Berufsausbildungen im dualen System sind immer noch neben dem Studium ein
wichtiger Faktor in unserer Wirtschaft und in den Unternehmen. „Schon heute sind
qualifizierte Fachkräfte schwer zu bekommen. Wer ausbildet, bereitet Nachwuchs
sehr gezielt auf die Aufgaben im Unternehmen vor.“ (Bähr 2006 Handbuch 1, S. 10)
Wie wichtig die Berufsausbildung ist, zeigt auch der Berufsbildungsbericht 2008 (mit
Daten aus 2007) des BMBF Bundesministerium für Bildung und Forschung:
„Der Ausbildungsstellenmarkt hat sich zwischen Oktober 2006 und September 2007 sehr
erfreulich entwickelt. Mit 625.914 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen haben die
zuständigen Stellen zum Stichtag 30. September 2007 das zweithöchste Vertragsergebnis
seit der Wiedervereinigung gemeldet. Höher fielen die Meldungen an neuen Verträgen lediglich
im Jahr 1999 (631.015) aus.
Die positive Vertragsentwicklung aus dem Vorjahr hat sich damit verstärkt fortgesetzt: Nach
einem Vertragsplus von knapp 25.973 oder 4,7 Prozent zum September 2006 konnte die
Zahl der neuen Verträge zum September 2007 um weitere 49.761 oder 8,6 Prozent gesteigert
werden. Innerhalb von zwei Jahren stieg die Zahl der neuen Verträge somit um 75.734“
Auf die Auswahl von Auszubildenden sollte deswegen ein besonderes Augenmerk
gerichtet werden, denn „die Auswahl von Ausbildungsplatzbewerbern ist ein besonders
wichtiger Teil der Eignungsdiagnostik.“ (Wottawa 1997) Man darf nicht vergessen,
dass die Ausbildung auch mit erheblichen Kosten verbunden ist. „Die Bruttokosten
der betrieblichen Berufsausbildung betragen aktuell nach der Vollkostenrechnung
im Gesamtdurchschnitt 16.435 € pro Auszubildenden und Jahr“ (BIBB 2009)
Auszubildende leisten natürlich auch Arbeit in den Unternehmen. „Die bewerteten
produktiven Leistungen der Auszubildenden, also die Ausbildungserträge, erreichen
eine durchschnittliche Höhe von 7.730 €. Nach Abzug der Erträge von den Bruttokosten
verbleiben Nettokosten von durchschnittlich 8.705 € pro Auszubildenden und
Jahr.“ (BIBB 2009) Macht bei einer Ausbildungsdauer von drei Jahren 26.115 € dies
zeigt, dass es sich lohnt in ein Auswahlverfahren zu investieren, welches eine hohe
Prognosegültigkeit für den Erfolg der Ausbildung hat. Denn nicht zu vergessen, „ein
wesentlicher Vorteil der betrieblichen Berufsausbildung ist aus gesamtwirtschaftlicher
Sicht der unmittelbare Zusammenhang zwischen dem Ausbildungsplatzangebot und
dem gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungsbedarf.“ (Tripp 2008, S. I/1)
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Anforderungsprofil
- Auswahlverfahren
- Anwendung
- Empfohlene Eignungstests für Mini-Assessment Center
- AZUBI-BK
- CFT 3
- LMI
- BIP
- BIT II
- START-E, -C, -P
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Internetquellen
- Abbildungsverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Auswahl von Auszubildenden in der Vertriebsabteilung eines Unternehmens. Ziel ist es, ein umfassendes Auswahlverfahren zu entwickeln, das die Eignung von Bewerbern für die Ausbildung und den späteren Arbeitsplatz zuverlässig einschätzt. Dabei werden die relevanten Anforderungsprofile für die Ausbildung und den späteren Arbeitsplatz definiert und verschiedene Eignungstests vorgestellt, die sich für ein Mini-Assessment Center eignen.
- Anforderungsprofile für die Ausbildung und den späteren Arbeitsplatz
- Entwicklung eines Auswahlverfahrens für Auszubildende
- Eignungstests für ein Mini-Assessment Center
- Bewertung der Prognosegültigkeit der Eignungstests
- Kosten-Nutzen-Analyse des Auswahlverfahrens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Berufsausbildung im dualen System und die Notwendigkeit eines effizienten Auswahlverfahrens für Auszubildende. Es werden die Kosten der Ausbildung und die Bedeutung der Prognosegültigkeit des Auswahlverfahrens hervorgehoben.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Erstellung von Anforderungsprofilen für die Ausbildung und den späteren Arbeitsplatz. Es wird deutlich, dass die Auswahl von Auszubildenden nicht mit der Personalauswahl von erfahrenen Fachkräften vergleichbar ist, da es bei Auszubildenden um das Entwicklungspotenzial geht.
Das dritte Kapitel analysiert verschiedene Auswahlverfahren für Auszubildende. Es werden die Bedeutung des ersten Eindrucks aufgrund der Bewerbungsunterlagen und die Rolle des Schulabschlusses bei der Auswahl beleuchtet.
- Quote paper
- Björn Begemann (Author), 2009, Auswahlverfahren für Auszubildende in der Vertriebsabteilung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/128044