Die vorliegende Ausarbeitung ist die Verschriftlichung eines Referates „Siddhartha – Hesses Auseinandersetzung mit östlicher Dichtung und Philosophie“, welches im Rahmen des Hauptseminars „Der Glasperlenspieler“ - Hermann Hesse: Leben und Werk gehalten wurde.
Inhaltlich befasst sich diese Arbeit vor allem mit den theoretischen Aspekten des Selbstfindungsromans von Hermann Hesse. Stattdessen muss die spezifische Bearbeitung der Vielschichtigkeit der buddhistischen Religion und chinesischen Philosophie weitestgehend außer Acht gelassen werden.
Das Zitat von Henry Miller, „Einen Buddha zu schaffen, der den allgemein respektierten Buddha übertrifft, das ist eine ungeheure Tat. Siddhartha ist für mich eine wirksamere Medizin als das Neue Testament“ (Miller 2004), soll exemplarisch darstellen, wie beeindruckt die meisten der Rezipienten und Literaturkritiker von diesem Roman der Selbstbefreiung sind. Die These der Beliebtheit und Popularität des Werkes wird unterstützt durch die Tatsache, dass man diese abendländisch–deutsche Dichtung zu den weltweit meist gelesenen Büchern zählen kann. Getreu dem Untertitel „Eine indische Dichtung“ führt das inhaltlich verarbeitete buddhistische, taoistische Gedankengut in direkter Konsequenz zu einer millionenfachen Verbreitung im asiatischen Raum. Innerhalb der Rezensionsgeschichte lassen sich auch entgegengesetzte Meinungen finden, welche das eingangs erwähnte Zitat von Henry Miller in seiner Gewichtung relativieren und eine kritische Ablehnung ausdrücken. Ernst Robert Curtius, ein Romanist, welcher das lateinische Mittelalter für die Literatur wieder entdeckt, schließt sich den negativen Stimmen bezüglich des HESSEschen Werkes an. Schlussendlich kann man konstatieren, dass das Werk Siddhartha auf den Rezipienten eine facettenreiche Wirkung gehabt hat und gegenwärtig immer noch hat. Erwin Allemann bekundet aufgrund seines eigenen Erfahrungshorizontes, dass man diese indische Dichtung sehr schwankend rezipieren kann. Die Vielfalt reicht von Gleichgültigkeit, Abneigung, Schicksalsfügung bis hin zu einem Mittel zur Gesundung eines Todkranken (Allemann 1976, S.88).
Um diese Spannbreite innerhalb der Wirkungsgeschichte besser nachvollziehen zu können, wird sich das nachstehende Kapitel mit den formalen und inhaltlichen Kriterien beschäftigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographische Vorüberlegungen
- Hesses Beziehung zu Indien
- Entstehungsgeschichte von „Siddhartha“
- „Siddhartha“ – Form- und Inhaltsanalyse
- Inhaltliche Zusammenfassung
- Symbole und Leitmotive
- Struktur und Sprache
- Schlusswort
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Biographie
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Ausarbeitung analysiert Hermann Hesses Roman „Siddhartha“ und untersucht, wie er sich mit östlicher Dichtung und Philosophie auseinandersetzt. Die Arbeit konzentriert sich auf die theoretischen Aspekte des Selbstfindungsromans und beleuchtet die Einflüsse buddhistischer und taoistischer Gedanken auf die Gestaltung des Werkes.
- Hesses Beziehung zu Indien und seine persönlichen Erfahrungen mit östlicher Kultur
- Die Entstehungsgeschichte von „Siddhartha“ und die Herausforderungen, die Hesse bei der Niederschrift des Romans bewältigen musste
- Die Analyse der formalen und inhaltlichen Aspekte des Romans, einschließlich der Symbole, Leitmotive und der sprachlichen Gestaltung
- Die Rezeption des Romans und die unterschiedlichen Interpretationen, die er hervorgerufen hat
- Die Bedeutung von „Siddhartha“ als literarisches Werk und seine Relevanz für die Auseinandersetzung mit östlicher Philosophie und Spiritualität
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt den Kontext des Romans „Siddhartha“ im Werk von Hermann Hesse dar. Sie beleuchtet die Relevanz des Romans für die Auseinandersetzung mit östlicher Dichtung und Philosophie und skizziert die zentralen Themen, die in der Arbeit behandelt werden.
Das Kapitel „Biographische Vorüberlegungen“ befasst sich mit Hesses Beziehung zu Indien und den Einflüssen, die seine persönliche Geschichte auf die Entstehung des Romans hatten. Es wird die familiäre Verwurzelung Hesses mit dem indischen Kulturkreis sowie seine eigene Reise nach Indien im Jahr 1911 beleuchtet. Darüber hinaus wird die Entstehungsgeschichte des Romans „Siddhartha“ im Detail dargestellt, wobei die persönlichen Krisen und Herausforderungen, die Hesse während der Niederschrift des Werkes bewältigen musste, im Vordergrund stehen.
Das Kapitel „‚Siddhartha‘ – Form- und Inhaltsanalyse“ widmet sich der detaillierten Analyse des Romans. Es werden die wichtigsten Inhalte des Romans zusammengefasst, die zentralen Symbole und Leitmotive erläutert und die Struktur und Sprache des Werkes untersucht. Die Analyse beleuchtet die literarischen Mittel, die Hesse einsetzt, um die buddhistischen und taoistischen Gedanken in seinem Roman zu verarbeiten.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen Hermann Hesse, Siddhartha, östliche Dichtung, Philosophie, Buddhismus, Taoismus, Selbstfindung, Indien, Reise, Kultur, Literatur, Analyse, Rezeption, Interpretation.
- Quote paper
- Anja Naase (Author), 2006, Siddhartha - Hesses Auseinandersetzung mit östlicher Dichtung und Philosophie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/129573