Diese Arbeit analysiert, ob Crowdworking ein prekärer Bestandteil des deutschen Arbeitsmarktes ist. Genauer wird herausgearbeitet, ob Crowdworking mit unsicheren Lebenslagen und unzureichenden Absicherungen verbunden werden kann.
Die digitale Plattformarbeit ist eine der facettenreichsten Arbeitsmethoden, die es in der Arbeitswelt 4.0 gibt. Durch einen anderen Umgang mit dem Thema Arbeit eröffnet sich sowohl für Arbeitnehmer, als auch für Arbeitgeber viele neue Möglichkeiten am Arbeitsmarkt, die zuvor undenkbar gewesen wären. Die Flexibilität hat ein so großes Ausmaß angenommen, dass ein fester Arbeitsplatz seine Bedeutung immer weiter verliert. Doch die Flexibilität reicht noch viel weiter. In der Arbeitswelt 4.0 muss man nicht mehr an einen bestimmten Arbeitgeber gebunden sein, um seinen Lebensunterhalt verdienen zu können. Durch das Prinzip des Crowdworking ist es möglich verschiedene Aufträge nach Lust und Laune anzunehmen, ohne dabei direkt an ein bestimmtes Unternehmen gebunden zu sein. Egal ob man sein eigenes Auto als Taxi für Fremde benutzt, wie es bei dem Transportdienst „Uber“ der Fall ist, oder man Produktbeschreibungen für Online-Shops verfasst. Die Möglichkeiten am Crowdworking-Markt an Geld zu kommen sind, obwohl es noch ein Randphänomen ist, riesig. Durch die Macht des Internets ist dieser neuartige Arbeitsmarkt für so gut wie jede Person zugänglich. Dieses Konzept hat aber natürlich auch seine Schattenseiten, welche unter anderem im Folgenden noch genauer beleuchtet werden.
Der Begriff des „Crowdsourcings“ wurde erstmals von Jeff Howe in Wired Magazin 2006 verwendet. Dabei handelt es sich um einen Neologismus aus den Worten „Crowd“ und „Outsourcing“. Durch die Verbindung dieser beiden Wörter wird deutlich, wie sich Crowdsourcing von Outsourcing unterscheidet. Bei Outsourcing werden Aufgaben an bestimmte Institutionen oder Drittanbieter weitergegeben, wo hingegen beim Crowdsourcing die Aufgaben an eine nicht definierbare Menschenmenge, die Crowd, ausgehändigt werden. Die Menschen, die Mitglieder in so einer „Crowd“ sind, werden als Crowdworker bezeichnet. Bei Crowdworking handelt es sich also um ein schon etwas länger etabliertes System. Die erste Crowdsourcing-Plattform, Amazon Mechanical Turk wurde bereits im Jahre 2005 lanciert. In der globalen Verteilung belegt Europa mit 14% den dritten Platz hinter Nordamerika mit 24% und Asien mit 55%.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist Crowdworking Begriffsklärung
- Internes und externes Crowdworking/Crowdsourcing
- Prekarität
- Definition nach Klaus Dörre
- Prekarität nach Klaus Krämer
- Modell zur Analyse prekärer Arbeitsverhältnisse
- Gefühlte Prekarisierung
- Analyse: wie prekär ist Crowdworking?
- Bezahlung
- Mindestlohn
- Rechte und Absicherung der Crowdworker
- Optimierungsvorschläge zur Eliminierung der Prekarität
- Verbesserung der sozialen Absicherung
- Crowdworker als Arbeitnehmer
- Sollen Crowdworker also Arbeitnehmer sein?
- Die Zukunft von Crowdworking
- Fazit und Beantwortung der Leitfrage
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Frage, wie prekär die Lage der Crowdworker in Deutschland ist. Im Fokus steht dabei die Analyse des Crowdworkings als Arbeitsform im Kontext der digitalen Plattformarbeit und die Bewertung der Arbeitsbedingungen im Hinblick auf Prekarität.
- Definition und Abgrenzung von Crowdworking und Crowdsourcing
- Analyse der Prekarität im Kontext von Crowdworking, unter Einbezug verschiedener Definitionen und Modelle
- Bewertung der Arbeitsbedingungen von Crowdworkern hinsichtlich Bezahlung, Rechte und Absicherung
- Bewertung der Möglichkeiten zur Eliminierung der Prekarität im Bereich des Crowdworkings
- Zukünftige Entwicklungen des Crowdworkings und ihre Implikationen für die Arbeitswelt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die digitale Plattformarbeit als facettenreiche Arbeitsmethode im Kontext von Arbeit 4.0 vor und führt den Leser in das Thema Crowdworking ein. Es wird die Bedeutung von Flexibilität in der heutigen Arbeitswelt hervorgehoben und der wachsende Einfluss des Crowdworkings auf den Arbeitsmarkt beschrieben.
Der zweite Abschnitt definiert Crowdworking als ein auf dem Crowdsourcing-Prinzip basierendes Arbeitsmodell, wobei zwischen externem und internem Crowdsourcing unterschieden wird. Es wird die Rolle der Plattformen als Intermediäre zwischen Crowdworkern und Crowdsourcern erläutert und die verschiedenen Formen der Zusammenarbeit beschrieben.
Der dritte Abschnitt befasst sich mit dem Konzept der Prekarität und analysiert unterschiedliche Definitionen und Modelle, um die Arbeitsbedingungen im Kontext des Crowdworkings zu bewerten.
Im vierten Abschnitt wird die Frage untersucht, wie prekär Crowdworking in Deutschland ist. Es werden verschiedene Aspekte der Arbeitsbedingungen wie Bezahlung, Mindestlohn, Rechte und Absicherung der Crowdworker beleuchtet.
Der fünfte Abschnitt diskutiert Optimierungsvorschläge zur Eliminierung der Prekarität im Bereich des Crowdworkings. Es werden verschiedene Ansätze vorgestellt, wie die soziale Absicherung der Crowdworker verbessert und wie Crowdworker als Arbeitnehmer anerkannt werden könnten.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Crowdworking, Crowdsourcing, Plattformarbeit, Prekarität, Arbeitsbedingungen, digitale Arbeit, Arbeitsmarkt 4.0, Flexibilität, Bezahlung, Rechte, Absicherung, Deutschland.
- Arbeit zitieren
- Marius Dobber (Autor:in), 2021, Wie prekär ist die Lage der Crowdworker in Deutschland?, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1302212