In der Arbeit wird das nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis hinsichtlich seiner christologischen Aussagen und der Aussagen zum Heiligen Geist untersucht. Als Hauptquelle dienen die Bekenntnisse von Nizäa und Konstantinopel. Einer Veranschaulichung der Inhalte, der Entwicklungsgeschichte, ihrer Formulierungen und der damit verbundenen Auseinandersetzungen und Probleme dient der vorangestellte kurze Einblick in die Themenschwerpunkte der beiden Konzile.
Wie wichtig die historische Einbettung für das adäquate Verständnis der Aussagen ist, lässt exemplarisch Unterpunkt 2.6 erkennen, in dem es um die konstantinopolitanischen Ergänzungen zu Jesus Christus geht. Hier wird deutlich, wie die Konzilsväter in Konstantinopel versuchten, die christologischen Aussagen aus Nizäa biblisch abzusichern und damit zu legitimieren.
Dem leichteren Nachvollzug dieser Ausführungen dient die Synopse im Anhang, in der die beiden Glaubensbekenntnisse von Nizäa und Konstantinopel einander gegenübergestellt sind. Welche Auswirkungen kleine Textergänzungen haben können, lässt sich am „Filioque“-Zusatz veranschaulichen, der Ende des sechsten Jahrhunderts von der Westkirche dem nizäno-konstantinopolitanischen Symbolum hinzugefügt wurde und dessen päpstliche Bestätigung im Jahre 1014 erfolgte. Dieser Zusatz besagte, dass der Heilige Geist nicht nur aus dem Vater, sondern auch aus dem Sohn hervorgeht. Das „Filioque“ ist bis zum heutigen Tag einer der wesentlichen theologischen Streitpunkte zwischen der römisch-katholischen und der orthodoxen Kirche.
Inhaltsverzeichnis
- A Einleitung
- B Hauptteil
- 1. Das nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis
- 1.1 Konzil von Nizäa (325)
- 1.2 Konzil von Konstantinopel (381)
- 2. Aussagen zu Jesus Christus
- 2.1 Herr (Kyrios)
- 1. Das nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis
- 3. Aussagen zum Heiligen Geist
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis als zentrale Formulierung des christlichen Glaubens an den dreieinigen Gott. Ziel ist es, die Entstehung und die theologischen Aussagen des Bekenntnisses zu erläutern und zu verstehen.
- Die Entwicklung der Trinitätslehre auf den Konzilen von Nizäa und Konstantinopel
- Die Aussagen des Bekenntnisses zum Vater-Sohn-Verhältnis
- Die Definition der Gottheit des Heiligen Geistes
- Die Verwendung von philosophischen und biblischen Begriffen im Bekenntnis
- Die Bedeutung des Titels „Herr“ (Kyrios) für Jesus Christus
Zusammenfassung der Kapitel
A Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des nizäno-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses ein, das bis heute in der Liturgie Verwendung findet und von allen christlichen Konfessionen akzeptiert wird. Es wird auf die Entstehung auf den Konzilen von Nizäa (325) und Konstantinopel (381) hingewiesen, wo die Trinitätslehre verbindlich formuliert wurde. Die Arbeit konzentriert sich auf die Aussagen zu Jesus Christus aus dem nizänischen Bekenntnis und auf die Aussagen zum Heiligen Geist aus dem Bekenntnis von Konstantinopel. Ein kurzer Blick auf die Konzilsgeschichte soll die Aussagen und das Ringen um die Formulierungen veranschaulichen. Die wörtlichen Zitate aus den Bekenntnissen werden als bekannt vorausgesetzt.
B Hauptteil, 1. Das nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis: Dieses Kapitel beschreibt die beiden entscheidenden Konzile. Das Konzil von Nizäa (325) formulierte die erste kirchenamtlich verbindliche Aussage über das Vater-Sohn-Verhältnis, wobei der Heilige Geist nur kurz erwähnt wurde. Die Auseinandersetzung mit dem Arianismus und der Definition der Gottheit Jesu – die Gleichwesentlichkeit des Sohnes mit dem Vater – stehen im Mittelpunkt. Das Konzil von Konstantinopel (381) erweiterte das Bekenntnis, indem es die Gottheit des Heiligen Geistes betonte und dessen Stellung zum Vater und zum Sohn definierte. Die „kappadokische Formel von einer Wesenheit in drei Hypostasen“ unterstrich die göttliche Würde des Heiligen Geistes. Die Unterschiede in der Verwendung philosophischer und biblischer Begriffe in den beiden Konzilsdokumenten werden ebenfalls beleuchtet.
B Hauptteil, 2. Aussagen zu Jesus Christus: Dieser Abschnitt befasst sich mit den zentralen Aussagen des Glaubensbekenntnisses über Jesus Christus und klärt das Vater-Sohn-Verhältnis sowie die Gottheit Jesu. Der Fokus liegt auf dem Bekenntnis von Nizäa. Der Titel „Herr“ (Kyrios), der sowohl Gott als auch dem auferstandenen Jesus Christus zugeschrieben wurde, wird als wichtiger Hinweis auf die Göttlichkeit Jesu erläutert, untermauert durch seine häufige Verwendung im Neuen Testament. Der Abschnitt kündigt an, die christologischen Ergänzungen des Bekenntnisses von Konstantinopel im Folgenden zu betrachten.
Schlüsselwörter
Nizäno-konstantinopolitanisches Glaubensbekenntnis, Trinitätslehre, Konzil von Nizäa, Konzil von Konstantinopel, Jesus Christus, Heiliger Geist, Arianismus, Kappadokische Formel, Homousios, Kyrios, Gottheit.
Häufig gestellte Fragen zum nizäno-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnis
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet eine umfassende Übersicht über das nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und eine Liste der Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Entstehung und den theologischen Aussagen des Bekenntnisses, insbesondere bezüglich der Trinitätslehre und der Definition der Gottheit Jesu Christi und des Heiligen Geistes.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Die zentralen Themen sind die Entwicklung der Trinitätslehre auf den Konzilen von Nizäa (325) und Konstantinopel (381), die Aussagen des Bekenntnisses zum Vater-Sohn-Verhältnis, die Definition der Gottheit des Heiligen Geistes, die Verwendung philosophischer und biblischer Begriffe im Bekenntnis und die Bedeutung des Titels „Herr“ (Kyrios) für Jesus Christus. Die Konzilsgeschichte wird kurz beleuchtet, um die Formulierungen des Bekenntnisses besser zu verstehen.
Was sind die wichtigsten Aussagen des nizäno-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses?
Das Bekenntnis formuliert die zentrale Aussage des christlichen Glaubens an den dreieinigen Gott. In Nizäa wurde die Gleichwesentlichkeit des Sohnes mit dem Vater (Homousios) definiert, während Konstantinopel die Gottheit des Heiligen Geistes betonte und dessen Stellung zum Vater und zum Sohn klärte. Die „kappadokische Formel von einer Wesenheit in drei Hypostasen“ unterstreicht die göttliche Würde des Heiligen Geistes. Der Titel „Herr“ (Kyrios) für Jesus Christus unterstreicht seine Göttlichkeit.
Welche Rolle spielten die Konzile von Nizäa und Konstantinopel?
Das Konzil von Nizäa (325) formulierte die erste kirchenamtlich verbindliche Aussage über das Vater-Sohn-Verhältnis im Kampf gegen den Arianismus. Das Konzil von Konstantinopel (381) erweiterte das Bekenntnis durch die Betonung der Gottheit des Heiligen Geistes und dessen Stellung in der Trinität. Beide Konzile waren entscheidend für die Formulierung des Glaubensbekenntnisses, wie wir es heute kennen.
Welche Bedeutung hat der Titel „Herr“ (Kyrios) im Bekenntnis?
Der Titel „Herr“ (Kyrios) wird sowohl Gott als auch Jesus Christus zugeschrieben und ist ein wichtiger Hinweis auf die Göttlichkeit Jesu. Seine häufige Verwendung im Neuen Testament untermauert diese Bedeutung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt des Dokuments?
Schlüsselwörter sind: Nizäno-konstantinopolitanisches Glaubensbekenntnis, Trinitätslehre, Konzil von Nizäa, Konzil von Konstantinopel, Jesus Christus, Heiliger Geist, Arianismus, Kappadokische Formel, Homousios, Kyrios, Gottheit.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Dieses Dokument ist für akademische Zwecke gedacht, um die Thematik des nizäno-konstantinopolitanischen Glaubensbekenntnisses strukturiert und professionell zu analysieren.
Wo finde ich die vollständigen Texte der Konzilsdokumente?
Die wörtlichen Zitate aus den Bekenntnissen werden in diesem Dokument als bekannt vorausgesetzt. Die vollständigen Texte der Konzilsdokumente sind in theologischen Handbüchern und online in verschiedenen Quellen zu finden.
- Quote paper
- Katja Rommel (Author), 2022, Das nizäno-konstantinopolitanische Glaubensbekenntnis, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1244169