In dem ersten Teilbereich der hier vorliegenden Arbeit wird die allgemeine Definition und Wichtigkeit von Mentalem Training dargestellt. Darauffolgend wird, anhand eines Fallbeispiels, die Vorgehensweise eines Beratungsgesprächs geschildert und mit theoretischem Wissen, insbesondere im Bereich der Mentaltechniken, verknüpft. Hierfür wird von der Situation ausgegangen, dass ein neuer Kunde sich mit folgender Situation gemeldet hat: „Er sei beruflich unzufrieden und habe das Gefühl nicht mehr weiterzukommen.“ Ziel dieser Arbeit ist es, ein grobes Beratungskonzept, unter der Berücksichtigung der eben genannten Punkte, zu erstellen.
Oft wird mentales Training direkt und ausschließlich mit Sport assoziiert, dabei kann man sich damit in jeder anderen beruflichen oder privaten Situation ebenfalls Vorteile verschaffen und sich persönlich weiterentwickeln. Insbesondere in unserer heutigen, oft hektischen Gesellschaft, ist es wichtig, eine starke Psyche zu haben und die mentale Leistungsfähigkeit gleichermaßen zu stärken, wie auch die physische. Nur in einem ausgewogenen Zusammenspiel können Erfolge langfristig erzielt und das Niveau beibehalten werden. Man denkt und handelt eben nicht nur im Bereich des (Leistungs-)Sport, sondern in allen Lebensbereichen.
Aus diesem Grund und um zu verdeutlichen, dass man auch in anderen Lebenssituationen von mentaler Stärke profitieren kann, soll nachfolgend ein Beratungskonzept für mentales Training im Berufsalltag vorgestellt werden.
Inhalt
1. Einleitung
2. Mentales Training
3. Beratungsgespräch
3.1 Beratungsphasen
3.1.1 Auftragsklärung
3.1.2 Intervention
3.1.3 Realitäts-Check
3.1.4 Future-Pace
3.1.5 Abschluss
4. Mentaltechniken
1. Einleitung
Das mentale Training ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts, bereits in verschiedenen Religionen und Kulturen wurde bereits vor Christus, ein Augenmerk auf die persönliche Entwicklung gelegt und wie man eben diese aktiv durch bewusstes Denken beeinflussen kann. Die meisten Paradebeispiele aus dieser Zeit stammen von Siddharta Gautama (Budda; 563 v. Chr. – 483 v.Chr.1 ). So sagte dieser einst: „Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.“2 An Hand dieser Worte kann erkannt werden, dass nicht nur die motorischen Fähigkeiten dazu beitragen etwas zu erreichen, sondern dass die innere Gedankenwelt ebenso wichtig ist. Betrachtet man heutzutage die Spitzensportler, so fällt auf, dass die alleinige körperliche hohe Leistungsfähigkeit in der Regel nicht mehr ausreicht. So gut wie jeder Profi hat einen Mentaltrainer oder weiß sich selbst mit autogenem Training u. ä. zu helfen. Profisportler/innen müssen regelmäßige Ruhezeiten einhalten, um dem Körper Zeit zu lassen sich vollständig vom Training zu erholen. Diese „Zwischenzeiten“ werden gerne dafür genutzt die Psyche zu trainieren. Einen kühlen Kopf in harten Trainingseinheiten oder Wettkämpfen zu haben kann dafür sorgen, dass die Konzentration und das Leitungsniveau ansteigen.
Oft wird mentales Training direkt und ausschließlich mit Sport assoziiert, dabei kann man sich damit in jeder anderen beruflichen oder privaten Situation ebenfalls Vorteile verschaffen und sich persönlich weiterentwickeln. Insbesondere in unserer heutigen oft hektischen Gesellschaft, ist es wichtig eine starke Psyche zu haben und die mentale Leistungsfähigkeit gleichermaßen zu stärken, wie auch die physische. Nur in einem ausgewogenen Zusammenspiel, können Erfolge langfristig erzielt und das Niveau beigehalten werden. Man denkt und handelt eben nicht nur im Bereich des (Leistungs-)Sport, sondern in allen Lebensbereichen. Aus diesem Grund und um zu verdeutlichen, dass man auch in anderen Lebenssituationen von mentaler Stärkeprofitieren kann, soll nachfolgend ein Beratungskonzept für mentales Training im Berufsalltag vorgestellt werden.
In dem ersten Teilbereich der hier vorliegenden Arbeit wird die allgemeine Definition und Wichtigkeit von Mentalem Training dargestellt. Darauffolgend wird, anhand eines Fallbeispiels, die Vorgehensweise eines Beratungsgesprächs geschildert und mit theoretischem Wissen, insbesondere im Bereich der Mentaltechniken, verknüpft. Hierfür wird von der Situation ausgegangen, dass ein neuer Kunde sich mit folgender Situation gemeldet hat: “Er sei beruflich unzufrieden und habe das Gefühl nicht mehr weiterzukommen.“3 Ziel dieser Arbeit ist es ein grobes Beratungskonzept, unter der Berücksichtigung der eben genannten Punkte, zu erstellen.
2. Mentales Training
Es gibt verschiedene Anwendungsweisen des Begriffs „mentales Training“. Insbesondere in amerikanischen Gebieten wird es als Synonym für psychologisches Training angesehen. Primär zielt mentales Training auf eine Verbesserung der psychologischen, und damit mentalen, Handlungsvoraussetzungen aller Sportler:innen ab und ist deswegen überwiegend in den Fachbereich der Sportmedizin einzuordnen. Nach Eberspächer ist mentales Training „dass planmäßige wiederholte, bewusst Sich-Vorstellen einer sportlichen Handlung ohne deren gelichzeitige praktische Ausführung.“4 Auch wenn demnach die individuelle Vorstellungskraft ein wesentlicher Einflussfaktor für den Erfolg ist, so können mentale Stärken und Verhaltensmuster trainiert und kontrolliert werden. In diesen Bereichen gibt es viele verschiedene Methoden, hierbei ist wichtig zu erwähnen, dass alle zu Beginn eine entspannte Atmosphäre erfordern um die Aufmerksamkeit und die Konzentration auf das mentale Training zu richten.
Jede Technik in diesem Gebiet verfolgt vier Ziele:5
1. Control: Es soll die Kontrolle über die Gefühle erlangt werden, so dass Emotionen einen nicht mehr übermannen können.
2. Commitment: Erfolgreiches mental Training baut darauf auf, dass sich zu 100% auf das Ziel eingelassen wird und das Individuum bereit ist, alles Erdenkliche zu tun, um dem Ziel näher zu kommen.
3. Challegene: Schwierigkeiten, die sich bei der Zielerreichung ergeben, werden nicht (mehr) als Bedrohung, sondern als Herausforderung angesehen und fördern so die Chance auf eine persönliche Weiterentwicklung und Stärkung des Charakters.
4. Confidence: Es wird stets 100% Vertrauen in sich selbst und vor allem in die eigenen Fähigkeiten erfordert.
Mentales Training hilft nicht nur Sportler:innen durch den nahezu perfekt einstudierten Bewegungsablauf eine gute Form in Ihrem Sport zu machen. Auch im allgemeinen Bereich der persönlichen Weiterentwicklung kann stark davon profitiert werden, insbesondere in Stresssituationen oder entscheidungsreichen Phasen, ist es wichtig, dass man sich konzentrierend, abschwätzend und selbstbewusst verhält. Damit kann der eigene Standpunkt besser verteidigt werden. Nachfolgend wird nur auf die Technik eingegangen, die für den situativen Fall als „am besten geeignet“ angesehen wird.
3. Beratungsgespräch
Die Basis für ein gelungenes Beratungsgespräch bildet eine offene und vertrauliche Kommunikation zwischen Trainer und Mentee. Wie in so viele Lebenssituation, entscheidet bereits der erste Eindruck über die Vertrauensbasis. Und nur wenn Vertrauen herrscht, kann auch gemeinsam das Ziel erreicht werden. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass es einen gelungenen Start des Beratungsgespräches gibt. In der Theorie wird von dem sogenannten „Setting“ gesprochen. Hierbei geht es darum, dass der Klient höflich mit ein paar Small-Talkthemen begrüßt wird, bspw. wie schön/schlecht das Wetter sei und ob er eine gute Anfahrt hatte. Wichtig hierbei ist, dass man mit einer ruhigen Stimme und im Idealfall einem Lächeln im Gesicht agiert. Dann folgenden allgemeine Höflichkeitsgesten, wie etwa den Mantel abnehmen, etwas zu trinken oder einen kleinen Snack anbieten. Ziel ist es, dass sich der Klient wohlfühlt. Damit dies der Fall ist, muss auch die Einrichtung des „Behandlungsraumes“ beachtet werden, so sollte dieser offen, hell, gemütlich und einladend gestaltet sein, aber keines Falls wie ein strenges Büro. Abschließend gehört zu dem Setting auch noch, dass der Klient über Dauer und Vorgehensweise des Gespräches aufgeklärt wird und dass er sich freifühlen soll, jederzeit Fragen zu stellen, wie aber auch gleichermaßen, dass es völlig in Ordnung ist, wenn er über ein Thema nicht reden möchte. Wenn es gewünscht ist, können zu Beginn eines mentalen Trainings auch allgemeine Hintergrundinformationen zum mentalen Training übermittelt werden.6 Sofern dieser erste gemeinsame Schritt getan ist, erfolgt ein nahtloser Übergang in die einzelnen Beratungsphasen.
3.1 Beratungsphasen
Es gibt eine Vielzahl von Beratungsansätzen, dennoch folgen sie alle einer Metastruktur. Diese beschreibt den Ablauf von der Begrüßung (Setting) bis hin zu der Verabschiedung des Klienten. Umso besser der Gesprächsablauf von dem Mentaltrainer erprobt ist, desto ergebnisorientierter können die Gespräche geführt werden. Der Ablauf besteht aus den folgenden fünf Schritten: Auftragsklärung, Intervention, Realitätscheck, Future-Pace und Abschluss.7 Nachfolgend werden die einzelnen Schritte erst definiert, um dann zu beschreiben, wie diese für den Klienten (der als Beispiel für diese Arbeit dient) angewendet und gestaltet werden können.
3.1.1 Auftragsklärung
Das mit wichtigste für ein gelungenes Mental Training, ist dass sich Trainer und Klient auf ein bestimmtes und konkretes Ziel einigen. Es muss ein direkter Bezug zur Lebenswelt und zu dem Verbesserungs-/Veränderungswunsch klares Bild hergestellt werden. Hierbei ist es außerdem von Bedeutung, dass der Klient wirklich freiwillig an dem Training teilnimmt und persönliches Interesse hat, die Veränderungen umzusetzen. Es darf dabei niemals etwas „Unmögliches“ aus den Augen des Mental Trainers versprochen werden.8 Das heißt, das Ziel sollte klar, deutlich, terminiert und realistisch definiert werden. (Analog zur SMART-Methode)
Der Klient in dem Fallbeispiel kommt aus freien Stücken zu uns als Mental Trainer, da er gerne in seinem beruflichen Umfeld vorankommen möchte und derzeit unzufrieden ist. Nun ist es wichtig, dass geklärt wird, was genau er erreichen möchte. Besser Leistung, bessere Kommunikationsfähigkeiten am Arbeitsplatz, will er seinen Chef beeindrucken oder will er eine neue Position anstreben. Es gilt zu klären, was sein konkretes Ziel ist, ihm dementsprechend Fragen zu stellen und im Laufe des Gespräches durch aktives Zuhören, zu helfen ein klares Ziel zu definieren, sowie sich darauf zu einigen, bis wann es idealerweise erreicht sein soll. Und wie genau, man als Mental Trainer ihn dabei unterstützen kann und wird. Am besten eignet sich hierzu die Anwendung der C.L.E.E.R.I.T. Methode, so dass abgesprochen wird Wie vorgegangen werden soll, was das konkrete Problem ist, Woher das Problem stammt, welche genaue Veränderung gewünscht ist und wie diese bewirkt werden soll, wer genau ist unser Klient eigentlich und wann bzw. wie oft, soll das mentale Training durchgeführt werden.9
3.1.2 Intervention
Bei diesem Schritt geht es darum erstmalig aktiv zu werden und eine Mental Technik an dem Klienten durchzuführen.10 Bei unserem Kunden soll die Methode des „Aktiven Zuhörens“ angewendet werden. Diese basiert auf einem Drei-Schritt: Aktives Zuhören, Zusammenfassen und Zielen (festlegen). Es ist wichtig, dass der Gesprächspartner stetig das Gefühl hat, dass er wahrgenommen wird, dies kann durch kleinere Interventionen wie „aha“ oder Gestiken(nicken) erreicht werden. Nach dem unser Kunde die berufliche Situation geschildert hat, wird diese zusammengefasst und gleichzeitig werden Rückfragen gestellt, die das gesagte wiederholen und gleichzeitig weiter in die Tiefe gehen um so ein verbales Zuhören zu implizieren. Anschließend wird dem Austausch eine konstruktive Richtung gegeben und analog dazu eine wertschätzende Atmosphäre geschaffen. Damit wird der Dialog weiter vertieft und im Idealfall können so alle Problemfelder erkannt werden und es können gemeinsam Verbesserungstaktiken gesucht werden bzw. auch eine Verbindlichkeit zwischen Trainer und Mentee hergestellt werden, da nun ein konkretes Ziel existiert, was es gilt zu erreichen.11
3.1.3 Realitäts-Check
Wie bereits erwähnt wurde, ist es wichtig, dass die gesteckten Ziele auch realistisch erreichbar sind. Deswegen wird nach dem Intervenieren geprüft, wie realistisch die Umsetzung der erarbeiteten Strategien tatsächlich ist. Kann unser Klient also wirklich die notwendigen Handlungen und “Aufgaben“ erfüllen in seinem bereits vollen Berufsalltag, oder müssen die Strategie zur Zielerreichung und der gemeinsame erarbeitete Plan angepasst werden. Hierbei zählt auch, dass dem Mentee übermittelt wird, dass es keinesfalls schlimm ist, wenn der ursprüngliche Plan nicht beibehalten werden kann, sondern angepasst werden muss. Das Hauptziel wird dabei nicht aus den Augen gelassen und weiterverfolgt.12 Denn gemeinsam soll erreicht werden, dass der Klient auch beruflich wieder zufrieden ist.
3.1.4 Future-Pace
Dieser Schritt schließt sich nach jeder Intervention an, damit der Klient visualisiert, wie es wäre, wenn die gesteckten Ziele bereits erreicht wären. Wie geht es ihm dabei, was macht er um den „besseren“ Zustand zu erhalten, gibt es weitere Komplikationen oder ist er glücklich damit. Dieser Schritt dient dazu die Motivation hoch zu halten und ermöglicht nicht nur emotionale Antworten, sondern schärft auch den Fokus des Klienten auf das übergeordnete Ziel. Bei unserem Klienten gilt es also zu erfragen, ob er sich bereits in der bessren Arbeitssituation sehen kann, damit zufrieden ist und ob es ihn so erfüllt, wie er es sich erhofft. Durch diese Positivierung des Zustandes wird auch bei ihm die intrinsische Motivation gestärkt.Wenn dies nicht der Fall ist, geht man quasi einige Schritte zurück und würde beispielsweise das Ziel leicht umdefinieren und eine andere Strategie wählen.13
[...]
1 Vgl. Scheid, Bernhard (Hrsg.) (o. V.) (2021), Abschnitt 1.
2 Vgl. MentalTrainers (Hrsg.) (Buddha) (o.J.), Abschnitt 1.
3 Vgl. Akademie of Sports (Hrsg.) (o.V.) (o.J), S.3.
4 Dieses Buch von EBERSRÄCHER2001 S.81
5 Vgl. Wiedemann, Julia / Schamhorst, Julia / Sutoris, Martin (o. J.), S. 37.
6 Vgl. Wiedemann, Julia / Schamhorst, Julia / Sutoris, Martin (o. J.), S. 47.
7 Vgl. Wiedemann, Julia / Schamhorst, Julia / Sutoris, Martin (o. J.), S. 45-47.
8 Vgl. Wiedemann, Julia / Schamhorst, Julia / Sutoris, Martin (o. J.), S. 45f.
9 Vgl. Wiedemann, Julia / Schamhorst, Julia / Sutoris, Martin (o. J.), S. 42.
10 Vgl. Wiedemann, Julia / Schamhorst, Julia / Sutoris, Martin (o. J.), S. 46.
11 Vgl. Wiedemann, Julia / Schamhorst, Julia / Sutoris, Martin (o. J.), S. 41.
12 Vgl. Wiedemann, Julia / Schamhorst, Julia / Sutoris, Martin (o. J.), S. 46.
13 Vgl. Wiedemann, Julia / Schamhorst, Julia / Sutoris, Martin (o. J.), S. 46f.
- Quote paper
- Katharina Hauff (Author), 2022, Mentales Training. Ein Einstieg für angewandtes Mentaltraining, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1292866