Als mit dem Prager Fenstersturz von 1618 der 30-jährige Krieg ausgelöst wurde, waren die Ergebnisse des Augsburger Religionsfriedens von 1555 bereits Makulatur. Die Formel „cuius regio, eius religio“ wurde auf katholischer und protestantischer Seite schon längere Zeit in Frage gestellt. Verschiedene Ursachen brachten das Pulverfass in dem Konflikt zwischen den Glaubensgemeinschaften zur Explosion. Sowohl die religiösen als auch dynastischen und politischen Ebenen waren von ihren Konstellationen so dermaßen heikel, dass mit dem Prager Fenstersturz das Ventil geöffnet wurde, das einen über mehrere Jahrzehnte langen Krieg zur Folge hatte.
Im Laufe der Jahre drängten die katholischen Truppen die protestantischen immer weiter zurück, wodurch der Ausgang des Krieges besiegelt schien. Als jedoch König Gustav II. Adolf von Schweden 1630 der protestantischen Union zur Hilfe kam, wendete sich das Blatt grundlegend. Siegreiche Schlachten waren die Folge, der schwedische König stieg zum ruhmreichen Retter auf. Nachdem er schließlich 1632 im Kampf fiel, war der Mythos um den „Löwen aus Mitternacht“ geboren.
Diese Ausarbeitung beschäftigt sich mit der Person Gustav II. Adolf von Schweden. Dabei sollen die Grundzüge seines Wirkens in Schweden und seine Aktivitäten im 30-jährigen Krieg aufgezeigt werden. Darüber hinaus wird aber vor allem dem Mythos nachgegangen, der um den Schwedenkönig existiert. War er wirklich der „Retter des Protestantismus“ oder doch nur ein skrupelloser Eroberer aus dem Norden? Ist der bis heute vorhandene Mythos um Gustav Adolf nachvollziehbar?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gustav II. Adolf und sein Wirken in Schweden
- Biographische Grundzüge
- Die Regierungszeit innerhalb Schwedens
- Gustav II. Adolf von Schweden im 30-jährigen Krieg
- Der Schwedenkönig greift in den Krieg ein
- Der Siegeszug Schwedens
- Das Ende in Lützen und der Beginn eines Mythos
- Der Mythos um Gustav II. Adolf von Schweden
- Der vergessene König kehrt ins Bewusstsein zurück
- Eroberer oder Glaubensretter?
- Ist der Mythos um Gustav II. Adolf nachvollziehbar?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Leben und Wirken von König Gustav II. Adolf von Schweden, mit besonderem Fokus auf seine Rolle im Dreißigjährigen Krieg und dem Mythos, der sich um seine Person gebildet hat. Die Arbeit beleuchtet sowohl seine innenpolitischen Reformen in Schweden als auch seine militärischen Erfolge und Niederlagen im europäischen Kontext.
- Gustav II. Adolfs innenpolitische Reformen in Schweden
- Seine militärische Strategie und Erfolge im Dreißigjährigen Krieg
- Die Rolle Schwedens im Dreißigjährigen Krieg
- Der Mythos um Gustav II. Adolf als Retter des Protestantismus
- Die historische Einordnung und Bewertung der Leistungen Gustav II. Adolfs
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Dreißigjährigen Krieges dar und skizziert die Forschungsfrage nach der Gestalt Gustav II. Adolfs – Retter oder Eroberer. Kapitel 2 beleuchtet die Biografie und die innenpolitischen Reformen Gustav II. Adolfs in Schweden, die sein Land zu einer europäischen Großmacht machten. Kapitel 3 beschreibt sein Eingreifen in den Dreißigjährigen Krieg, die anfänglichen Erfolge und die schlussendlich siegreichen Schlachten Schwedens unter seiner Führung. Das Kapitel endet vor der Schlacht von Lützen.
Schlüsselwörter
Gustav II. Adolf, Dreißigjähriger Krieg, Schweden, Protestantismus, Militärreformen, europäische Politik, Mythosbildung, Religionsfreiheit, militärische Strategie.
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- Christian Albers (Author), 2007, Der Mythos um Gustav Adolf von Schweden, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/125116