Seit den 90er Jahren lässt sich ein sprunghafter Anstieg von Comedy-Formaten in der Fernsehlandschaft beobachten. So beschäftigen sich auch Gerlinde Schumacher und Daniela Hammer mit den Ergebnissen einer vom ZDF in Auftrag gegebenen qualitativen Medienforschungsstudie. Angefangen mit der Sketch- bzw. Stand-Up-Comedien-Show „RTL Samstag Nacht“ (1993), gibt es nun ein breites Angebot an Comedy-Formaten. Überwiegend sind es Privatsender, die ihr Programm immer mehr mit Humorsendungen ausfüllen. Mit „Comedy Central“ gibt es seit Anfang 2007 sogar einen Sender, der sich ausschließlich auf die Sparte des Humors konzentriert. Doch was macht eine Sitcom aus? Dieser Fragestellung möchte ich im Rahmen meiner Hausarbeit etwas näher kommen.
Besonders erfolgreich im Genre der Humorsendungen können „Sitcoms“ sein. Sie können langfristig hohe Einschaltquoten erzielen. Bei erfolgreichen Sitcoms lassen sich Episoden bzw. gesamte Staffeln zudem sehr häufig wiederholen. Das Münchner Forschungsinstitut „iconkids & youth, international research GmbH“, welches vom ZDF mit der qualitativen Untersuchung von Comedy-Formaten betraut worden ist, belegte einer gut produzierten bzw. erfolgreichen Sitcom ein rentables Geschäft, mit hohen Werbeeinnahmen und zunehemenden Absatz von Merchindisingartikeln zur jeweiligen Sitcom, bei vergleichsweise niedrigen Produktionskosten.
Inhaltsverzeichnis
- Comedy Boom
- Sitcoms
- Was macht eine Sitcom aus?
- Struktureller Aufbau der Sitcom
- Figuren und Themen der Sitcom
- Strategien der Sitcom
- Teil der Strategie: das Dosenlachen
- Resüme
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Charakteristika des Comedy-Formats Sitcom. Ziel ist es, die wesentlichen Elemente zu identifizieren, die zum Erfolg einer Sitcom beitragen, sowohl aus struktureller und figurenbezogener Perspektive als auch im Hinblick auf die eingesetzten Strategien.
- Der kometenhafte Aufstieg von Comedy-Formaten im Fernsehen seit den 90er Jahren
- Die spezifischen Merkmale einer Sitcom im Vergleich zu anderen Comedy-Formaten
- Der strukturelle Aufbau einer Sitcom und seine Auswirkungen auf die Rezeption
- Die Rolle von Figuren und Themen im Erfolg einer Sitcom
- Marketing- und Zuschauerbindungsstrategien im Zusammenhang mit Sitcoms
Zusammenfassung der Kapitel
Comedy Boom: Der Aufsatz beginnt mit der Beobachtung eines starken Anstiegs von Comedy-Formaten im deutschen Fernsehen seit den 1990er Jahren, beginnend mit "RTL Samstag Nacht". Dieser Boom wird hauptsächlich von Privatsendern vorangetrieben, wobei "Comedy Central" als Beispiel für einen Sender genannt wird, der sich ausschließlich dem Comedy-Genre widmet. Die Arbeit untersucht die Gründe für diesen Erfolg und fokussiert sich dabei insbesondere auf das erfolgreiche Format der Sitcom. Der Text verweist auf Studien, die den wirtschaftlichen Erfolg von Sitcoms belegen, unter anderem durch hohe Einschaltquoten, Wiederholbarkeit und Merchandising-Potenzial.
Sitcoms: Dieses Kapitel beschreibt den Erfolg von Sitcoms im Hinblick auf hohe Einschaltquoten und die Möglichkeit zur Wiederholung von Folgen und Staffeln. Es werden Forschungsergebnisse zitiert, die den wirtschaftlichen Erfolg von gut produzierten Sitcoms belegen, hervorgerufen durch hohe Werbeeinnahmen und Merchandising-Umsätze bei relativ niedrigen Produktionskosten. Der Text verbindet den wirtschaftlichen Erfolg mit dem positiven Einfluss von Humor auf den Zuschauer, der zu Entspannung und Glücksgefühl führt, was zu einer Art "Suchtfaktor" und damit zu einer hohen Zuschauerbindung beiträgt. Die strategische Platzierung von Sitcoms in den Programmen der Sender, oft als "Doppelpack", wird ebenfalls thematisiert, um den "Audience Flow" zu verstärken.
Was macht eine Sitcom aus?: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Charakteristika einer Sitcom. Die Konstanz des Stammpersonals und die nur geringfügige Weiterentwicklung der Charaktere von Folge zu Folge ermöglichen eine einfache und regelmäßige Rezeption für den Zuschauer. Die Zuschauer identifizieren sich mit den Figuren und deren Alltagssituationen, was zu einer emotionalen Bindung an die Serie führt. Die künstliche Realität der Sitcom wird mit dem direkten Erlebnis eines Fußballfans beim Fernsehgucken verglichen, um den Unterschied zwischen Ereignis und Tagesbegleitmedium zu verdeutlichen.
Struktureller Aufbau der Sitcom: Der strukturelle Aufbau einer Sitcom folgt dem klassischen Dreiteiler eines Drehbuchs: Einleitung, steigende Handlung und Auflösung. Der Spannungsbogen wird im Mittelteil aufgebaut und im Schlussteil durch die Auflösung des Hauptkonflikts wieder zum Ausgangszustand ("Status Quo") zurückgeführt. Neben dem Hauptplot können auch Nebenhandlungen ("Subplots") vorkommen, die dem gleichen Dreiteiler folgen. Die strategische Platzierung von Werbeblöcken, insbesondere während des Höhepunkts des zweiten Aktes, wird ebenfalls diskutiert.
Figuren und Themen der Sitcom: Dieser Abschnitt betont die Bedeutung der Charaktere für den Erfolg einer Sitcom. Die Figuren sind minimalistisch gestaltet, um beim Zuschauer Sympathie und Vertrautheit hervorzurufen. Der Fokus liegt auf den Charakteren selbst und nicht auf komplexen Situationen. Die Simplizität der Figuren und die Ausstrahlung von Vertrautheit und Gelassenheit sollen dem Zuschauer einen leichten Zugang ermöglichen.
Schlüsselwörter
Sitcom, Comedy-Format, Fernsehen, Zuschauerbindung, Humor, Drehbuchstruktur, Figuren, Strategien, Werbewirksamkeit, Audience Flow, Comedy Boom.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Comedy Boom und Sitcoms"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den kometenhaften Aufstieg von Comedy-Formaten im deutschen Fernsehen seit den 90er Jahren, mit besonderem Fokus auf Sitcoms. Sie untersucht die strukturellen, figurenbezogenen und strategischen Elemente, die zum Erfolg von Sitcoms beitragen.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit beleuchtet den Comedy-Boom, die Merkmale von Sitcoms im Vergleich zu anderen Comedy-Formaten, den strukturellen Aufbau von Sitcoms, die Rolle von Figuren und Themen, sowie Marketing- und Zuschauerbindungsstrategien.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in Kapitel zu: dem Comedy-Boom, Sitcoms (inklusive Unterkapiteln zu den Charakteristika, dem strukturellen Aufbau und den Figuren und Themen von Sitcoms), und einem Resümee. Sie enthält zudem ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse bezüglich des Comedy-Booms?
Der Aufsatz konstatiert einen starken Anstieg von Comedy-Formaten im deutschen Fernsehen seit den 1990er Jahren, angetrieben von Privatsendern wie RTL und Comedy Central. Der wirtschaftliche Erfolg wird durch hohe Einschaltquoten, Wiederholbarkeit und Merchandising-Potenzial belegt.
Welche Charakteristika definieren eine Sitcom?
Eine Sitcom zeichnet sich durch ein konstantes Stammpersonal mit nur geringfügiger Charakterentwicklung aus, was eine einfache und regelmäßige Rezeption ermöglicht. Zuschauer identifizieren sich mit den alltäglichen Situationen der Figuren. Die künstliche Realität der Sitcom wird mit dem direkten Erlebnis eines Fußballfans beim Fernsehgucken verglichen, um den Unterschied zwischen Ereignis und Tagesbegleitmedium zu verdeutlichen.
Wie ist der strukturelle Aufbau einer Sitcom?
Der Aufbau folgt dem klassischen Dreiteiler: Einleitung, steigende Handlung und Auflösung. Ein Hauptplot wird durch einen Spannungsbogen im Mittelteil aufgebaut und im Schlussteil wieder zum Ausgangszustand zurückgeführt. Nebenhandlungen ("Subplots") können vorkommen. Die Platzierung von Werbeblöcken wird ebenfalls thematisiert.
Welche Rolle spielen Figuren und Themen im Erfolg einer Sitcom?
Minimalistisch gestaltete Figuren, die Sympathie und Vertrautheit beim Zuschauer hervorrufen, sind zentral. Der Fokus liegt auf den Charakteren selbst und nicht auf komplexen Situationen. Simplizität und die Ausstrahlung von Vertrautheit und Gelassenheit sollen einen leichten Zugang ermöglichen.
Welche Strategien werden im Zusammenhang mit Sitcoms eingesetzt?
Die Arbeit thematisiert die strategische Platzierung von Sitcoms im Programm (z.B. als "Doppelpack" zur Verstärkung des "Audience Flow") sowie die Werbewirksamkeit und Zuschauerbindungsstrategien, die durch den Humor und die Wiederholbarkeit der Folgen begünstigt werden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Sitcom, Comedy-Format, Fernsehen, Zuschauerbindung, Humor, Drehbuchstruktur, Figuren, Strategien, Werbewirksamkeit, Audience Flow, Comedy Boom.
- Quote paper
- Tim-Andre Elstner (Author), 2009, Das Comedy-Format: Die Sitcom, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/126196