Deutschland ist ein Einwanderungsland!
Fast ein halbes Jahrhundert hat sich die Bundesrepublik gegen diese Bezeichnung gewehrt und nicht zugegeben, dass sie sich im Laufe der Jahre, genau zu diesem hin entwickelt hat. Heute leben
in Deutschland mehrere Millionen Menschen unterschiedlicher Nationalitäten, Religionen und Sprachen zusammen. Die dadurch entstehende kulturelle Vielfalt ist kaum mehr aus dem Alltag
wegzudenken. Es beginnt bereits bei Kleinigkeiten, wie z. B. wenn man beim Asiaten einkaufen geht oder den unterschiedlichen Sprachen auf der Straße lauscht. Doch war die Situation nicht
immer so eindeutig, wie sie sich der heutigen Gesellschaft präsentiert.
In der Ausarbeitung soll die Ausländerpolitik in Bundesrepublik Deutschland seit 1945 bis zu dem Zeitpunkt verfolgt werden, an dem die Politik öffentlich bekannte, dass es sich bei der Bundesrepublik um ein Einwanderungsland handelt. Es werden die verschiedenen zeitlichen Etappen der Gastarbeiteranwerbung und die Reaktionen und Motive der Öffentlichkeit, Gewerkschaften, Politiker und Unternehmen dargestellt.
Einführend in die Thematik werde ich mich mit der Grundsituation der BRD nach 1945 bis 1955, wo der erste Anwerbevertrag geschlossen wurde, beschäftigen. Hierbei soll ein Überblick
geschaffen werden, wie es überhaupt zur Anwerbung der „Gastarbeiter“ gekommen ist. Im weiteren Verlauf wird aufgedeckt, welche Intentionen von Seiten der Regierungen maßgeblich waren, wer an der Anwerbeprozedur beteiligt war, wie diese vollzogen wurde und vor allem auch welche Probleme sich aus der Anwerbung von ausländischen Arbeitnehmern entwickelten.
Im Vordergrund der Bearbeitung steht hierbei immer die Frage: Zu welchen Zeitpunkt sich die Bundesrepublik tatsächlich zu einem Einwanderungsland entwickelt hat und welche Gründe die Bundesregierung hatte, so lange Zeit diesen Status zu verleugnen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ausländerpolitik 1945-1973
- Grundsituation der Bundesrepublik Deutschland vor 1955
- Vom Anwerbeabkommen bis zum Anwerbestopp
- Einführung
- Anwerbeprozedur
- Probleme und Fehlvermittlung
- Einwanderungsland Bundesrepublik Deutschland nach 1973
- Folgeprobleme der „Gastarbeiteranwerbung“
- ,,kein Einwanderungsland"
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die Ausländerpolitik der Bundesrepublik Deutschland von 1945 bis zum Zeitpunkt, an dem die Politik öffentlich zugab, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist. Die Arbeit untersucht die verschiedenen Phasen der Gastarbeiteranwerbung und die Reaktionen und Motive der Öffentlichkeit, Gewerkschaften, Politiker und Unternehmen.
- Die Grundsituation der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg und die Entstehung des Arbeitskräftemangels
- Die Motivationen der deutschen Regierung für die Anwerbung von Gastarbeitern
- Die Anwerbeprozedur und die damit verbundenen Probleme
- Die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland zum Einwanderungsland
- Die ausländerpolitischen Maßnahmen der Regierung und die Gründe für die lange Verleugnung des Einwanderungsstatus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Ausländerpolitik in der Bundesrepublik Deutschland vor und erläutert den Fokus der Arbeit. Sie beschreibt die Situation nach dem Zweiten Weltkrieg, die zur Anwerbung von Gastarbeitern führte.
Das Kapitel „Ausländerpolitik 1945-1973“ beleuchtet die Grundsituation der Bundesrepublik Deutschland vor 1955. Es beschreibt den Arbeitskräftemangel, der durch den Krieg und die Nachkriegszeit entstand, und die Rolle der deutschen Frauen in der Arbeitswelt. Außerdem wird die Entwicklung des Wirtschaftswunders und die steigende Nachfrage nach Arbeitskräften dargestellt.
Der Abschnitt „Vom Anwerbeabkommen bis zum Anwerbestopp“ behandelt die Anwerbung von Gastarbeitern, die mit dem deutsch-italienischen Anwerbeabkommen von 1955 begann. Es werden die Anwerbeprozedur, die beteiligten Akteure und die Probleme, die sich aus der Anwerbung von ausländischen Arbeitnehmern entwickelten, beschrieben.
Das Kapitel „Einwanderungsland Bundesrepublik Deutschland nach 1973“ untersucht die Folgen der Gastarbeiteranwerbung und die Entwicklung der Bundesrepublik Deutschland zum Einwanderungsland. Es werden die ausländerpolitischen Maßnahmen der Regierung und die Gründe für die lange Verleugnung des Einwanderungsstatus dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Ausländerpolitik, die Gastarbeiteranwerbung, das Wirtschaftswunder, die Bundesrepublik Deutschland, Einwanderung, Integration, kulturelle Vielfalt, Arbeitskräftemangel, Anwerbeprozedur, Folgeprobleme, „kein Einwanderungsland“.
- Quote paper
- Diana Schult-Nikolic (Author), 2008, Migration in der Bundesrepublik Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/126465