als Manifestation des Bösen, aber auch als Ausdruck persönlicher Identitätsbildung und mütterlicher Nähe interpretiert wird. Die Analyse stützt sich auf die Forschungsergebnisse von Ljubica Matek und untersucht Themen wie soziale und häusliche Unterdrückung, die Architektur des Unheimlichen und die Rolle der Identität im Kontext des Southern Gothic.
Welche Themen werden in der Analyse behandelt?
Die Analyse behandelt folgende Themen: Das Haus als Metapher für soziale und häusliche Unterdrückung, insbesondere die Unterdrückung von Frauen; die Architektur des Unheimlichen als Ausdruck des Bösen; die Rolle der Identität und des Mutterbildes im Roman und der Adaption; ein Vergleich der narrativen und charakterlichen Unterschiede zwischen Roman und Serie; und eine Analyse des "Haunted House"-Genres im Kontext des Southern Gothic.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst eine Einführung, ein Kapitel über das Haus als Manifestation des Bösen, ein Kapitel über die Manifestation des Bösen durch Raum und Zeit (inklusive der Analyse des "Roten Raumes" als Metapher für den Mutterbauch), und eine Schlussbetrachtung. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse spezifischer Aspekte des Romans und der Serie.
Wie wird das Haus in der Analyse dargestellt?
Das Haus wird als zentrales Motiv betrachtet, das mehrschichtig interpretiert wird. Es dient als Manifestation des Bösen, spiegelt aber gleichzeitig die inneren Konflikte der Protagonisten wider, die von Einsamkeit, dem Suchen nach Zugehörigkeit und verlorener Identität geprägt sind. Das Haus wird auch als Metapher für soziale und häusliche Unterdrückung, insbesondere die Unterdrückung von Frauen, interpretiert.
Welche Autoren und Theorien werden in der Analyse verwendet?
Die Analyse bezieht sich auf die Forschungsergebnisse von Ljubica Matek und die Theorien von Dale Bailey. Der Schreibstil von Shirley Jackson wird mit dem von Autoren wie H.P. Lovecraft und Nathaniel Hawthorne verglichen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: The Haunting of Hill House, Shirley Jackson, Southern Gothic, Haunted House, Architektur des Unheimlichen, Identität, Mutterbild, soziale Kritik, Unterdrückung, Literaturvergleich, Film-Adaption, Ljubica Matek.
Welchen Vergleich zieht die Arbeit?
Die Arbeit vergleicht Shirley Jacksons Roman "The Haunting of Hill House" mit der neueren Netflix-Adaption. Der Vergleich konzentriert sich auf die Darstellung des Hauses als zentrales Motiv und die Analyse der narrativen und charakterlichen Unterschiede zwischen Roman und Serie.
- Quote paper
- Christopher Cerra (Author), 2020, "The Haunting of Hill House" von Shirley Jackson und die Manifestation des Bösen im Roman und in der gleichnamigen Netflixadaption, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1307336