Die gestrige Vorstellung ist ein vortreffliches Ganzes gewesen und ich kann Ihnen nicht genug sagen, wie anständig, würdig und bedeutungsvoll es sich dargestellt hat. Wir dürfen keck jede andere deutsche Bühne herausfordern, eine solche Vorstellung zu geben als die gestrige war. So schrieb Schiller am 15. Juni 1800 glücklich an Heinrich Becker, einen Schauspieler (Burgleigh), zur Uraufführung seiner ,Maria Stuart’ am Weimarer Hoftheater. Die Faszination des Dramas reißt auch über 200 Jahre später nicht ab; längst hat Schillers Trauerspiel den Weg in den Literaturunterricht gefunden und auch im hessischen Zentralabitur 2010 müssen die Schülerinnen und Schüler den Text wieder lesen, analysieren und interpretieren. Doch was macht das Drama für den Deutschunterricht so interessant, welches didaktische Potenzial lässt sich ihm entlocken? Die Beantwortung der Frage soll im Fokus dieser Ausarbeitung stehen, dabei beschränke ich mich - um den Rahmen dieser Arbeit nicht zu sprengen - auf das Verhältnis der konkurrierenden Königinnen zueinander, sowie ihren Streit (Königinnenstreit) in der Mitte des Dramas. Die folgenden Vorschläge zur Unterrichtseinheit ,Maria Stuart’ sind für eine elfte Jahrgangstufe konzipiert, wobei ich auf einen vorgegebenen Zeitrahmen verzichte, damit eine flexible Anwendung im individuellen Unterricht gewährleistet werden kann. Die im Folgenden skizzierten Unterrichtsvorschläge wurden in didaktisch-methodischer Anlehnung an das Modell des „handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts“ verfasst, darüber hinaus wurde auch auf das Konzept des „Kreativen Schreibens“ Bezug genommen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung und Voraussetzungen
- 2. Vorüberlegungen und Unterrichtsziele
- 3. Einstieg
- 4. Arbeit am Text (syntagmatischer Zugang)
- 5. Arbeit mit dem Text (paradigmatischer Zugang)
- 6. Schlussbetrachtung und Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang 1 Die Royals
- Anhang 2,,Stutenbissig“: Die Begegnung der beiden Königinnen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der didaktischen Einsetzbarkeit von Friedrich Schillers „Maria Stuart“ im Literaturunterricht. Sie bietet Vorschläge und Überlegungen für einen Unterrichtsentwurf, der sich auf das Verhältnis der beiden Königinnen und ihren Streit konzentriert. Die Arbeit zielt darauf ab, das didaktische Potenzial des Dramas aufzuzeigen und konkrete Unterrichtsziele zu formulieren.
- Die Darstellung der Königinnen Maria Stuart und Elisabeth I. und ihre Beziehung zueinander
- Die Analyse des „Königinnenstreits“ als zentrales Element des Dramas
- Die Auseinandersetzung mit der historischen und gesellschaftlichen Situation des 16. Jahrhunderts
- Die Erörterung der Rolle der Frau in der Gesellschaft und die Frage nach der Vereinbarkeit von Frausein und Herrscherin
- Die Anwendung verschiedener didaktisch-methodischer Ansätze im Literaturunterricht
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz von Schillers „Maria Stuart“ für den Literaturunterricht dar und erläutert den Fokus der Arbeit auf das Verhältnis der beiden Königinnen. Sie skizziert die Zielsetzung und den methodischen Ansatz der Arbeit.
Im zweiten Kapitel werden Vorüberlegungen und Unterrichtsziele diskutiert. Es wird argumentiert, dass eine gemeinsame Bearbeitung des Dramas im Unterricht sinnvoll ist, um den Schülerinnen und Schülern den Zugang zu dem Text zu erleichtern. Es werden konkrete Lernziele formuliert, die die Schülerinnen und Schüler am Ende der Unterrichtseinheit erreicht haben sollen.
Das dritte Kapitel befasst sich mit dem Einstieg in die Unterrichtseinheit. Es werden verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, wie die Schülerinnen und Schüler an das Thema herangeführt werden können, um ihre Motivation und Neugier zu wecken.
Das vierte Kapitel widmet sich der Arbeit am Text aus syntagmatischer Perspektive. Es werden verschiedene Methoden vorgestellt, wie die Schülerinnen und Schüler den Text analysieren und interpretieren können, um die Handlung und die Figuren zu verstehen.
Das fünfte Kapitel behandelt die Arbeit mit dem Text aus paradigmatischer Perspektive. Es werden verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, wie die Schülerinnen und Schüler den Text in einen größeren Kontext einordnen können, um die gesellschaftlichen und historischen Hintergründe des Dramas zu verstehen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Friedrich Schillers „Maria Stuart“, das Verhältnis der beiden Königinnen, den „Königinnenstreit“, die Rolle der Frau in der Gesellschaft, die Vereinbarkeit von Frausein und Herrscherin, die historische und gesellschaftliche Situation des 16. Jahrhunderts, didaktische Methoden und Unterrichtsziele im Literaturunterricht.
- Quote paper
- Daniel Loch (Author), 2009, Essay: Friedrich Schillers ‚Maria Stuart’ im Literaturunterricht, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/130416