Die Argumentationslandschaft hinsichtlich des Professionalisierungsbegriffs in der Erwachsenenbildung ist sehr uneben. Das steht in starkem Zusammenhang mit der Heterogenität der Aufgabenstruktur des Erwachsenenbildners. Diese Aufgabenstruktur befindet sich im Spannungsfeld zwischen dem situationsbezogenen pädagogischen sowie dem makrodidaktischen pädagogischen Handeln. Das makrodidaktische Planungshandeln nimmt eine bedeutende Position für die Entwicklung der Angebotsstruktur in der Erwachsenenbildung ein, denn das Planungshandeln erfordert die Wahrnehmung von lebenspraktischen Relevanzstrukturen sowie die Deutung von Lernbedarf.
Die Vielfalt der Aufgaben des Tätigkeitsprofils des Erwachsenenbildners führt zu einer diffusen Professionalisierung.
Dem Begriff der Professionalität wird sich oft versucht über die Orientierung an klassischen Professionen zu nähern, die allgemein für wichtig und reputierlich gehalten werden, wie Medizin oder Recht. Von diesen Berufen ausgehend werden bestimmte Kriterien entwickelt, an denen andere Berufe gemessen werden. Was daraus entsteht ist bestenfalls eine Semiprofessionalität, denn die Übertragung externer Qualifikationsanforderungen wird der kognitiven und sozialen Vielschichtigkeit beruflichen Handelns nicht gerecht. In diesem Fall kann von Defizitdiagnosen gesprochen werden.
Bei der Frage nach der Struktur pädagogischer Professionalität in der Erwachsenenbildung schlägt Bernhard Koring vor, die Forderung nach Professionalität von der sozialen Aufgabe und ihrer realen Bearbeitung her zu bestimmen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Entwicklungen der Professionalisierungsdiskussion in der Erwachsenenbildung
- Erziehungswissenschaftliche Positionen in der Professionalisierungsdiskussion
- Die Stellungnahme Tietgens zur Professionalisierungsdiskussion
- Die Position Giesekes zur Professionalisierungsdiskussion
- Aspekte berufsprofessionellen Handelns in der Erwachsenenbildung
- Zusammenfassung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Diskussion um die Professionalität in der Erwachsenenbildung. Sie analysiert verschiedene Positionen und Aspekte berufsprofessionellen Handelns, wobei der Fokus auf Bernhard Korings' Text liegt. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklungen der Professionalisierungsdebatte, die unterschiedlichen Perspektiven auf die Professionalität von Interaktion und Organisation sowie die Herausforderungen der Berufsidentität in der Erwachsenenbildung.
- Entwicklungen der Professionalisierungsdebatte in der Erwachsenenbildung
- Erziehungswissenschaftliche Positionen zur Professionalität in der Erwachsenenbildung
- Aspekte berufsprofessionellen Handelns in der Erwachsenenbildung
- Herausforderungen der Berufsidentität in der Erwachsenenbildung
- Die Bedeutung von Interaktion und Organisation für die Professionalität in der Erwachsenenbildung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Argumentationslandschaft hinsichtlich des Professionalisierungsbegriffs in der Erwachsenenbildung dar und beleuchtet die Heterogenität der Aufgabenstruktur des Erwachsenenbildners. Sie zeigt, dass die Vielfalt der Aufgaben zu einer diffusen Professionalisierung führt und die Orientierung an klassischen Professionen wie Medizin oder Recht zu einer Semiprofessionalität führt.
Das zweite Kapitel beleuchtet die Entwicklungen der Professionalisierungsdiskussion in der Erwachsenenbildung seit den 60er Jahren. Es zeigt, wie die Diskussionen über das Berufsbild, den Status der pädagogischen Mitarbeiter, Qualifikationsprofile und die Verwissenschaftlichung der Erwachsenenbildung sich entwickelt haben. Es werden verschiedene Argumentationsstränge in der Erwachsenenbildungsdebatte vorgestellt, darunter die berufssoziologischen Arbeiten von Schulenberg und das Hartmannsche Modell.
Das dritte Kapitel präsentiert erziehungswissenschaftliche Positionen in der Professionalisierungsdiskussion. Es analysiert die Stellungnahme Tietgens und die Position Giesekes zur Professionalität in der Erwachsenenbildung. Beide Positionen beleuchten die Herausforderungen der Berufsidentität und die Bedeutung von Interaktion und Organisation für die Professionalität in der Erwachsenenbildung.
Das vierte Kapitel widmet sich den Aspekten berufsprofessionellen Handelns in der Erwachsenenbildung. Es beleuchtet die Bedeutung von pädagogischer und fachlicher Kompetenz sowie die Herausforderungen der Programmplanung und -gestaltung. Es zeigt, wie die Erwachsenenbildner ihr Tun als professionell deuten und pädagogische Komponenten angemessen beschreiben können.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Professionalisierung in der Erwachsenenbildung, die Berufsidentität, die Aufgabenstruktur des Erwachsenenbildners, die Interaktion und Organisation in der Erwachsenenbildung, die pädagogische und fachliche Kompetenz sowie die Herausforderungen der Programmplanung und -gestaltung. Die Arbeit beleuchtet die Entwicklungen der Professionalisierungsdebatte und analysiert verschiedene Positionen und Aspekte berufsprofessionellen Handelns in der Erwachsenenbildung.
- Arbeit zitieren
- M.A. Alice Andreß (Autor:in), 2007, Professionalisierung in der Erwachsenenbildung, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/127051