In der folgenden Arbeit sollen die Erkenntnisse von Kerstin Palm bezüglich einer reflexiven Biologiedidaktik analysiert und diskutiert werden. Laut Palm fehlt in den meisten biologischen Themen und ihrer Didaktik die Einarbeitung von Genderaspekten. Dabei steht im Vordergrund, wie eine naturgegebene Zweigeschlechtlichkeit in der biologischen Theoriebildung hervorgebracht und durch welche Mechanismen sie gestützt wird. Weiterhin soll untersucht werden, inwiefern diese unsere Gesellschaft und speziell Kinder beeinflusst. Damit geht die Frage einher, wie sich die anhand von biologischer Theoriebildung hervorgebrachte Vorstellung der naturgegebenen Zweigeschlechtlichkeit auf Geschlechtsstereotype und normative Vorstellungen von Geschlecht auswirkt. Abschließend soll geklärt werden, wie Lehrerende im Biologieunterricht diese, aber auch die soziale Konstruktion von Geschlecht mit Schüler*innen kritisch reflektieren können. Diese Arbeit kann aufgrund des begrenzten Rahmens nicht den Anspruch auf Vollständigkeit bieten, stattdessen geht es lediglich darum, einen fundierten Überblick bezüglich der Thematik darzustellen.
„Die Biologie legt fest, wie Männer und Frauen ticken und dass sie verschieden sind.“(Schutzbach, 2017)
Schon lange wird in Diskussionen über Geschlecht, den damit einhergehenden Möglichkeiten, Einschränkungen und Leistungsunterschieden mit dem Argument der naturgegebenen Zweigeschlechtlichkeit und somit der Biologie argumentiert. Während dies lange Zeit als selbstverständlich hingenommen und reproduziert wurde, lässt sich in den vergangenen Jahrzehnten ein Paradigmenwechsel beobachten. Die biologischen Erklärungen werden kritisch hinterfragt und in neuen Kontext gesetzt.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DIE NATURGEGEBENE ZWEIGESCHLECHTLICHKEIT IN DER BIOLOGISCHEN THEORIE
- WAHRHEITSWERT BIOLOGISCHER THEORIEN
- GESELLSCHAFTLICHE WIRKUNGEN VON BIOLOGISCHEN THEORIEN
- AUSWIRKUNGEN AUF DIE INSTITUTION SCHULE
- REFLEXIVE BIOLOGIEDIDAKTIK
- FAZIT
- QUELLEN
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert und diskutiert die Erkenntnisse von Kerstin Palm bezüglich einer reflexiven Biologiedidaktik. Der Fokus liegt auf der Frage, wie eine naturgegebene Zweigeschlechtlichkeit in der biologischen Theoriebildung hervorgebracht und durch welche Mechanismen sie gestützt wird. Zudem wird untersucht, inwiefern diese Vorstellung unsere Gesellschaft und speziell Kinder beeinflusst. Die Arbeit beleuchtet die Auswirkungen auf Geschlechtsstereotype und normative Vorstellungen von Geschlecht sowie die Möglichkeiten, diese im Biologieunterricht kritisch zu reflektieren.
- Die Konstruktion einer naturgegebenen Zweigeschlechtlichkeit in der biologischen Theorie
- Der Wahrheitswert biologischer Theorien und ihre potenziellen Verzerrungen durch geschlechterideologische Vorannahmen
- Die gesellschaftlichen Wirkungen von biologischen Theorien und ihr Einfluss auf Geschlechtsstereotype
- Die Auswirkungen der Zweigeschlechtlichkeit auf die Institution Schule, insbesondere den Biologieunterricht
- Die Notwendigkeit einer reflexiven Biologiedidaktik, die Genderaspekte integriert und kritisch reflektiert
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt die Problematik der naturgegebenen Zweigeschlechtlichkeit im Kontext von biologischen Theorien vor und erläutert den Forschungsfokus auf die Erkenntnisse von Kerstin Palm.
- Die naturgegebene Zweigeschlechtlichkeit in der biologischen Theorie: Dieses Kapitel untersucht, wie die Vorstellung einer naturgegebenen Zweigeschlechtlichkeit in biologischen Theorien und ihrer Didaktik verankert ist. Es analysiert Beispiele aus der Fachliteratur, die die einseitige Darstellung des männlichen Körpers und die Vernachlässigung des weiblichen Körpers verdeutlichen.
- Wahrheitswert biologischer Theorien: Hier wird kritisch hinterfragt, inwieweit biologische Theorien tatsächlich objektiv und frei von geschlechterideologischen Vorannahmen sind. Es wird deutlich gemacht, dass die Geschlechterforschung die Konstruktion der Zweigeschlechtlichkeit in der Biologie in den Vordergrund stellt und die Notwendigkeit einer kritischen Biologie aufzeigt.
- Gesellschaftliche Wirkungen von biologischen Theorien: Dieses Kapitel beleuchtet die Auswirkungen von biologischen Theorien auf Geschlechtsstereotype und normative Vorstellungen von Geschlecht in der Gesellschaft. Es werden Beispiele aus verschiedenen Forschungsbereichen wie der Gehirnforschung und der Hormonforschung angeführt, die die Konstruktion von Geschlechtsunterschieden durch biologische Theorien verdeutlichen.
Schlüsselwörter
Zweigeschlechtlichkeit, Biologiedidaktik, Genderaspekte, Geschlechterforschung, Geschlechtsstereotype, normative Vorstellungen von Geschlecht, reflexive Biologiedidaktik, soziale Konstruktion von Geschlecht, wissenschaftliche Objektivität.
- Quote paper
- Louisa Eberhard (Author), 2021, Bildung-Geschlecht-Gesellschaft. Konstruktionen von Geschlecht in der Biologie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1302860