Die Angst ist so alt wie die Menschheit selbst und begleitet uns das gesamte Leben. Jeder Mensch kennt das unangenehme Gefühl, dass einem Bauchschmerzen, schwitzige Hände und Herzklopfen beschert. Kinder können das unbestimmte Gefühl noch nicht richtig einschätzen und wissen oftmals nicht, wie sie damit umgehen sollen. Sie benötigen Hilfe von anderen Menschen, um produktive Bewältigungsmuster zu entwickeln. Eltern, Erzieher , Lehrer und anderer Bezugspersonen können dabei helfen, indem sie den Heranwachsenden geeignete Literatur zum Thema Angst an die Hand geben und sich damit gemeinsam mit den Kindern auseinandersetzen.
Bilderbücher als eine Gattung der Kinderliteratur eignen sich aufgrund ihrer Adressatenbezogenheit in besonderer Weise, den Kindern das Angstthema nahe zu bringen. Voraussetzung ist, dass die themenrelevanten Bilderbücher von den Mädchen und Jungen rezipiert werden.
In der vorliegenden literaturwissenschaftlichen Untersuchung geht es nun um die normalen Ängste von Kindern in Bilderbüchern mit besonderem Schwerpunkt auf deren realistischen Darstellung. Die Arbeit gliedert sich in 6 Bereiche:
Zunächst geht es um die Ängste der Kinder und ihre Bewältigungsstrategien. Nach der terminologischen Einordnung des Begriffes „Angst“ werden die typischen Ängste von Kindern im Vorschul- und Grundschulalter vorgestellt. Jüngere Rezipienten werden ausgeklammert, da diese Kinder noch nicht mit dem Problemfeld der Angst hinsichtlich der Verstehbarkeit konfrontiert werden können. Kinder der Grundschule können die Bilderbücher zudem selber lesen, was für die Wirkung der Werke ein ausschlaggebender Punkt sein kann. Wie sich Ängste bei Kindern äußern und mit welchen kindlichen Strategien sie bewältigt werden können, wird anschließend aufgezeigt. Die Eltern oder andere enge Bezugspersonen nehmen eine wichtige Rolle bei der Thematik Angst ein. Oftmals ist der Erziehungsstil ausschlaggebend für die Persönlichkeitsentwicklung bezüglich der Angstbewältigungsstrategien des Kindes. Die Rolle der Eltern wird daher in der Arbeit näher betrachtet. Mit diesem überblicksartigen Hintergrundwissen können später Aussagen zum Realitätsgehalt der betrachteten Bilderbücher gemacht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ängste von Kindern und deren Bewältigung
- Zum Begriff „Angst“
- Ängste von Kindern
- Entwicklungsbedingte Ängste im Vorschulalter
- Trennungsangst
- Vernichtungsangst
- Angst bei Dunkelheit
- Entwicklungsbedingte Ängste im Grundschulalter
- Entwicklungsbedingte Ängste im Vorschulalter
- Reaktionen auf Angst
- Zur Bewältigung kindlicher Ängste
- Die Rolle der Eltern bzw. engen Bezugspersonen bei der Angstbewältigung
- Problemorientierte Bilderbücher und ihre Bedeutung bei der Angstbewältigung
- Problemorientierte Bilderbücher
- Realistische Bilderbücher
- Phantastische Bilderbücher
- Wirkungsfaktoren und psychische Lesemechanismen
- Der Einfluss von Bilderbüchern auf die kindliche Entwicklung
- Bilderbücher als Hilfsmittel zur Bewältigung von Ängsten
- Problemorientierte Bilderbücher
- Analyse und Interpretation ausgewählter Bilderbücher
- Auswahlkriterien und Verfahrensweisen
- John Irving; Tatjana Hauptmann „Ein Geräusch, wie wenn einer versucht, kein Geräusch zu machen“
- Entstehungsgeschichtliche Zusammenhänge
- Produktionsästhetische Aspekte
- Inhalt und Aufbau
- Figurengestaltung
- Darstellung des Themas Angst
- Erzählhaltung
- Sprache
- Raum- und Zeitgestaltung
- Komische und Fantastische Elemente
- Text-Bild-Verhältnis
- Didaktisches Wirkungspotenzial
- Christoph Mauz; Carola Holland „Schule beißt nicht!“
- Entstehungsgeschichtliche Zusammenhänge
- Produktionsästhetische Aspekte
- Inhalt und Aufbau
- Figurengestaltung
- Darstellung des Themas Angst
- Erzählhaltung
- Sprache
- Raum- und Zeitgestaltung
- Komische Elemente
- Text-Bild-Verhältnis
- Didaktisches Wirkungspotenzial
- Hilde Schuurmans „Plotter will nicht schwimmen“
- Entstehungsgeschichtliche Zusammenhänge
- Produktionsästhetische Aspekte
- Inhalt und Aufbau
- Figurengestaltung
- Darstellung des Themas Angst
- Erzählhaltung
- Sprache
- Raum- und Zeitgestaltung
- Komische und Phantastische Elemente
- Text-Bild-Verhältnis
- Didaktisches Wirkungspotenzial
- Vergleichende Zusammenfassung der Analyse- und Interpretationsergebnisse unter Mitberücksichtigung des Realitätsgehalts und der literarischen Phänomene
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung von Angst in neueren Bilderbüchern und deren realistischen Gehalt. Ziel ist es, die Eignung solcher Bilderbücher als Hilfsmittel zur Bewältigung kindlicher Ängste zu beleuchten.
- Kindliche Ängste im Vorschul- und Grundschulalter
- Bewältigungsstrategien von Kindern
- Wirkungsweise problemorientierter Bilderbücher
- Analyse ausgewählter Bilderbücher hinsichtlich der Angstdarstellung
- Vergleich der analysierten Bilderbücher bezüglich Realitätsgehalt und literarischer Mittel
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Kapitel 2 behandelt kindliche Ängste, deren Erscheinungsformen und Bewältigungsstrategien, sowie die Rolle der Bezugspersonen. Kapitel 3 widmet sich problemorientierten Bilderbüchern und deren Bedeutung bei der Angstbewältigung. Die Analyse in Kapitel 4 untersucht drei ausgewählte Bilderbücher hinsichtlich ihrer Angstdarstellung, Figurengestaltung, Erzählweise und didaktischen Potenzials.
Schlüsselwörter
Kindliche Angst, Bilderbücher, Kinderliteratur, Angstbewältigung, Realitätsgehalt, Analyse, Interpretation, Didaktik, pädagogischer Wert.
- Quote paper
- Ina Jungandreas (Author), 2008, Thema Angst in neueren Bilderbüchern, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/123510