Die Komplexität des betrieblichen Rechnungswesens wird von Küpper „als häufig schwer durchschaubares Dickicht“ beschrieben. Ein Grund für diese Komplexität ist unter anderem die Trennung des internen Rechnungswesens vom externen Rechnungswesen, welche in den meisten deutschen Unternehmen noch vorzufinden ist. Zurückzuführen ist diese Trennung der beiden Rechenkreise auf die verschiedenen Informationszwecke des internen und externen Rechnungswesens. Mit dem internen Rechnungswesen sollen der Unternehmensleitung und sonstigen Entscheidungsträgern unverfälschte und ökonomisch genaue Informationen zur Planung, Steuerung und Kontrolle des betrieblichen Geschehens zur Verfügung gestellt werden. Die externe Rechnungslegung nach HGB dient der Ermittlung des Periodenergebnisses unter Berücksichtigung des Gläubiger- und Gesellschafterschutzes sowie der Dokumentation der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Im Gegensatz zur handelsrechtlichen Rechnungslegung, legt die internationale Rechnungslegung eine völlig andere Bilanzierungsphilosophie an den Tag. Die hier im Jahresabschluss zu entnehmenden Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens sollen einer marktnahen Beurteilung der Chancen und Risiken des Unternehmens dienen. Somit werden durch den Grundsatz der „Decision Usefulness“ der Investorschutz und die Kapitalmarktorientierung in den Vordergrund gestellt. Aufgrund der Anforderung der internationalen Rechnungslegung, entscheidungsrelevante Informationen bereitzustellen, ist eine Übereinstimmung mit den Anforderungen, welche international an das interne Rechnungswesen zu stellen sind, gegeben. Dadurch, dass die internationale Rechnungslegung immer mehr an Bedeutung gewinnt, bildet sie somit eine Basis zur Diskussion über die Harmonisierung des internen und externen Rechnungswesens.
Im Rahmen dieser Diskussion verwendet die wissenschaftliche Literatur verschiedene Begriffe, welche hauptsächlich Integration , Konvergenz , Harmonisierung und teilweise sogar Konversion sind. Die eben genannten Begriffe werden alternativ verwendet. Der dieser Arbeit zugrunde liegende Begriff der Harmonisierung bedeutet, dass verschiedene Dinge aufeinander abgestimmt bzw. gegenseitig aneinander angepasst werden.
Inhaltsverzeichnis
- Inhaltsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung
- Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
- Theoretische Grundlagen
- Divergenzen zwischen internem und externem Rechnungswesen
- Die Anwendung internationaler Rechnungslegungsvorschriften als Voraussetzung für eine Harmonisierung des Rechnungswesens
- Gründe für eine Harmonisierung des Rechnungswesens
- Internationaler Harmonisierungsprozess der externen Rechnungslegung
- Kapitalmarktorientierung
- Kommunikationsprobleme
- Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit
- Wirtschaftliche Aspekte
- Gestaltungsmöglichkeiten für die Harmonisierung
- Der relevante Bereich und der Grad der Harmonisierung
- Richtung der Harmonisierung
- Schritte der Harmonisierung
- Strategische Kontrolle und Umstrukturierung
- Harmonisierung der technischen Infrastruktur
- Verwendung einer einheitlichen Datenbasis
- Harmonisierung der Organisationsstruktur
- Fortlaufende Pflege und Wartung
- Kritik an den Bemühungen zur Harmonisierung des Rechnungswesens
- Beispiele aus der Praxis
- Auswertung empirischer Untersuchungen zur Harmonisierung des internen und externen Rechnungswesens
- Realisierung
- Siemens AG
- Allgemeine Daten der Siemens AG
- Beweggründe und angestrebte Ziele
- Abschließende Bemerkungen
- DaimlerChrysler AG
- Allgemeine Daten der DaimlerChrysler AG
- Beweggründe und angestrebte Ziele
- Realisierung
- Abschließende Bemerkungen
- Bayer AG
- Allgemeine Daten der Bayer AG
- Beweggründe und angestrebte Ziele
- Realisierung
- Abschließende Bemerkungen
- BMW Group
- Allgemeine Daten der BMW Group
- Beweggründe und angestrebte Ziele
- Realisierung
- Abschließende Bemerkungen
- Vergleich der unterschiedlichen Realisierungsansätze
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Harmonisierung des internen und externen Rechnungswesens. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen der Harmonisierung zu beleuchten und anhand von Praxisbeispielen die Herausforderungen und Chancen aufzuzeigen. Die Arbeit analysiert die Divergenzen zwischen internem und externem Rechnungswesen und untersucht die Anwendung internationaler Rechnungslegungsvorschriften als Voraussetzung für eine Harmonisierung.
- Divergenzen zwischen internem und externem Rechnungswesen
- Anforderungen an eine Harmonisierung des Rechnungswesens
- Gründe für eine Harmonisierung des Rechnungswesens
- Gestaltungsmöglichkeiten für die Harmonisierung
- Kritik an den Bemühungen zur Harmonisierung des Rechnungswesens
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Harmonisierung des internen und externen Rechnungswesens ein und erläutert die Problemstellung sowie die Zielsetzung und den Aufbau der Arbeit.
Das Kapitel "Theoretische Grundlagen" beleuchtet die Divergenzen zwischen internem und externem Rechnungswesen und untersucht die Anwendung internationaler Rechnungslegungsvorschriften als Voraussetzung für eine Harmonisierung. Es werden die Gründe für eine Harmonisierung des Rechnungswesens, wie z.B. die Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit und die Kapitalmarktorientierung, analysiert. Darüber hinaus werden Gestaltungsmöglichkeiten für die Harmonisierung, wie z.B. der relevante Bereich und der Grad der Harmonisierung, sowie die Schritte der Harmonisierung, wie z.B. die strategische Kontrolle und Umstrukturierung, diskutiert. Abschließend wird die Kritik an den Bemühungen zur Harmonisierung des Rechnungswesens beleuchtet.
Das Kapitel "Beispiele aus der Praxis" präsentiert empirische Untersuchungen zur Harmonisierung des internen und externen Rechnungswesens. Anhand von Fallstudien zu Unternehmen wie Siemens AG, DaimlerChrysler AG, Bayer AG und BMW Group werden die Beweggründe, angestrebten Ziele und die Realisierung der Harmonisierungsprozesse analysiert. Der Vergleich der unterschiedlichen Realisierungsansätze ermöglicht eine umfassende Bewertung der Harmonisierungsprozesse in der Praxis.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Harmonisierung des internen und externen Rechnungswesens, die Anwendung internationaler Rechnungslegungsvorschriften, die Internationalisierung der Unternehmenstätigkeit, die Kapitalmarktorientierung, die Gestaltungsmöglichkeiten für die Harmonisierung, die Kritik an den Harmonisierungsbemühungen sowie die Analyse von Praxisbeispielen.
- Quote paper
- Thomas Lindner (Author), 2006, Harmonisierung des internen und externen Rechnungswesens - Theoretische Grundlagen und Beispiele aus der Praxis, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/127012