Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Didaktik eines bestimmten Wissensbereiches - der Geschichte - sowie mit einem bestimmten Medium der Wissensvermittlung, dem (historischen) Spielfilm. Die Didaktik des Geschichts-unterrichts in der Schule steht hierbei im Vordergrund der Betrachtung. Dennoch können aus dieser Arbeit auch Konsequenzen für die Didaktik der Geschichte im Allgemeinen gezogen werden, da Rezipienten durch be-wusste Inszenierung des zu Vermittelnden ihr Bewusstsein über Geschichte gleichermaßen bilden, egal ob der Film nun in der Schule, im Kino oder Fernsehen ‚konsumiert‘ wird.
Am Anfang der Arbeit erfolgt eine kurze Einführung in die zentralen Aufgabenbereiche der modernen Geschichtsdidaktik. Anhand der dargelegten didaktischen Ziele sollen die Chancen und Gefahren der Verwendung des Mediums Spielfilm, verglichen mit den aufgeführten Anforderungen und Zielen der modernen Geschichts-didaktik, aufgeführt werden. Exemplarisch dient in dem zweiten Teil der Arbeit der Kinofilm Schindlers Liste (1993) von Steven Spielberg dazu zu veranschaulichen, wo die Gefahren und Chancen der Verwendung des Spielfilmes als didaktischem Mittel liegen. Aufgrund des begrenzten Umfangs dieser Arbeit und des Themas verzichte ich auf eine Inhaltsangabe des Filmes und setze ihn als bekannt vor raus. Somit geht es hier auch nicht um eine systematische Filmanalyse. Vielmehr soll Schindlers Liste hier als stellvertretend für viele als aufklärerisch vermarktete historische Spielfilme der letzen Jahre (z.B. Der Untergang, Sophie Scholl etc) stehen. Es geht also primär um den historischen Spielfilm und seiner inhärenten Dialektik von kulturindustrieller markt-konformer Inszenierung und Vermittlung von Geschichtsbewusstsein.
In einem kleineren einleitenden Exkurs erwähne ich hierbei, aufgrund der besonderen problematischen Thematik des Holocausts, grundlegende Schwierigkeiten und gesellschaftliche Tabus, die in der wissenschaftlichen Diskussion um das Thema Auschwitz genannt werden.
Das Resümee am Ende der Arbeit wird ein Fazit ziehen, wieso der Spielfilm, trotz seiner Gefahren, dennoch als Möglichkeit der modernen Geschichtsdidaktik zu betrachten ist. Als Quellen dienen mir vor allem Handbücher der Geschichtsdidaktik und Aufsätze der letzten elf Jahre sowie klassische Texte der (Medien-) Soziologie, die vor allem das Phänomen der Kulturindustrie näher untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Inhaltsangabe
- 2. Einleitung
- 3. Ziele der moderneren Geschichtsdidaktik
- 4. Möglichkeiten und Probleme des Spielfilms für den Geschichtsunterricht
- 5. Fallbeispiel: Schindlers Liste
- 5.1. Probleme der filmischen Inszenierung des Themas Holocaust
- 5.2. Schindlers Liste
- 6. Resümee
- 7. Literaturliste
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Didaktik der Geschichte und der Rolle des historischen Spielfilms in der Wissensvermittlung, insbesondere im Geschichtsunterricht. Sie untersucht die Chancen und Gefahren des Spielfilms als didaktisches Mittel im Kontext der modernen Geschichtsdidaktik und analysiert exemplarisch den Film Schindlers Liste (1993) von Steven Spielberg.
- Zentrale Aufgabenbereiche der modernen Geschichtsdidaktik
- Chancen und Gefahren des Spielfilms für den Geschichtsunterricht
- Die Dialektik von kulturindustrieller Inszenierung und Vermittlung von Geschichtsbewusstsein
- Die Problematik der filmischen Inszenierung des Holocausts
- Schindlers Liste als Beispiel für die Verwendung des Spielfilms als didaktisches Mittel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Bedeutung von Wissen und Bildung in der heutigen Gesellschaft dar und führt in die Thematik der Arbeit ein. Sie beleuchtet die Rolle des historischen Spielfilms in der Vermittlung von Geschichtsbewusstsein und die didaktischen Ziele des Geschichtsunterrichts.
Das dritte Kapitel beleuchtet die Ziele der modernen Geschichtsdidaktik, die sich auf die Förderung des Geschichtsbewusstseins konzentrieren. Es werden verschiedene Konzepte der Geschichtsdidaktik vorgestellt, die die Bedeutung von kritischer Reflexion, Emanzipation und Selbstbestimmung hervorheben.
Das vierte Kapitel untersucht die Möglichkeiten und Probleme des Spielfilms für den Geschichtsunterricht. Es werden die Chancen und Gefahren des Mediums Spielfilm im Kontext der modernen Geschichtsdidaktik diskutiert.
Das fünfte Kapitel analysiert den Film Schindlers Liste als Beispiel für die Verwendung des Spielfilms als didaktisches Mittel. Es werden die Probleme der filmischen Inszenierung des Holocausts sowie die Chancen und Gefahren des Films für die Vermittlung von Geschichtsbewusstsein diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Geschichtsdidaktik, den historischen Spielfilm, die Vermittlung von Geschichtsbewusstsein, die Kulturindustrie, die Problematik der filmischen Inszenierung des Holocausts, Schindlers Liste, die Chancen und Gefahren des Spielfilms für den Geschichtsunterricht sowie die Ziele der modernen Geschichtsdidaktik.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2008, Der historische Spielfilm - Zwischen Vermittlung von Geschichtsbewusstsein und Kulturindustrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/128555