Schon seit den frühesten Anfängen der Kultur des Menschen spielen auch Tiere in der Kunst eine große Rolle. Beginnend bei den steinzeitlichen Höhlenmalereien, wie z. B. in der Grotte Chauvet in Vallon Pont d’Arc/Südfrankreich, die ca. 31500 Jahre alt sind, bedienten sich auch die alten Ägypter der Darstellung von Tieren in ihren Hieroglyphen, um sich auszudrücken.
Weiterhin waren Tiere auch noch im Spätmittelalter, der Renaissance, bis hin zum Expressionismus und weit darüber hinaus beliebte Darstellungsobjekte. Beispiele hierfür sind das „Rhinocerus“ von Albrecht Dürer aus dem Jahre 1515 und „Kühe – rot, grün, gelb“ von Franz Marc aus dem Jahre 1912.
Die folgende Referatausarbeitung beschäftigt sich mit einigen der jüngsten Beispiele von Tieren in der Kunst, sowohl mit dem Tier als Kunstobjekt der Moderne und Postmoderne in abgebildeter Form, als auch mit der Kunst mit dem lebenden Tier an sich.
Zu Beginn der Arbeit sollen zusammenfassend einige Merkmale der Moderne und Postmoderne erläutert werden, um das weitere Verstehen zu erleichtern.
Daraufhin wird anhand des Textes „The Postmodern Animal“ von Steve Baker konkret auf drei zeitgenössische Künstler, ihre Ansätze und Werke eingegangen.
Schließlich wird sich mit dem Gedanken beschäftigt, inwieweit es u.a. zu Widersprüchen innerhalb mancher Kunstwerke kommen könnte.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Moderne und Postmoderne
- 2.1 Moderne Kunst
- 2.2 Postmoderne Kunst
- 3. Steve Baker: „The Postmodern Animal“
- 3.1 Der Künstler Mark Dion
- 3.2 Das Künstlerduo „Olly&Suzi“
- 3.3 Die Künstler und der Wahrheitsbegriff
- 3.4 Das lebende Tier in der Postmoderne
- 3.5 Das moderne Tier
- 4. Fazit und Schlussgedanke
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Tieren in der modernen und postmodernen Kunst. Das Hauptziel ist es, anhand des Textes "The Postmodern Animal" von Steve Baker verschiedene künstlerische Ansätze und deren Auseinandersetzung mit dem Verhältnis Mensch-Tier zu beleuchten. Die Arbeit konzentriert sich dabei auf ausgewählte Künstler und deren Werke.
- Moderne und Postmoderne Kunsttheorien
- Die Darstellung von Tieren als Kunstobjekt
- Der Wahrheitsbegriff in der Kunst im Kontext von Mensch und Tier
- Kritisches Hinterfragen von Mensch-Tier-Hierarchien
- Ökologische Belange in der zeitgenössischen Kunst
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Darstellung von Tieren in der Kunst ein, beginnend mit prähistorischen Höhlenmalereien bis hin zu modernen und postmodernen Kunstformen. Sie skizziert den Fokus der Arbeit auf ausgewählte zeitgenössische Künstler und deren Auseinandersetzung mit dem Tier als Kunstobjekt und dem lebenden Tier in der Kunst. Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und gibt einen kurzen Überblick über die Struktur und den methodischen Ansatz. Der historische Rückblick dient dazu, die Kontinuität und den Wandel in der Darstellung von Tieren in der Kunst zu verdeutlichen und den Kontext für die Analyse zeitgenössischer Kunstwerke zu schaffen.
2. Moderne und Postmoderne: Dieses Kapitel beleuchtet die charakteristischen Merkmale der Moderne und Postmoderne, insbesondere in Bezug auf Kunst und deren Wahrnehmung von Realität und Wahrheit. Die Moderne wird als Epoche des „Zeitalters der Ismen“ beschrieben, gekennzeichnet durch den Bruch mit traditionellen ästhetischen Normen und einen Glauben an den Fortschritt. Im Gegensatz dazu steht die Postmoderne, die die Krise der Moderne als Relativierung von Wertmaßstäben und die Unmöglichkeit einer eindeutigen Legitimation von Wahrheit und Gerechtigkeit beschreibt. Das Kapitel betont den Unterschied zwischen der Moderne mit ihrem Fokus auf „Realisierung des Neuen“ und der Postmoderne mit ihrer „Rekombination vorhandener Ideen“. Der Wandel des Wahrheitsbegriffes und die Pluralität der Sichtweisen werden hervorgehoben, um den Kontext für das Verständnis der postmodernen Kunst zu legen. Die Erläuterung des Zusammenhangs von Moderne und Postmoderne mittels einer Aussage von Lyotard unterstreicht die komplexe und fließende Beziehung zwischen diesen beiden Epochen.
2.1 Moderne Kunst: Dieses Kapitel analysiert die Merkmale moderner Kunst, die sich von einer naturalistischen Darstellung der Natur abwendet und stattdessen subjektive Gefühle und Empfindungen zum Inhalt der Kunst macht. Der Fokus liegt auf der Abkehr von der Wiedergabe der sichtbaren Welt hin zu abstrakten Künsten. Die Kunst entsteht aus sich heraus und sucht nach neuen Ausdrucksformen jenseits traditioneller Darstellungsweisen. Das Zitat von Paul Klee („Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“) wird verwendet, um die Essenz des modernen künstlerischen Ansatzes zu verdeutlichen.
2.2 Postmoderne Kunst: Dieses Kapitel beleuchtet die Charakteristika der postmodernen Kunst, die die fortschreitende Technologisierung und die zunehmende Dominanz neuer Medien kritisch reflektiert. Im Gegensatz zur Moderne verzichtet die Postmoderne darauf, absolute Wirklichkeiten oder allgemeingültige Wahrheitsbegriffe zu liefern. Die Herausforderung für postmoderne Künstler besteht darin, authentische Werke zu schaffen, ohne in Oberflächlichkeit zu verfallen. Das Kapitel hebt das Anliegen der Postmoderne hervor, ein breiteres Publikum anzusprechen und nicht nur einen elitären Kreis. Es werden die wesentlichen Unterschiede in der künstlerischen Herangehensweise zwischen moderner und postmodernen Kunst hervorgehoben.
3. Steve Baker: „The Postmodern Animal“: Dieses Kapitel präsentiert den Text "The Postmodern Animal" von Steve Baker als zentralen Bezugspunkt der Arbeit. Es wird die Arbeit von Baker und seinen Fokus auf ökologische Belange in der postmodernen Kunst eingeführt. Baker’s Einordnung der Künstler in die Kategorien "animal-endorsing" und "animal-sceptical" wird kurz angerissen, als Grundlage für die anschließende Diskussion der einzelnen Künstler.
3.1 Der Künstler Mark Dion: Dieses Kapitel widmet sich dem Künstler Mark Dion und ordnet dessen Werk, unter Bezugnahme auf Steve Baker, dem "animal-sceptical" Ansatz zu. Dions Arbeit "Taxonomy of Non-Endangered Species" wird als Beispiel für Dions kritische Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen und philosophischen Versuchen, Hierarchien zwischen Mensch und Tier zu etablieren, analysiert. Der Fokus liegt auf der theoretischen Perspektive von Dions Kunst, die durch die Bezeichnung als "ironist theorist" durch Richard Rorty hervorgehoben wird.
Schlüsselwörter
Moderne Kunst, Postmoderne Kunst, Tier in der Kunst, Mensch-Tier-Verhältnis, Ökologie, Wahrheitsbegriff, Steve Baker, Mark Dion, animal-endorsing, animal-sceptical, Installation, Hierarchie.
Steve Baker: „The Postmodern Animal“ - Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Darstellung von Tieren in moderner und postmoderner Kunst, insbesondere im Kontext des Buches „The Postmodern Animal“ von Steve Baker. Sie untersucht verschiedene künstlerische Ansätze und deren Auseinandersetzung mit dem Verhältnis Mensch-Tier anhand ausgewählter Künstler und ihrer Werke.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt moderne und postmoderne Kunsttheorien, die Darstellung von Tieren als Kunstobjekt, den Wahrheitsbegriff in der Kunst im Kontext von Mensch und Tier, ein kritisches Hinterfragen von Mensch-Tier-Hierarchien und ökologische Belange in der zeitgenössischen Kunst.
Welche Künstler werden im Detail betrachtet?
Die Arbeit konzentriert sich auf den Künstler Mark Dion, dessen Werk im Kontext von Steve Bakers Kategorien "animal-endorsing" und "animal-sceptical" analysiert wird. Auch das Künstlerduo „Olly&Suzi“ wird erwähnt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, Kapitel zu Moderne und Postmoderne (mit Unterkapiteln zu moderner und postmoderner Kunst), ein Kapitel zu Steve Bakers „The Postmodern Animal“ mit Analysen einzelner Künstler, und ein Fazit. Sie enthält außerdem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was ist der methodische Ansatz der Arbeit?
Die Arbeit nutzt eine analytische Methode, indem sie ausgewählte Kunstwerke und deren Kontext im Lichte der Theorien der Moderne und Postmoderne sowie der Ausführungen von Steve Baker untersucht. Dabei wird das Verhältnis Mensch-Tier und der Wahrheitsbegriff in der Kunst kritisch hinterfragt.
Welche Rolle spielt Steve Bakers „The Postmodern Animal“?
Das Buch „The Postmodern Animal“ von Steve Baker dient als zentraler Bezugspunkt für die Analyse der ausgewählten Kunstwerke. Bakers Kategorien "animal-endorsing" und "animal-sceptical" helfen, die künstlerischen Ansätze einzuordnen und zu vergleichen.
Wie wird Mark Dion in der Arbeit eingeordnet?
Mark Dions Werk wird, basierend auf Steve Baker, dem "animal-sceptical" Ansatz zugeordnet. Seine Arbeit „Taxonomy of Non-Endangered Species“ wird als Beispiel für seine kritische Auseinandersetzung mit wissenschaftlichen und philosophischen Versuchen, Hierarchien zwischen Mensch und Tier zu etablieren, analysiert.
Welche historischen Zusammenhänge werden hergestellt?
Die Arbeit stellt einen historischen Rückblick von prähistorischen Höhlenmalereien bis zur zeitgenössischen Kunst dar, um die Kontinuität und den Wandel in der Darstellung von Tieren in der Kunst aufzuzeigen und den Kontext für die Analyse zeitgenössischer Kunstwerke zu schaffen.
Was sind die zentralen Unterschiede zwischen moderner und postmoderner Kunst im Kontext der Arbeit?
Die Arbeit hebt den Unterschied zwischen der modernen Kunst mit ihrem Fokus auf „Realisierung des Neuen“ und der postmodernen Kunst mit ihrer „Rekombination vorhandener Ideen“ hervor. Die Moderne wird als Epoche des „Zeitalters der Ismen“ beschrieben, die Postmoderne als eine Epoche, die die Krise der Moderne und die Relativierung von Wertmaßstäben beschreibt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Moderne Kunst, Postmoderne Kunst, Tier in der Kunst, Mensch-Tier-Verhältnis, Ökologie, Wahrheitsbegriff, Steve Baker, Mark Dion, animal-endorsing, animal-sceptical, Installation, Hierarchie.
- Arbeit zitieren
- Sarah Suchy (Autor:in), 2008, Tiere in der Kunst, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/130322